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Katalog : Rezensionen : 2012 : Medizin • Psychologie

Rezensionen

Medizin • Psychologie


Rezensionen: 11 Seite 1 von 2

Peter Weißhaupt

Zahn–Medizin–Ethik

Ethische Implikationen der Zahnarzt-Patienten-Begegnung im Spannungsfeld zwischen klinischer und Sozialmedizin

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In den letzten Jahren beginnt "Ethik in der Zahnheilkunde" zunehmend, sich als ein eigenständiges Thema der zahnmedizinischen Fachdiskussion zu etablieren. Deutsche Wissenschaftler beschäftigen sich verstärkt damit, ein Arbeitskreis Ethik in der DGZMK wurde gegründet, Ethik hält Einzug in die Aus- und Fortbildung von Zahnärzten, und auch der eine oder andere Niedergelassene meldet sich (z.B. in den ethischen Fallbesprechungen der Zahnärztlichen Mitteilungen) in Sachen Ethik zu Wort. Zu Letzteren gehört Dr. Peter Weißhaupt, der sich im Rahmen einer Master-Arbeit mit Zahn-Medizin-Ethik auseinandergesetzt und schließlich diese und weitere Ausarbeitungen in einem Buch zusammengefasst hat. Ihm geht es darum, aus der Perspektive eines Praktikers zu verdeutlichen, wie wichtig die Sensibilisierung von Zahnärzten für die ethischen Implikationen ihres Tuns ist. Zahnärztinnen und Zahnärzte sehen sich in ihren Praxen täglich mit unterschiedlichen Interessenssphären konfrontiert. Dies betrifft zunächst die Patienten. Für Weißhaupt ergeben sich daraus u.a. die Fragen: Ist die Erwartungshaltung unserer Patienten immer identisch mit unseren Vorstellungen von dem, was wir für sie therapeutisch als gut erachten? Reicht allein die medizinische Indikation, um dem Patienten in seiner Komplexität gerecht zu werden? Sind wir uns der latenten Gefahr bewusst, das Patientenwohl praxis-ökonomischen Interessen nachzuordnen? Zugleich ist der Zahnarzt konfrontiert mit den strukturellen Bedingungen des Gesundheitswesens: Sie binden laut Weißhaupt die Profession in einen Kokon gesetzlicher Vorgaben, aufgrund derer Leistungen bewertet und limitiert werden. Der Zweck, die gesundheitliche Grundversorgung einer ganzen Bevölkerung sicher zu stellen, steht daher nicht selten im Widerspruch zur genuinen klinischen Zielsetzung, für die eigenen Patienten die bestmögliche Versorgung zu erreichen. Voneinander abweichende Interessen und Grundhaltungen können Konfliktpotential bergen, oder zumindest Regelungsbedarf implizieren. Von welchen Prinzipien, von welchen Werten - so fragt Weißhaupt - lassen wir uns leiten? Wie können wir angesichts einer Pluralität von Auffassungen mögliche Konflikte als solche wahrnehmen und uns mit ihnen konstruktiv auseinandersetzen? Ziel seines Buches, das sich vorrangig an niedergelassene Kollegen wendet, ist es, mögliche ethische Konflikte bewusst zu machen, zur Reflektion und Bewertung verschiedener Handlungsoptionen anzuregen und so dazu beizutragen, dass schließlich reflektierte und begründete Entscheidungen zustande kommen, nach denen Zahnärzte handeln und deren Folgen sie vertreten können.

Quelle: Forum für Zahnheilkunde 112, 31. Jahrgang, September 2012, Seite 20

Buchvorstellung: 08.11.2012

Forum für Zahnheilkunde 112, 31. Jahrgang, September 2012, Seite 20

Reihe: Aachener Dissertationen zur Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin

Peter Weißhaupt - Zahn–Medizin–Ethik
Ethische Implikationen der Zahnarzt-Patienten-Begegnung im Spannungsfeld zwischen klinischer und Sozialmedizin
978-3-8440-0583-7

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In den letzten Jahren beginnt "Ethik in der Zahnheilkunde" zunehmend, sich als ein eigenständiges Thema der zahnmedizinischen Fachdiskussion zu etablieren. Deutsche Wissenschaftler... » mehr

Peter Weißhaupt

Zahn–Medizin–Ethik

Ethische Implikationen der Zahnarzt-Patienten-Begegnung im Spannungsfeld zwischen klinischer und Sozialmedizin

