Lisa DüerkopSchulische EigenständigkeitEine Strukturierung aus rechts- und verwaltungswissenschaftlicher Perspektive | |||||||
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ISBN: | 978-3-8440-6846-7 | ||||||
Reihe: | Rechtswissenschaft | ||||||
Schlagwörter: | Schule; Eigenständigkeit; Selbständigkeit; Autonomie; Reform; New Public Management; Schulgesetz | ||||||
Publikationsart: | Dissertation | ||||||
Sprache: | Deutsch | ||||||
Seiten: | 284 Seiten | ||||||
Gewicht: | 425 g | ||||||
Format: | 21 x 14,8 cm | ||||||
Bindung: | Paperback | ||||||
Preis: | 49,80 € | ||||||
Erscheinungsdatum: | Juni 2020 | ||||||
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Zusammenfassung: | Die Arbeit strukturiert das Phänomen der Erweiterung schulischer Eigenständigkeit und versucht es dadurch – auch für die Anwender des Schulrechts, die ganz überwiegend keine Juristen sind – umfassend begreifbar zu machen. Dabei wird von der grundsätzlichen Existenz einer entsprechenden, sich in den Schulgesetzen der deutschen Bundesländer widerspiegelnden Entwicklung ausgegangen. Die Untersuchung erfolgt dabei sowohl aus rechts- als auch aus verwaltungswissenschaftlicher Perspektive. Letztere wird vor allem dadurch eingenommen, dass die schulrechtliche Entwicklungslinie zunehmender schulischer Eigenständigkeit in die New Public Management-Bewegung eingeordnet wird.
Im ersten Kapitel werden der Regelungsgegenstand Schule und die diesen definierenden und umlagernden verfassungs- und verwaltungsrechtlichen Maßgaben dargestellt. Nach der Herausarbeitung der ideologischen Grundlage des deutschen Schulsystems in Form eines neuhumanistischen Bildungsideals und der historischen Entwicklung des Phänomens der zunehmenden schulischen Eigenständigkeit und einer Aufbereitung der allgemeinen verwaltungsrechtlichen Entwicklung des New Public Managements erfolgt im zweiten Kapitel die Strukturierung der untersuchten schulrechtlichen Entwicklungslinie anhand der durch sie verfolgten Ziele (Schaffung von Frei[heits]räumen, Wirtschaftlichkeit, Gesellschaftliche Selbstverwaltung) und ihrer Dimensionen (pädagogisch, organisatorisch, finanziell). Den Abschluss des zweiten Kapitels bildet eine Untersuchung der durch die Erweiterung der schulischen Eigenständigkeit erfolgten Rollenveränderungen der schulischen Akteure. Die zuvor geleistete Strukturierungsarbeit mündet im dritten Kapitel in eine Analyse der sechzehn Landesschulgesetze. Zunächst werden herkömmliche Regelungstechniken (Beurteilungsspielräume, Ermessensspielräume, Finalnormen, Experimentierklauseln) und neuartige Regelungsinstrumente (Bildungsstandards, Zielvereinbarung, Schulprogramm) identifiziert, die der Gesetzgeber einsetzen kann, um für die Verwaltung größere Freiräume zu schaffen. Anschließend wird das schulgesetzliche Qualitätsmanagementsystem untersucht. Analysiert werden sodann die Schulgesetze, die eine programmatische Erklärung in Form einer Finalnorm aufweisen, die die schulische Eigenständigkeit als zu verfolgendes Ziel aller schulischen Akteure festschreibt. Außerdem werden vier Anknüpfungspunkte identifiziert, die die Schulverfassung dahingehend modifizieren, dem übergeordneten Ziel der eigenständig(er)en Schule Geltung zu verschaffen und alle Landesschulgesetze daraufhin untersucht, ob die entsprechenden Normen die schulische Eigenständigkeit fördern: Regelungen zur Schulaufsicht, zur Schulkonferenz, zur Personalauswahl und zur Kostentragung. Das Fazit der Arbeit bildet die Beantwortung von drei Fragen, die gleichsam die vorherige Strukturierung durchziehend an zahlreichen Stellen der Arbeit aufgetaucht sind: die Frage nach dem Grad der Eigenständigkeit der staatlichen Schulen, die nach der Verfassungsmäßigkeit der erweiterten schulischen Eigenständigkeit und die Frage, inwieweit das Schulrecht als Referenzgebiet für allgemeine verwaltungsrechtliche Entwicklungen dienen kann. In der abschließenden Prognose wird festgestellt, dass staatliche Schulen in Deutschland trotz der untersuchten Entwicklung nach wie vor in einem deutlichen Abhängigkeitsverhältnis zum Staat – in Gestalt der Schulverwaltung – stehen. Dass die Entwicklungen in Richtung einer rechtlich tatsächlich eigenständigen Schule weitergehen werden, ist nicht zu erwarten. |