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Katalog : Rezensionen : 2015 : Geisteswissenschaften

Rezensionen

Geisteswissenschaften


Rezensionen: 10 Seite 1 von 1

Johannes Wagemann

Gehirn und menschliches Bewusstsein

Neuromythos und Strukturphänomenologie

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Die Hirnforschung und Neurobiologie hat sich in den letzten 20 Jahren zu einem so hochspezialisierten Fachgebiet mit komplexen Theorien und einer riesigen Fülle von Messergehnissen entwickelt, dass ein genauer Überblick und eine Urteilsbildung darüber dem Nichtfachmann kaum noch möglich ist. Die oft als »harte Fakten« und mit großer Überzeugungskraft vorgetragenen Ergebnisse werden jedoch immer mehr zum »Allgemeinwissen«. Sie beanspruchen die Deutungshoheit für die seelischen und geistigen Bereiche des Menschen und vermitteln uns das Bild, dass unser Ichbewusstsein lediglich auf neuronalen Prozessen beruht, die sich im Laufe der biologischen Evolution entwickelt haben. Lern- und Aufmerksamkeitsstörungen werden mit hirnorganischen Ursachen erklärt, die Möglichkeit eines freien Handelns des Menschen häufig bestritten und eine auf sich selbst gegründete Individualität als Fiktion angesehen. Tatsächlich findet ein erbitterter Kampf um das Bild des Menschen statt.

Andreas Meyer

Quelle: die Drei 4/2015 / S. 90-92.

Buchbesprechung: 15.07.2015

die Drei 4/2015 / S. 90-92.

Reihe: Philosophie

Johannes Wagemann - Gehirn und menschliches Bewusstsein
Neuromythos und Strukturphänomenologie
978-3-8322-9772-5

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Die Hirnforschung und Neurobiologie hat sich in den letzten 20 Jahren zu einem so hochspezialisierten Fachgebiet mit komplexen Theorien und einer riesigen Fülle von Messergehnissen entwickelt, dass ein genauer Überblick... » mehr

Dorothea Arnold

''Glück zum preußischen Chausseebau'' – zu Anlage und Bautechnik der westfälischen Kunststraßen des Freiherrn vom Stein und seines Oberwegeinspektors Steinmeister

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Unter dem Motto "Glück zum preußischen Chausseebau" reichte Baukondukteur Friedrich Peter Steinmeister aus Kamen 1787 seinen Beitrag zur Preisaufgabe der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften ein. Friedrich Wilhelm II. wollte auf der Basis einer derartigen Ausschreibung das in Preußen fehlende Wissen zum Chausseebau zusammentragen lassen, speziell bezogen auf Verlauf und Bautechnik von Straßenverbindungen zwischen den Provinzen Magdeburg beziehungsweise Halberstadt und Leipzig. Dank intensiver Recherchen und Auswertung vorhandener Erfahrungen schuf Steinmeister neue Straßenbautechniken und erarbeitete standardisierte Bauanleitungen. Die vorgelegte geschichtswissenschaftliche Studie stellt fest, dass die in der neueren Literatur zitierten Baumängel und Unzulänglichkeiten nicht auf Fehlern in Steinmeisters Vorgaben beruhen, sondern auf die schwierigen Voraussetzungen zurückgeführt werden müssen, unter denen die frühen Chausseen im Westen Preußens verwirklicht wurden. Das anfangs nur wirtschaftlich und territorial, sehr bald aber auch militärisch begründete Projekt stand unter großem Zeitdruck, und die in Berlin ungesicherte Finanzierung zwang zu schnellen und kostenreduzierten Lösungen, insbesondere bezogen auf das märkische Wegenetz. Ein Vergleich der zeitgleichen Bauvorhaben Magdeburg/Halberstadt und Grafschaft Mark belegt die unterschiedlichen Frühformen preußischen Chausseebaus, deren Aufwertung erst nach den Napoleonischen Kriegen im Zuge der Neuorganisation Preußens erfolgte.

Quelle: Forschungsgesellschaft für Straße- und Verkehrswesen / Dokumentation Straße Heft 5, 2015, S. 7.

Buchvorstellung: 15.07.2015

Forschungsgesellschaft für Straße- und Verkehrswesen / Dokumentation Straße Heft 5, 2015, S. 7.