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Bisher wurden angehende Zahnärztinnen und Zahnärzte im Studium nicht systematisch auf ethische Konflikte in der Praxis vorbereitet. Der Autor Peter Weißhaupt geht in seinem Buch der Frage nach, ob die "Ethik für den praktizierenden Zahnarzt verzichtbar" sei. Seine Hypothese lautet: "Eine ethische Diskussion ist für den praktizierenden Zahnarzt von besonderer Bedeutung." Die Literaturübersicht wurde zuerst als Masterarbeit verfasst und später in erweiterter Form in die Schriftenreihe "Aachener Dissertationen zur Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin" aufgenommen. Peter Weißhaupt durchsuchte die Datenbanken MEDLINE, PUBMED und BELIT bis November 2007 nach Publikationen anhand der Suchbegriffe "Ethik und Zahnmedizin". Zusätzlich wurden Buchpublikationen einbezogen. Terminologie und historische Entwicklung der Ethik werden sehr kurz abgehandelt, insbesondere beschränkt sich die Darstellung der historischen Entwicklung der Ethik auf Aristoteles und Hippokrates. Die Entwicklung in der Neuzeit (z.B. Thomas Percival) hätte hier durchaus intensiver aufgearbeitet werden können. Im umfangreicheren Teil "didaktisch-methodische Voraussetzungen" stellt der Autor zunächst den Krankheitsbegriff anhand des triadischen Modells von Hofmann und Eriksen vor. Darauf aufbauend erläutert er die Prinzipienethik nach Beauchamp und Childress mit den vier Eckpfeilern Wohltun, Nichtschaden, Respekt vor der Autonomie und Gerechtigkeit. Es folgen die Modifikation der Prinzipienethik für die Zahnmedizin, Priorisierung und Tugendethik. Die Ausführungen sind auch für den nicht philosophisch vorgebildeten Leser gut nachvollziehbar. Sehr ausführlich setzt sich der Autor mit den ethischen Implikationen für den praktizierenden Zahnarzt auseinander. Schwerpunkte sind der Umgang mit Angstpatienten, Psychosomatik, Ästhetik und zuletzt die ethischen Anforderungen im sozialpolitischen Kontext. In der abschließenden Diskussion stellt Peter Weißhaupt fest, dass die Ethik für den praktizierenden Zahnarzt nicht entbehrlich sei. Die Anzahl deutschsprachiger Publikationen zum Thema Ethik in der Zahnmedizin hat in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. Hier ist allerdings anzumerken, dass man einen ganz ähnlichen Rückgang deutschsprachiger Veröffentlichungen auch in anderen Bereichen der Zahnmedizin findet. So sank der Anteil deutschsprachiger zahnmedizinischer Publikationen zum Thema Karies von 14% (Zeitraum 1970-1979, Pubmed) auf 1% (2000-2009), zum Thema Krebserkrankungen von 12% auf 1%. Die von Weißhaupt vorgelegten Zahlen illustrieren also hauptsächlich den Niedergang der deutschen Sprache in der Wissenschaft. Trotzdem ist seinem Anliegen einer Verankerung der Ethik in der zahnärztlichen Ausbildung zuzustimmen. Die Zahnmedizin bietet neue Möglichkeiten zum Beispiel im Bereich der Werbung oder der ästhetischen Zahnmedizin. Diese rein intuitiv ohne Orientierung an ethischen Grundsätzen anzuwenden, würde zweifellos nicht nur unseren Patientinnen und Patienten, sondern auch dem Ansehen des Berufsstandes schaden. Besonders interessant ist der Ausblick im Hinblick auf die Diskussion um die Verantwortlichkeit der Patienten für orale Erkrankungen. Diese ist schon wegen der falschen Vorstellung einer vollumfänglichen Vermeidbarkeit durch ausreichende Prophylaxe ethisch problematisch. Weißhaupts Arbeit ist eine Bestandsaufnahme der modernen zahnmedizinischen Ethik. Der historische Überblick beschränkt sich daher bis auf wenige Ausnahmen auf den dort erfassten Zeitraum. Als Nachschlagewerk für konkrete ethische Probleme in der alltäglichen Praxis ist das Buch nicht geeignet. Dagegen findet der Leser nachvollziehbare Lösungsstrategien für ethische Konflikte. Zu empfehlen ist es daher vor allem Einsteigern, die sich mit rein intuitiven Lösungen nicht zufrieden geben möchten, aber weniger an einer umfassenden historischen und philosophischen Grundlage interessiert sind. C. Runte, Münster

Quelle: Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 67. Jahrgang, 10/2012, Seite 628

Buchbesprechung: 08.11.2012

Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 67. Jahrgang, 10/2012, Seite 628

Reihe: Aachener Dissertationen zur Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin

Peter Weißhaupt - Zahn–Medizin–Ethik
Ethische Implikationen der Zahnarzt-Patienten-Begegnung im Spannungsfeld zwischen klinischer und Sozialmedizin
978-3-8440-0583-7

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Bisher wurden angehende Zahnärztinnen und Zahnärzte im Studium nicht systematisch auf ethische Konflikte in der Praxis vorbereitet. Der Autor Peter Weißhaupt geht in seinem... » mehr

Bernhard Wolf (Hrsg.)

Bioelektronische Diagnose- und Therapiesysteme

m3: microelectronic meets medicine®

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Das Mobiltelefon, das vor Schlaganfällen warnt, ist keine Utopie, ebenso wenig wie die weltweit zugängliche telematische Therapieunterstützung durch semantische Datenbanken. Elektronik und Mikrosystemtechnik haben in den letzten 50 Jahren unseren Alltag stark verändert. Auch in der Medizin können mit elektronischen mikrosensorischen oder telemedizinischen Systemen große Qualitäts- und Effizienzsteigerungen erzielt werden. So etwa lautet der Tenor des Tagungsbandes, der jetzt die Vortäge des Heinz Nixdorf Symposiums von 2010 bündelt. In ihm soll die gegenwärtige Leistungsfähigkeit der Elektronik in der medizinischen Forschung und der praktischen Medizin in ihren Forschungsarbeiten dargestellt werden, um den Beitrag der Medizinelektronik in der Medizin zu intensivieren. Das erste Kapitel umreißt den "State of the Art" bioelektronischer Therapiesysteme in der wissenschaftlichen wie praxisrelevanten Forschung. Gefolgt von Kapiteln zu den Themen "Bioelektronische Sensoren für Diagnostik und Therapie" und "Evidenzbasierte telemedizinische Intervention" wie dem Projekt COMES zur personalisierten telemedizinischen Assistenz. Der Band vereint hochrangige Autoren und ein vielseitiges Vortragsspektrum. Einziges Manko des an Fachleute gerichteten Bandes ist sein "Alter". Zwischen Symposium und dem Erscheinen sind zwei Jahre vergangen. Schellhase

Quelle: E-Health-Com, Nr. 4/2012, Seite 70

Rezension: 08.11.2012

E-Health-Com, Nr. 4/2012, Seite 70

Reihe: Medizinischen Elektronik

Bernhard Wolf (Hrsg.) - Bioelektronische Diagnose- und Therapiesysteme
m3: microelectronic meets medicine®
978-3-8440-0831-9

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Das Mobiltelefon, das vor Schlaganfällen warnt, ist keine Utopie, ebenso wenig wie die weltweit zugängliche telematische Therapieunterstützung durch semantische Datenbanken.... » mehr

Peter Weißhaupt

Zahn–Medizin–Ethik

Ethische Implikationen der Zahnarzt-Patienten-Begegnung im Spannungsfeld zwischen klinischer und Sozialmedizin

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Ethische Konfliktsituationen sind uns näher, als wir denken

Neue Bücher über Hintergründe und Lösungsmöglichkeiten

Die Ethik und die damit verbundenen Interessenkonflikte sind noch nicht lange ein wahrgenommener - und dabei ernst genommener – Sach- und Problemkomplex in unserem Berufsleben. Wir kommen aber nicht umhin, uns mehr als bisher mit dieser Materie zu beschäftigen. Hier gibt es inzwischen drei neue Publikationen in Buchform [1-3], die – im Sinne einer Ganzheitsbetrachtung aller relevanten Aspekte – die verschiedenen Dimensionen der möglichen Konfliktsituationen offenkundig werden lassen.
Wenn einer der Autoren [1] feststellt, dass die strukturellen Bedingungen unseres Gesundheitswesens unsere Profession in einen Kokon gesetzlicher Vorgaben binden, aufgrund derer Leistungen bewertet, limitiert und dazu noch budgetiert werden, steht dies oft im Widerspruch zur grundlegenden medizinischen Zielsetzung, für den einzelnen Patienten eine optimale Versorgung zu erreichen. Da liegt – so das Geleitwort des DGZMK-Präsidenten Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake zum zweiten hier ins Blickfeld gerückten Buches [2] – die Frage nicht fern, wozu wir in Zeiten, in denen es die moderne Zahnheilkunde nicht leicht hat, ihren Qualitätsanspruch im Gesundheitswesen zu verwirklichen, ein Buch über Ethik in der Zahnmedizin brauchen. Die Antworten auf diese Fragen werden in diesem Buch mit den 20 kommentierten Fällen auf vielschichtige Weise gegeben.
Wenn auch das Buch über Interessenkonflikte in der Medizin [3] nicht unmittelbar etwas mit unserem Fachgebiet zu tun hat, so treffen die dort aufgezeigten Hintergründe und Lösungsmöglichkeiten doch auf zahlreiche Konfliktsituationen in Wissenschaft und Praxis zu.
Auch die Rolle der Medien wird von allen Seiten beleuchtet. Was es da an „Fallstricken" gibt, wird einem erst richtig klar, wenn man die entsprechenden Kapitel gelesen hat. Was aber hier ebenso wichtig ist, betrifft die Zulassung von Arzneimitteln und Medizinprodukten, bei der weltweit vieles im Argen liegt.
Aus der Perspektive eines niedergelassenen Zahnarztes mit einem hohen fachlichen und ethischen Anspruch an sich selbst hat Dr. med. dent. Peter Weishaupt (Hannover) [1] den Versuch unternommen, die Notwenigkeit einer Sensibilisierung für ethische Implikationen zu verdeutlichen. Er leistet in diesem Buch aber auch Hilfestellungen für begründete Entscheidungen in der eigenen Praxis.
Mit dem Medizinhistoriker und Vorsitzenden des DGZMK-Arbeitskreises Ethik in der Zahnmedizin, Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Dr. phil. Dominik Groß (Aachen), als Herausgeber [2] wird im zweiten Buch ein komplexer Überblick über die Grundlagen, die Rollenkonflikte und die Fallmöglichkeiten der Ethik in der Zahnmedizin in Form eines Lehrbuchs geboten. Es bräuchte nach der Lektüre im Prinzip auch kein Tabu mehr beim Umgang mit Fehlern und Fehlverhalten zu geben, würde der „innere Schweinehund" da immer besiegt.
Wer die zahlreichen zitierten Quellen im Text und in den Literaturverzeichnissen gelesen hat, wird erstaunt sein, welchen Umfang das Schrifttum über Ethik bisher schon eingenommen hatte – und dass, bevor diese Thematik bei uns „ein Thema" wurde, an dem niemand mehr ohne weiteres vorbeigehen kann.
Nicht zuletzt war es zuerst ein mutiger Schritt der Professoren Dr. med. Klaus Lieb (Mainz), Dr. med. David Klemperer (Regensburg) und Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig (Berlin) [3], sich mit einer Reihe von offensichtlichen Missständen im Gesundheitswesen zu befassen, die in hohem Maße mit Interessenkonflikten verbunden waren und sind.
Insgesamt gesehen ist die gegenwärtige Intention und Intensität, dem Thema „Ethik" im Gesundheitswesen im Allgemeinen und in der Zahnmedizin im Besonderen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, sehr begrüßenswert. Die drei hier vorgestellten Publikationen in Buchform weisen Wege, wie wir ethische Konfliktsituationen im eigenen Berufsleben beherrschen oder - noch besser - vermeiden können. Sie sind uns oft näher, als wir denken. Kimmel