Reihe: Geschichtswissenschaft

Dorothea Arnold - ''Glück zum preußischen Chausseebau'' – zu Anlage und Bautechnik der westfälischen Kunststraßen des Freiherrn vom Stein und seines Oberwegeinspektors Steinmeister
978-3-8440-3208-6

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Unter dem Motto "Glück zum preußischen Chausseebau" reichte Baukondukteur Friedrich Peter Steinmeister aus Kamen 1787 seinen Beitrag zur Preisaufgabe der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften ein. Friedrich... » mehr

Peter Gbiorczyk

Wirken und Wirkung des reformierten Theologen Friedrich Grimm (1672-1748)

Religiöse Traditionen in der Familiengeschichte bis zu den Brüdern Grimm

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Peter Gbiorczyk, bis 2005 Dekan des Kirchenkreises Hanau- Land, legt mit seinem 2013 erschienenen Werk die erste ausführllche Biographie Friedrich Grimms vor. Der reformierte Theologe und Urgroßvater Jacob und Wilhelm Grimms wirkte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Pfarrer, Inspektor und Konsistorialrat in der gemischtkonfessionellen Grafschaft Hanau und beeinflusste die Reilgiosität der Familie Grimm nachhaltig. Grimms familiäre Herkunft und berufliche Laufbahn werden in der Untersuchung ebenso beleuchtet wie seine Theologie und damit verbunden seine Schriften sowie das berufliche Wirken als Konsistortalrat und Inspektor, die in einzelnen Kapiteln jewells ausführtich erläutert werden.

Der letzte Abschnitt des Buches ist der Familien- und Wirkungsgeschichte der Grimms bis hin zur Urenkelgeneration um Jacob, Wilhelm und Ludwig Emil Grimm gewidmet. In Form von Kurzbiographien legt Gbiorczyk dar, wie Grimms Nachkommen durch dle reformierte Frömmigkeit der Familie in ihrer Lebensgestaltung und -Philosophie beeinflusst wurden.

Die Ausführungen geschehen dabei auf Basis zahlreicher Quellen, die wichtigsten von ihnen finden sich in einem ausführlichen, 133-seitigen Quellenteil am Ende des Werkes vollständig oder in Auszügen abgedruckt. Dieser enthält unter anderem drei teilweise umfangreiche Leichenpredigten, die von Grimm in seiner Funktion als reformierter Pfarrer gehalten wurden und später im Druck erschienen. Die Leichenpredigten, unter ihnen eine auf Philipp Reinhard Graf von Hanau-Münzenberg, werden von Gbiorczyk zudem in einem eigenen Abschnitt behandelt und dienen als zusätzliche Quelle für Grimms Ansichten zu Religion, Seelsorge und Herrschaft. Ergänzend wirken zudem zahlreiche Abbildungen.

Quelle: Forschungsstelle für Personalschriften - Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz / 01.07.2015

Rezension: 08.07.2015

Forschungsstelle für Personalschriften - Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz / 01.07.2015

Reihe: Geschichtswissenschaft

Peter Gbiorczyk - Wirken und Wirkung des reformierten Theologen Friedrich Grimm (1672-1748)
Religiöse Traditionen in der Familiengeschichte bis zu den Brüdern Grimm
978-3-8440-2226-1

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Peter Gbiorczyk, bis 2005 Dekan des Kirchenkreises Hanau- Land, legt mit seinem 2013 erschienenen Werk die erste ausführllche Biographie Friedrich Grimms vor. Der reformierte Theologe und Urgroßvater Jacob und Wilhelm... » mehr

Rainer Voigt (Hrsg.)

Akten des 5. Symposiums zur Sprache, Geschichte, Theologie und Gegenwartslage der syrischen Kirchen (V. Deutsche Syrologentagung), Berlin 14.-15. Juli 2006