[1]P. Weißhaupt: Zahn-Medizin-Ethik, Shaker-Verlag, Aachen 2012, 26,80 Euro, ISBN 978-3-8440-0583-7
[2]D. Groß (Hrsg):Ethik in der Zahnbedizin, Quintessenz-Verlag, Berlin 2012, 38,- Euro, ISBN 978-3-86867-104-9
[3]K. Lieb, D. Klemperer. W-.D. Ludwig (Hrsg):Interessenkonflikte in der Medizin. Hintergründe und Lösungsmöglichkeiten, Springer, Berlin Heidelberg 2011, 59,95 Euro, ISBN 978-3-642-19841-1

Quelle: Die Zahnarzt Woche (DZW), Ausgabe 21/12, Seite 11

Buchbesprechung: 04.06.2012

Die Zahnarzt Woche (DZW), Ausgabe 21/12, Seite 11

Reihe: Aachener Dissertationen zur Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin

Peter Weißhaupt - Zahn–Medizin–Ethik
Ethische Implikationen der Zahnarzt-Patienten-Begegnung im Spannungsfeld zwischen klinischer und Sozialmedizin
978-3-8440-0583-7

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Ethische Konfliktsituationen sind uns näher, als wir denken

Neue Bücher über Hintergründe und Lösungsmöglichkeiten

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Peter Weißhaupt

Zahn–Medizin–Ethik

Ethische Implikationen der Zahnarzt-Patienten-Begegnung im Spannungsfeld zwischen klinischer und Sozialmedizin

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„Ist Ethik für den praktizierenden Zahnarzt eine entbehrliche Disziplin?" - mit dieser Frage scheint der Autor Peter Weißhaupt die Frage vieler Kollegen aufzugreifen, die vor der Entscheidung stehen, ob sie sich mit jenen 100 Seiten befassen sollen, die D. Groß und G. Schäfer in der Reihe: „Aachener Dissertationen zur Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin", einer Schriftenreihe des gleichnamigen Instituts der RWTH Aachen, herausgegeben und vom Shaker-Verlag Aachen sehr griffig gedruckt in den Handel gelangt ist.

Meine Antwort vorweg:
Nein! - Ethik ist für den Zahnarzt keinesfalls entbehrlich, vielmehr schon für den Zahnmedizin- Studenten und am besten gleich im1. Semester als eine Art „materiefreie Propädeutik" neben Gips und Wachs jenes fundamentale geistige Material aus dem Denken und Handeln „geschnitzt" sein sollte, wenn man ärztlich tätig werden will.
Und was P. Weißhaupt zunächst in seiner Masterarbeit verfasst und jetzt als Wissenswertes zu einem vergleichsweise bescheidenen Preis von 26,80€ (Angabe des Verlags im Internet) dazu erwerbbar macht, ist, wie er schon im ersten Teil nachweist, nicht nur überfällig sondern von einem„Kassenzahnarzt" und -fast20Jahre nach seiner Promotion - „Master of science: Implantologie" mutig „aus dem Fenster gelehnt".
Und dies zeigt sich von Anfang an:
Schon in der Einleitung verbirgt er nicht, dass es ein Konfliktpotenzial gibt, aus den manchmal so unterschiedlichen Wertvorstellungen, Wünschen und Zielen, mit denen sich der „Hilfegebende Fachmann" und der „Hilfe suchende Patient" im„Regelwerk" und „strukturellen Bedingungen des Gesundheitswesens" ringend um die gerechte Verteilung von Gesundheitsleistungen einerseits und Honorargerechtigkeit andererseits begegnen. Dieser „rote Faden" scheint sich zunächst dort etwas zu verlieren, wo Weißhaupt – wohl auch Pflichten einer Masterarbeit folgend – auf methodische Fragen, Historie, Begriffserklärungen der Ethik und deren Wertkonzepte eingeht. Sofort aber wird dem nicht entsprechend vor-gebildeten Leser der Sinn, ja die Notwendigkeit jenseits purer Wissenschaftlichkeit dazu klar, wenn Weißhaupt die Prinzipien ärztlicher Ethik: „Wohltun, Nicht-Schaden, Respekt vor der Patientenautonomie und Gerechtigkeit" an konkreten Beispielen verdeutlicht:
So löst sich das Dilemma scheinbar konkurrieren der Ansprüche bei der Behandlung von Angstpatienten nach Ansicht des Autors eben weder durch erzwungene Behandlung noch durch deren Unterlassung („Patientenautonomie"), sondern durch gemeinsames Überwinden der Angst, und Ähnliches lässt er für die Patienten mit somatoformen Störungen gelten, bei welchen der Zahnarzt einem drohenden zusätzlichen Schaden für den Patienten nur entgehen kann, wenn er zusätzliche psychosomatische Kompetenzen erwirbt, diese aber auch in einem rechtlich und wirtschaftlich soliden Rahmen anwenden oder zumindest zwingend empfehlen kann, was für Weißhaupt eben keine Frage des „Respekts vor der Autonomie" darstellt.
Fast noch schmäler zeichnet er dann den Grat, auf welchem sich die ästhetische Zahnheilkunde bewegt (Wunschbehandlungen in „Selbstbestimmung" versus „Nicht Schaden), aber auch jener implantologische Anspruch, der nahezu jeden nicht absolut gesunden Zahn am liebsten mit einem Implantat ersetzen will – je fraglicher die medizinische Indikation, desto unabdingbarer die ärztliche Aufklärungspflicht - gerade von seinen Implantologen-Kollegen wird er hier nicht nur Anerkennung ernten.
Besonders aber dort wird der Autor auf Berührungsängste, Ablehnung oder zumindest verbreitetes Unverständnis stoßen, wo er angesichts der besonderen beruflichen Belastungen und Herausforderungen gerade in schwierigen Arzt-Patienten-Beziehungen und Mitarbeiterkonstellationen die eigene Psychohygiene des Zahnarztes z.B. in der Form von Teilnahme an Balintgruppen nicht nur als Option, sondern geradezu als eine ethische Verpflichtung beschreibt, weil jede Beeinträchtigung der Gesundheit und des Wohlbefindens des Zahnarztes zwangsläufig auch einen Schaden für andere nach sich zieht (Wohltun- und Nicht-schaden-Prinzip).
Haben sich nun aber bis dahin die ethischen Herausforderungen hauptsächlich an die zahnärztlichen Kollegen gerichtet und ist der sublime Tadel an jenen Einrichtungen, die für entsprechende Mängel in Aus- und Weiterbildung, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verantwortlich sind, nur dezent zu erkennen, so wird der Autor gegen Ende seines Buches unmissverständlich deutlich, wenn er abschließend gleichsam als Höhepunkt die „Zahnarzt-Patienten-Begegnung im schier unlösbaren Spannungsfeld zwischen klinischer- und Sozialmedizin"- ganz einfach unser Gesundheitswesen nach SGBV also - fokussiert.
Dabei mag man darüber differenzierter Meinung sein, ob, wie er zuletzt im Ausblick schreibt, einerseits auch selbst-induzierte Risiken als „Daseinsrisiko an sich" der Eigenverantwortung des Einzelnen entzogen bleiben sollten, andererseits aber die etwas unkritisch wirkende Übernahme des Axioms der Beitragsstabilität gerechtfertigt ist, die letztlich die Unterscheidung erzwingt zwischen einer an rein fachlich-ethischen Kriterien ausgerichteter klinischer Medizin und einer „Sozialmedizin", die sich an „Verteilungsgerechtigkeit" orientieren muss.
In sich schlüssig aber bleibt seine Aussage, dass dann einhergehend mit einer Ressourcenknappheit zahnärztliche Einrichtungen zur reiner „Verwaltung des Mangels" benutzt werden, dessen Schäden auf den Patienten und die Verantwortung auf den Zahnarzt abgewälzt werden: „Therapiefreiheit" wird so zu Worthülse, Fortschritte werden ausgebremst, Honorare beschränkt, ja nachträglich gekürzt, nicht ohne die Verantwortung und Haftung für die wachsende Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit verleumderisch dem Zahnarzt zuzuschreiben ... all dies sieht der Autor heute als eine der wesentlichsten Belastungsfaktoren in der (Zahn-)Arzt-Patienten-Begegnung, in der das für jede Beziehung, ja jede Heilung unabdingbare Vertrauen systematisch ausgehöhlt wird.

Wer dies angesichts der eigenen Angreifbarkeit als „Kassenzahnarzt" dennoch so offen beschreibt, beweist damit nicht nur seine inhaltliche sondern auch persönliche Kompetenz und Legitimation von Ethik zu sprechen und einzufordern, was in unserer Gesellschaft selbst unter Akademikern zu oft einer opportunistischen Beliebigkeit und Werte- Indifferenz im Bemühen um den Eigennutz zum Opfer fällt.
Zurecht fordert Weißhaupt also eine konsequente Etablierung der Ethik in der Zahnmedizin – auch was Fragen der berufliche Außenwirkung oder Verhalten im Binnenverhältnis anbelangt bis hinein in die Rechts- und Vertragsentwicklung, Gutachterwesen und Forschung.

Diesem seinem Anliegen Substanz zu unterlegen und handlungsleitende Hilfestellungen zu skizzieren, wird er „aus der Praxis für die Praxis" ohne das gewichtige und linientreue Kreisen um den Selbstzweck so mancher (Hoch-) Schul- Lehrbücher in großer Dichte gut lesbar mehr als gerecht.

Dr. Joachim Stoffel
ZA/HP-Psychotherapie
Psychosomatische Grundversorgung
Konsiliardienst
Balintgruppen für Zahnärzte

Quelle: Dr. Joachim Stoffel, ZA/HP-Psychotherapie, Psychosomatische Grundversorgung, Konsiliardienst, Balintgruppen für Zahnärzte

Rezension: 22.05.2012

Dr. Joachim Stoffel, ZA/HP-Psychotherapie, Psychosomatische Grundversorgung, Konsiliardienst, Balintgruppen für Zahnärzte

Reihe: Aachener Dissertationen zur Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin

Peter Weißhaupt - Zahn–Medizin–Ethik
Ethische Implikationen der Zahnarzt-Patienten-Begegnung im Spannungsfeld zwischen klinischer und Sozialmedizin
978-3-8440-0583-7

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Bernhard Wolf (Hrsg.)