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Es gelingt, einen Einblick in die Heterogenität und Weite der derzeitigen Beschäftigung auf dem Feld der Syrologie zu geben. Es wird deutlich, dass die fundamentalen und wichtigen Bereiche der Sprache, Literatur und Theologie im Mittelpunkt der deutschen Wissenschaftslandschaft stehen. Darüber hinaus ist es sehr zu begrüßen, dass auch Fragen des Kulturtransfers, genauso der Koexistenz vor allem zwischen Christentum und Islam, aber ebenso die jüngere und jüngste Geschichte nicht außer Acht gelassen werden. Die achtzehn Beiträge sind in ihrer Quantität sehr überschaubar und dadurch leserfreundlich. Auch überzeugen die meisten der Artikel in ihrer klaren Darstellungsform. Vor allem ist sehr zu begrüßen, dass bis auf wenige Ausnahmen fast jeder Artikel mit einer Zusammenfassung endet, die die Ergebnisse bündelt. Möglicherweise wäre es zur besseren Orientierung für den unkundigen Leser ratsam, ein thematisches und nicht alphabetisches Inhaltsverzeichnis zu erstellen. Es bleibt zu hoffen, dass der seit 1998 bestehende Syrologentag weiter eine Größe in der deutschen Wissenschaftslandschaft bleibt, die zum einen bestrebt ist, die klassischen Felder historisch-kritischer Wissenschaft zu beleuchten, aber auch noch stärker die Bearbeitung weiterführender Fragen ins Blickfeld nimmt; vor allem aber möge er den Christen im Nahen Osten verbunden bleiben.

CLAUDIA RAMMELT

Quelle: Journal of Syriac Studies

Rezension: 07.05.2015

Journal of Syriac Studies

Reihe: Semitica et Semitohamitica Berolinensia

Rainer Voigt (Hrsg.) - Akten des 5. Symposiums zur Sprache, Geschichte, Theologie und Gegenwartslage der syrischen Kirchen (V. Deutsche Syrologentagung), Berlin 14.-15. Juli 2006
978-3-8322-9255-3

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Es gelingt, einen Einblick in die Heterogenität und Weite der derzeitigen Beschäftigung auf dem Feld der Syrologie zu geben. Es wird deutlich, dass die fundamentalen und wichtigen Bereiche der Sprache, Literatur... » mehr

Kendra Stepputat (Ed.)

Performing Arts in Postmodern Bali

Changing Interpretations, Founding Traditions

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Spätestens seit der Erscheinung von “The Invention of Tradition” von Eric Hobsbawn und Terence Ranger in 1992 gab es ein nachhaltiges Erwachen. Es war deutlich geworden, dass das, was scheinbar Traditionen ausmachte, Ergebnis vieler Verhandlungen ist und damit ununterbrochenen Wandlungsprozessen unterliegt. Dies trifft auch auf die Traditionen der Insel Bali zu, auch wenn diese Erkenntnisse bis heute von der Tourismusindustrie und den Medien vielfach negiert werden. Beinahe einstimmig, einem Mantra gleich, wird das Image der “Götterinsel” wiederholt, und dass auf Bali alles gemeinschaftlich entstehen und vergehen würde (354). Auch vertieften bisherige bekannte Überblickspublikationen über die darstellenden Künste Balis eher das spektakulär harmonische Bild balinesischen Handelns im Spannungsverhältnis zwischen Göttern und Dämonen als dass sie dieses kritisch hinterfragten (vgl. B. de Zoete and W. Spies, Dance and Drama in Bali. Kuala Lumpur 1973 [1938]; I. M. Bandem and F. E. DeBoer, Kaja and Kelod. Balinese Dance in Transition. Kuala Lumpur 1981; I. W. Dibia and R. Ballinger, Balinese Dance, Drama, and Music. A Guide to the Performing Arts of Bali. Singapore 2004). Dass dem jedoch nicht so ist, davon überzeugt die Lektüre des vorliegenden Buches, welches unter dem Stichwort “Ethnomusikologie” publiziert wurde. Anhand von Biografien, unterschiedlichen Genre, Werken einzelner Musikerpersönlichkeiten und Darstellungen historisch-politischer Zusammenhänge mit vielen unterschiedlichen lokalen und globalen Einflüssen, individuellen Interessen und Entscheidungsprozessen wird dargelegt, wie nicht nur die Musikgeschichte Balis gestaltet wurde und weiter wirkt.

Das Buch, Ergebnis eines Panels auf der 41sten ICTM (International Council for Traditional Music – www. ictmusic. org) Konferenz in St. John’s auf Neufundland (Kanada) in 2011, unterteilt sich in 13 Kapitel von 12 internationalen Musikwissenschaftlern und Musikwissenschaftlerinnen mit Bibliografien zu jedem Artikel und einer Kurzbiografie der Autorinnen im Anhang.