Bioelektronische Diagnose- und Therapiesysteme

m3: microelectronic meets medicine®

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Das Buch „Bioelektronische Diagnose- und Therapiesysteme beinhaltet Vorträge und Beiträge die anlässlich des Heinz-Nixdorf-Symposiums: m3 microelectronic meets medicine, Bioelektronische Diagnose- und Therapiesysteme vom 12. bis 13. Oktober 2010 in der BMW-Welt in München präsentiert wurden.

Diese Beiträge vereinen das Anliegen, die gegenwärtige Leistungsfähigkeit der Elektronik in der medizinischen Forschung und praktischen Medizin an Hand aktuellster Forschungsarbeiten zu diagnostischen und therapeutischen Systemen darzustellen und nach neuen Wegen zu suchen, den Beitrag der Medizinelektronik in der Medizin zu intensivieren.

Das Buch von Bernhard Wolf ist beim Shaker Verlag erschienen, hat 415 Seiten, 206 Abbildungen und kostet 49,80 Euro.

Quelle: www.med-eng.de

Rezension: 26.04.2012

www.med-eng.de

Reihe: Medizinischen Elektronik

Bernhard Wolf (Hrsg.) - Bioelektronische Diagnose- und Therapiesysteme
m3: microelectronic meets medicine®
978-3-8440-0831-9

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Das Buch „Bioelektronische Diagnose- und Therapiesysteme beinhaltet Vorträge und Beiträge die anlässlich des Heinz-Nixdorf-Symposiums: m3 microelectronic meets medicine,... » mehr

Annika Kleinsteuber

Kognitive und Affektive Messewirkungsforschung

Eine empirische Analyse der Messewirkung anhand intendierter Unternehmensziele

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Die Autorin gibt einen Überblick über den Status Quo der Messewirkungsforschung. Diese werde weitgehend vernachlässigt, geeignete Methoden für die Praxis seien kaum vorhanden, so ihr Ergebnis. Als Untersuchungsobjekt der Dissertation wurde die IAA 2009 gewählt und dort eine Feldstudie durchgeführt. Ausgangspunkt dafür war eine Messezielanalyse für eine Beteiligung der Volkswagen PKW an der IAA. Die Befragung von Verantwortlichen zeigte, dass vor allem intendiert wurde, durch den Messeauftritt eine verbesserte Stimmung bei Besuchern zu erzeugen, um damit eine positive Informationsverarbeitung und eine Aufwertung des Markenimages zu erreichen. Ob diese Ziele erreicht werden konnten, wurde in Befragungen von Besuchern vor und nach dem Besuch der Volkswagenpräsentation auf der IAA überprüft.
Die Autorin sieht mit ihrer Studie als belegt an, dass die Messewirkung bestimmter Messeziele durch den angewandten Methoden-Mix empirisch nachgewiesen werden kann.

Quelle: AUMA_Institut Newsletter 4/2011, Seite 9

Rezension: 27.03.2012

AUMA_Institut Newsletter 4/2011, Seite 9

Reihe: Psychologie

Annika Kleinsteuber - Kognitive und Affektive Messewirkungsforschung
Eine empirische Analyse der Messewirkung anhand intendierter Unternehmensziele
978-3-8440-0226-3

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Die Autorin gibt einen Überblick über den Status Quo der Messewirkungsforschung. Diese werde weitgehend vernachlässigt, geeignete Methoden für die Praxis seien kaum vorhanden, so ihr Ergebnis. Als Untersuchungsobjekt... » mehr

Andreas Singler

Dopingprävention – Anspruch und Wirklichkeit

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Wider die Dopingmentalität


Im Kampf gegen Doping gibt es viel zu tun. Wer vom Begriff „Dopingmentalität“ im Sport ausgeht, für den beginnt die Notwendigkeit der Prävention nicht erst bei der Zugehörigkeit zur Spitzenklasse bzw. bei Sportlern in einem A- oder B-Kader. Und er darf sich nicht auf das Vermitteln von Informationen zu Dopingregeln und Dopingkontrollen beschränken.
Dopingmentalität fängt im Zweifelsfall im Kindesalter an, wenn Vitaminpillen, Nahrungsergänzungsmittel, Schmerzmittel vor allem in Leitungssituationen – und ohne ärztlich festgestellte Notwendigkeit – gegeben werden und sich in den Köpfen festsetzt, „wenn ich etwas leisten will, muss ich etwas zusätzlich machen“.
Von daher muss Dopingprävention spätestens im alter von 12 und 14 Jahren anfangen, in den Vereinen und Landesfachverbänden.
Sport und Politik sind sich in Deutschland – zumindest auf der Verlautbarungsebene – darin einig, dass die Antwort auf das Dopingproblem mehr als bisher in der Prävention zu suchen sei. Wie es um diesen Anspruch in der Praxis bestellt ist, dieser Frage geht das Buch „Dopingprävention – Anspruch und Wirklichkeit“ nach. Der Autor hat es im Auftrag des Ministeriums des Inneren von Rheinland-Pfalz erarbeitet. Der Autor analysiert darin den Anspruch der „Dopingprävention“, stellt beispielhaft für andere Länder das Ergebnis einer wissenschaftlichen Untersuchung zur Situation der Dopingprävention in Rheinland-Pfalz vor und bietet dem Leser darüber hinaus Vorschläge und Handlungsmöglichkeiten.

Quelle: Sport in BW, Ausgabe WLSB - 02/2012, Seite 66

Rezension: 09.02.2012

Sport in BW, Ausgabe WLSB - 02/2012, Seite 66

Reihe: Sportwissenschaft

Andreas Singler - Dopingprävention – Anspruch und Wirklichkeit
978-3-8440-0591-2

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Wider die Dopingmentalität


Im Kampf gegen Doping gibt es viel zu tun. Wer vom Begriff „Dopingmentalität“ im Sport ausgeht, für den beginnt die Notwendigkeit... » mehr

Florian Hartnack, Torben Diekmann

Taekwondo und kooperative Körperkontaktspiele als gewaltpräventive Maßnahmen in der Schule

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Im Rahmen ihrer Ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen sind die beiden Autoren der Frage nachgegangen, welches Potenzial der Einsatz von spielerischen Kampfsportaktivitäten in der Schule hat, um präventiv gegen das Entstehen und die Ausübung von Gewalt zwischen Schülerinnen und Schülern vorzugehen. Diese Thematik hat gerade in jüngerer Vergangenheit eine zunehmende Bedeutung erlangt, da das Erleben von Gewalt zwischen Kindern und Jugendlichen inzwischen auch dem Ort Schule zugeordnet wird. In dieser Altersgruppe findet man aber ebenso eine enge Verknüpfung von Gewalt, Gewalterleben und Gewaltausübung mit dem Freizeitverhalten der Mädchen und Jungen. Regelmäßige Interventionen innerhalb schulischer Unterrichtsaktivitäten und an die Schule gebundenen Arbeitsgemeinschaften und ähnlichem Aktionen, die, wenn möglich, auch von den Eltern der Kinder und Jugendlichen unterstützt werden, können einen mehrfach positiven Einfluss auf das Sozialverhalten, auf die Persönlichkeitsentwicklung wie auch die motorische Leistungsfähigkeit im Schulalter haben. Dazu müssen geeignete sportliche Aktivitäten ausgewählt und in einem entsprechenden schulischen Rahmen angeboten werden, um Einstellungs- und Verhaltensänderungen bei den Schülerinnen und Schülern zu erzielen. In der vorliegenden Arbeit wurde die asiatische Kampfsportart in Verbindung mit kooperativen Körperkontaktspielen ausgewählt, um das Gewaltverhalten zu beeinflussen. Parallel dazu können innerhalb dieser Aktivitäten, wenn sie über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden können, auch weitere soziale Aspekte wie das Gruppenbewusstsein oder Vertrauen zwischen den Gruppenmitgliedern entwickelt werden, die wiederum auf das Gewaltverhalten zurückwirken. Als Teil des Projekts, über das hier berichtet wird, wurde für die Teilnehmer der Kampfsport-AG auch zielgerichtet eine Öffentlichkeit (eine Vorführung des Erlernten) erzeugt, die ebenfalls positive Wirkungen mit Blick auf das Interesse an der Beteiligung hatte und das Engagement der Mädchen und Jungen positiv beeinflusste. Die sich dabei entwickelnde Gruppendynamik (um der Schaffung eines angstfreien Trainingsumfelds) war eines der herausragenden Entwicklungen innerhalb des Projekts. Wichtig über den gesamten Projektzeitraum ist die Beeinflussung der Kinder und Jugendlichen, dass es sich bei dem Taekwondotraining um Regel geleitete Aktivitäten handelt, die auf das organisierte Training beschränkt sind und es keinen "Transfer" in das normale Freizeitverhalten geben darf. Ebenso ist immer darauf zu achten, dass der Anteil am Training, der auf Kooperation mit anderen Trainierenden setzt, nicht zu klein wird und dass jede Form von individueller Überschätzung verhindert wird. Das kontrollierte Erleben und Ausleben von Aggressionen ist zwar ein Ziel, die erlernten und eingeübten Regeln und Rituale dürfen dabei aber nicht verletzt werden, sondern die Schülerinnen und Schüler sollen sich ihr eigenes Bild davon entwickeln, welche Handlungsmöglichkeiten ihnen in Gewaltsituationen offen stehen. Das Erlernen und Erleben von Selbstdisziplin, von Ausdauer im Techniktraining oder in der Perfektionierung von komplexen motorischen Bewegungsabläufen sportartspezifischer Techniken im Taekwondo haben dazu beigetragen, dass es zu nachhaltigen Effekten zum Beispiel hinsichtlich der Einhaltung von verschiedenen Ritualen im Trainingsalltag (wie Begrüßung und Verabschiedung) kam, dass der Einzelne der Gruppe gegenüber seinen Respekt ausdrückte und diesen aber auch von ihr für sich einforderte. Wichtig ist stets ein didaktisch-methodisch gut vorbereitetes, geplantes Training, das sowohl auf die Gruppensituation als auch die individuellen Leistungsfähigkeit der Gruppenmitglieder abgestimmt war. Dadurch konnte auch eine Verbesserung der sportlich-motorischen Leistungsfähigkeit vieler AG-Teilnehmer erreicht werden, was als ein gewünschter Nebeneffekt des Projekts war.