“Postmodern Bali” im Buchtitel weist auf die Lesart der Künste durch die Autoren und Autorinnen. Wie Kendra Stepputat in ihrer Einleitung erläutert, geht es jedoch nicht um postmoderne philosophische Theorien, sondern Ziel des Buchs ist es, Konzepte und Bedingungen postmodernen Denken und Handelns (alles das, was nach der Moderne kommt) und seine Folgen für balinesisches Kunstschaffen darzustellen (5). Laut Stepputat kann ein Künstler resp. eine Künstlerin die Gestaltungsperspektive selbst wählen: vormodern, modern, traditionell, postmodern – wobei es sich dabei nicht um jeweilige konzeptionelle Einbahnstraßen handelt. So können z. B. auch mit postmodernen Techniken traditionelle Themen bearbeitet werden. Und genau dieser Mix macht die Qualität der Postmoderne aus (6). Versuche, präzise zu definieren und dabei vor allem die Sichtweise des jeweiligen Künstlers oder der Künstlerin wiederzugeben, ziehen sich durch alle Kapitel. Laut Stepputat stellt das traditionelle balinesische Konzept von desa kala patra (Ort, Zeit, Situation/ Bedingung) für viele Künstler und Künstlerinnen die Grundlage ihres Schaffens dar. Diese ermöglicht es ihnen, sich frei den jeweiligen Orten und (globalen) Zeitkontexten flexibel anzupassen. Sich weiter zu entwickeln, ohne dabei starren Regeln verpflichtet zu sein – sich dennoch an Überlieferungen orientierend, diese zu dekonstruieren und neu zu interpretieren, um daraus “klassische” postmoderne hybride und vieldeutige Werke nicht nur für Bali (unabhängig von Ort/Zeit/Ritual) zu schaffen. Obgleich die Kapitel keiner weiteren Unterteilung folgen, lassen sich folgende Herangehensweisen gruppieren: Es werden drei international bekannte und einflussreiche balinesische Künstler mit ihren herausragenden Werken, den dazugehörenden Konzepten, individuellen Ideen und auch politischen Haltungen vorgestellt: Der Schattenspieler I Made Sidia von Kendra Stepputat, der Musiker Pande Made Sukerta von Christopher J. Miller und der Komponist I Wayan Sadra von Andy McGraw. Weiterhin werden die Entwicklungsgeschichten von drei Genres in Hinblick auf altere Formen und ihre Veränderungen bzw. Neuschöpfungen nachgezeichnet (das Tanz- und Musikdrama arja von Mashino Ako und Made Mantle Hood, das Schattenspiel wayang kulit von Lisa Gold und der Maskentanz topeng von I Wayan Dibia). I Wayan Sudirana unterscheidet zwischen “neo-traditional” (kreasi baru) und musik kontemporer und stellt Entwicklungsgeschichte und Quellen (post)moderner Kompositionen dar, was aufgrund des auf Bali traditionell nicht vorhandenen Copyrights ein spannender Aspekt ist (167). Sonja Downing behandelt Formen der Diskriminierung von Balinesinnen, die nicht nur gamelan spielen, sondern auch Musik komponieren wollen. Während in Tanzdramen wie in arja beide Geschlechter alle Rollen übernehmen dürfen, wird bis in die Postmoderne die Ausübung balinesischer Musiktheorie und -praxis dem männlichen Geschlecht zugewiesen und als den weiblichen Musikerinnen/Komponistinnen überlegen anerkannt. Während sich die vorherigen Kapitel vor allem mit dem Spannungsverhältnis von Geschichte, Politik, Tradition, Moderne und Postmoderne auseinandersetzen, widmen sich David Harnish und Sarah Weiss einer privaten Künstlervereinigung der “Sanggar Cudamani”, die u. a. durch ein Stuck bekannt wurde, in welchem der Ablauf eines Tempelfestes (odalan) und das harmonische traditionelle balinesische Zusammenleben und -wirken auf der Buhne inszeniert wird. Im Text werden die unterschiedlichen Beurteilungen dieser nicht unumstrittenen Aufführung dargestellt und die Haltung der Gruppe dazu ausgeführt. (Eine traditionelle Regel lautet, dass rituelle Handlungen an Ritualzeiten und -orte gebunden sein sollten. Jedoch wurde diese bereits Anfang der 1990er zum Anlasse des jährlich stattfindenden “Bali Arts Festival” (*1965) in Denpasar mit der Aufführung einer künstlerischen Neuinterpretation des Tempeltanzes rejang aufgeweicht. Obgleich der Tanz noch den gleichen Namen des Tempeltanzes rejang trug, kamen die Bewegungen der Mädchen aus dem Repertoire des legong-Tanzes, einem klassischen balinesischen profanen Unterhaltungstanz.)