Quelle: Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT)

Rezension: 03.02.2012

Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT)

Reihe: Sportwissenschaft

Florian Hartnack, Torben Diekmann - Taekwondo und kooperative Körperkontaktspiele als gewaltpräventive Maßnahmen in der Schule
978-3-8440-0396-3

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Im Rahmen ihrer Ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen sind die beiden Autoren der Frage nachgegangen, welches Potenzial der Einsatz von spielerischen Kampfsportaktivitäten in der Schule... » mehr

Katrin Karger

Empirische Untersuchung der Strömungsverhältnisse von Schwimmern mit körperlichen Schädigungen in dynamisch passiver Körperlage aus schädigungsspezifischer, funktionsspezifischer und leistungsspezifischer Perspektive

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Der Behindertensport im Allgemeinen und der Behindertenleistungssport im Speziellen haben in den letzten Jahren eine spürbar höhere Wertschätzung erhalten. Behinderte Sportler haben sowohl ihren Platz im rehabilitativen Bereich gefunden, Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung, für die Erbringung sportlicher Spitzenleistungen ein starkes Motiv ihrer körperlichen Aktivität, für ihr Selbstbild und ihre Selbstverwirklichung darstellt, sind inzwischen aber genauso akzeptiert und erfahren auch eine Unterstützung und Förderung durch Sportvereine und Sportverbände. Im Zuge dieser Entwicklung hat sich auch das Wettkampfsystem für behinderte Sportlerinnen und Sportler sehr schnell entwickelt, sei es bei Olympischen Spielen, bei Welt- und Kontinentalmeisterschaften oder Titelkämpfen auf nationalem, regionalem oder lokalem Niveau. Im Interesse der sportlichen Fairness und der Vergleichbarkeit sportlicher Leistungen im Behindertensport besteht eine Aufgabe von Ausrichtern dieser Wettkämpfe darin, eine Klassifizierung der Behinderungen vorzunehmen. An dieser Stelle kann die sportwissenschaftliche Forschung einen wichtigen Beitrag leisten, um einen gerechten Leistungsvergleich zu unterstützen bzw. zu ermöglichen. Dieser Aufgabe hat sich Katrin Karger für den paralympischen Schwimmsport gestellt. Durch die Erfassung der passiven Umströmungssituation von Schwimmern mit unterschiedlichen körperlichen Schädigungen mittels simultaner Dynamografie und Kinematografie im Rahmen passiver Schleppversuche mit 97 Schwimmerinnen und Schwimmer mit Körperbehinderungen konnten wissenschaftlich fundierte Daten erhoben werden, die in die Weiterentwicklung des funktionellen Klassifizierungssystems im Schwimmen Eingang finden sollen. Die Daten beziehen sich auf die Parameter der passiven Wasserwiderstandskraft, die projizierte Körperquerschnittsfläche und den Widerstandsbeiwert. Im Rahmen des Projekts wurden auch Versuche mit zwei unterschiedlichen Modellen durchgeführt, um funktionelle Beeinträchtigungen derart zu simulieren, dass die genannten Parameter auf die reale Situation von Schwimmern mit körperlichen Schädigungen übertragen werden konnte, wobei die erste, grundlegende Erkenntnisse gewonnen werden konnten, ohne aber der Individualität jedes einzelnen Athleten entsprechen zu können. Für die Untersuchungen mit den Schwimmerinnen und Schwimmern im Wasser mussten messtechnische Voraussetzungen geschaffen, damit die Probanden die passiven Schleppversuche absolvieren konnten. Dabei galt es, ein Untersuchungsdesign zu erstellen, dass für fünf Untergruppen körperlicher Schädigungen einsetzbar war (Beine, Arme, Mehrfachbehinderung, Lähmung, Körperbau). Dieses konnte dann für die Gesamtstichprobe eingesetzt werden, woraus sich ein sehr differenziertes Bild in den Untergruppen bis hin zu den einzelnen Sportlerinnen und Sportlern ergab. Weiterführende Analysen befassten sich dann außerdem mit Widerstandsverhältnissen in den unterschiedlichen Schwimmlagen. Neben den Klassifizierungsaspekten behandelte die Autorin ebenso trainingspraktische und leistungsdiagnostische Aspekte der erhobenen Daten. Dieser Ansatz beruht aus der Erkenntnis, dass das widerstandsgünstige Verhalten in den Gleitphasen ein entscheidender Faktor für das Erreichen sportlicher Höchstleistungen im paralympischen Schwimmsport ist. Die diskutierten Methoden der Vortriebsoptimierung kann deshalb im Training eine entsprechende Leistungsentwicklung unterstützt werden. Außerdem können die eingesetzten verfahren auch in der Leistungsdiagnostik des Behindertenleistungssports im Schwimmen angewendet werden.

Quelle: Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT)

Rezension: 17.01.2012

Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT)

Reihe: Sportwissenschaft

Katrin Karger - Empirische Untersuchung der Strömungsverhältnisse von Schwimmern mit körperlichen Schädigungen in dynamisch passiver Körperlage aus schädigungsspezifischer, funktionsspezifischer und leistungsspezifischer Perspektive
978-3-8440-0007-8

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Der Behindertensport im Allgemeinen und der Behindertenleistungssport im Speziellen haben in den letzten Jahren eine spürbar höhere Wertschätzung erhalten. Behinderte Sportler haben sowohl ihren Platz im rehabilitativen... » mehr

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