Im letzten Kapitel behandelt Michael Bakan die Musik des kecak (auch bekannt unter Affentanz), die – durch die Methode des “postmodern process of scizophonic mimesis” (378) –, von jeglichem Erkennungsmerkmal balinesischer Herkunft befreit, in den Filmen von Pier Paolo Pasolini (Edipo Re – Bett der Gewalt; 1967) und Federico Fellini (Satyricon; 1969), die aus westlicher Perspektive zu imaginierenden Atmosphäre des Unbekannten und Unheimlichen, die im Film auf diese Weise geschaffene mythische Welt des (post)modernen Bildes von der Antike, erfüllen soll (382).

Ein Index am Ende des Buchs wurde den LeserInnen eine Vernetzung der einzelnen Kapitel zum Thema Postmoderne und der Geschichte der darstellenden Künste Balis mit ihren vielen politischen Bezügen zur Geschichte der indonesischen Nation besser verdeutlichen. Dazu wurde auch eine tabellarische Zeittabelle mit politischen Ereignissen gehören, zusammen mit einer grafischen Darstellung einer Weltkarte zum besseren Erkennen der verschiedenen lokalen, nationalen und globalen Netzwerke von Personen, Kunstakademien und Festivals. Gleichfalls wäre eine gemeinsame Bibliografie aller Artikel sinnvoll gewesen. Diese geringfügigen Einschränkungen sollen jedoch nicht davon ablenken, dass es ein sehr informatives und gut lesbares Werk ist, mit vielen, auch unerwarteten Einblicken in das künstlerische Handeln und Gestalten auf Bali, den wechselseitigen Einflüssen (global, national, lokal) und einer Verwertung anonymisierter balinesischer Musik für westliche Imaginationen als Möglichkeit postmoderner Techniken und Konzepte.

Anette Rein

Quelle: Anthropos 110.2015

Rezension: 07.05.2015

Anthropos 110.2015

Reihe: Grazer Beiträge zur Ethnomusikologie/Graz Studies in Ethnomusicology

Kendra Stepputat (Ed.) - Performing Arts in Postmodern Bali
Changing Interpretations, Founding Traditions
978-3-8440-2010-6

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Spätestens seit der Erscheinung von “The Invention of Tradition” von Eric Hobsbawn und Terence Ranger in 1992 gab es ein nachhaltiges Erwachen. Es war deutlich geworden, dass das, was scheinbar Traditionen ausmachte,... » mehr

Stephan Zech

Über das Stimmen von Raum

Atmosphäre im architektonischen Entwurf

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In einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem Prozess des Entwerfens fokussiert das Werk das Phänomen Atmosphäre. Im Kontext interdisziplinärer Untersuchungen wird, in Abgrenzung zu anderen Fachgebieten, eine architekturspezifische Entwurfstheorie entwickelt und vorgestellt. Dabei steht der entwurfliche Umgang mit architektonischen Körpern, Räumen und Orten im Zentrum der Analyse.

Quelle: Fraunhofer IRB 2015-493

Buchbesprechung: 20.04.2015

Fraunhofer IRB 2015-493

Reihe: Forschungsberichte Kunst + Technik

Stephan Zech - Über das Stimmen von Raum
Atmosphäre im architektonischen Entwurf
978-3-8440-3151-5

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In einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem Prozess des Entwerfens fokussiert das Werk das Phänomen Atmosphäre. Im Kontext interdisziplinärer Untersuchungen wird, in Abgrenzung zu anderen Fachgebieten, eine architekturspezifische... » mehr

Dorothea Arnold

''Glück zum preußischen Chausseebau'' – zu Anlage und Bautechnik der westfälischen Kunststraßen des Freiherrn vom Stein und seines Oberwegeinspektors Steinmeister

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Die Studie verfolgt die Entwicklung einer regionalen Frühform preußischen Chausseebaus in der Grafschaft Mark am Ende des 18. Jahrhunderts. Freiherr vom Stein und Minister von Heinitz setzten den Bau märkischer Straßen aus ökonomischen und territorial-politischen, ab 1790 auch aus militärischen Gründen gegen das Berliner Generaldirektorium durch. Mit zwei weiteren Chausseen durch Essen und Minden-Ravensberg verwirklichten beide ihre Konzeption eines westfälischen Straßennetzes, das im Krieg mit Frankreich wichtig für Truppenbewegungen wurde. Die Berliner Zentrale erkannte die Erfahrungen in der abgelegenen Grafschaft neben dem gleichzeitig in Magdeburg-Halberstadt beginnenden, als vorbildlich eingestuften Steinstraßenbau nicht an. Schwerpunkt der Arbeit ist die in der Grafschaft Mark entwickelte Straßenbautechnik des Oberwegeinspektors Steinmeister.

Ausgehend von den Unterrichtswerken der Pfälzer Baubeamten Lüder und Wahl überwand er deren tradiertes Erfahrungswissen und erarbeitete wiederholbare Bauanleitungen. Der Packlagenbau Tresaguets wurde eingeführt, und mechanisch-physikalische Zusammenhänge an der Ingenieurliteratur Belidors überprüft. Genauere Aussagen über diese frühen Chausseen, die wegen des Verlusts märkischer Wegebauakten erschwert waren, werden hier aus den Instruktionen Steinmeisters, aus Bauberichten Wesermanns von 1814, einem Arbeitspapier des Kammerpräsidenten Ludwig Vincke von 1805/06 und preußischen Straßenbauakten des Jahres 1822 gewonnen. Es lassen sich durch hohen Zeit- und Kostendruck verursachte bauliche Unzulänglichkeiten, aber auch gut funktionierende Straßen darstellen, die vom Fuhrbetrieb lebhaft akzeptiert wurden. Die Quellenbasis der Untersuchung bilden Akten des LAV NRW Münster, des GStA PK Berlin und der BBAW Berlin.

Quelle: Fraunhofer IRB 2015-448

Buchbesprechung: 20.04.2015

Fraunhofer IRB 2015-448

Reihe: Geschichtswissenschaft

Dorothea Arnold - ''Glück zum preußischen Chausseebau'' – zu Anlage und Bautechnik der westfälischen Kunststraßen des Freiherrn vom Stein und seines Oberwegeinspektors Steinmeister
978-3-8440-3208-6

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Die Studie verfolgt die Entwicklung einer regionalen Frühform preußischen Chausseebaus in der Grafschaft Mark am Ende des 18. Jahrhunderts. Freiherr vom Stein und Minister von Heinitz setzten den Bau märkischer... » mehr

Anna Gonerko-Frej, Malgorzata Sokól, Joanna Witkowska, Uwe Zagratzki (eds.)

Us and Them - Them and Us: Constructions of the Other in Cultural Stereotypes

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Der Sammelband ist das Ergebnis einer Konferenz über das Thema wie unsere Verbindung zu den »Anderen« unsere Sprache formt, mit einem speziellen Blick auf Stereotype.Der Band ist in vier verschiedene Themen eingeteilt. Der erste Abschnitt über »Sehen und Wahrnehmen« beinhaltet Artikel über die Beziehung zwischen islamischer und polnischer Kunst, Klassenunterschiede in Britannien nach der Industrialisierung und Araber in US Filmen (1894-2000). Valenzen in der Liebeslyrik und Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind zwei der Artikel des zweiten Teils >>Lesen und Schreiben«. >>Sprechen und Zusammenwirkung« ist das Thema des dritten Teils, der Artikel über fluchende Frauen, die Anderen in der Übersetzung und Anderssein in Zeiten des ökonomischen Rückgangs beinhaltet. Der vierte Teil des Sammelbandes, >>Lernen und Lehren«, beinhaltet Artikel über interkulturelles Lernen, die Funktion von Stereotypen und endet mit dem Artikel >>Wir und Sie - Wir sind was wir sprechen<<.

Quelle: Glunz/Schneider (Hg.) Krieg und Literatur/War and Literature: „Then Horror Came Into Her Eyes“ 2014, S.200

Buchbesprechung: 20.03.2015

Glunz/Schneider (Hg.) Krieg und Literatur/War and Literature: „Then Horror Came Into Her Eyes“ 2014, S.200

Reihe: Sprache & Kultur

Anna Gonerko-Frej, Malgorzata Sokól, Joanna Witkowska, Uwe Zagratzki (eds.) - Us and Them - Them and Us: Constructions of the Other in Cultural Stereotypes
978-3-8322-8421-3

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Der Sammelband ist das Ergebnis einer Konferenz über das Thema wie unsere Verbindung zu den »Anderen« unsere Sprache formt, mit einem speziellen Blick auf Stereotype.Der Band ist in vier verschiedene Themen eingeteilt.... » mehr

Michael Reinhard Heß

Schreiben des Antagonismus

Dimensionen des osmanisch-safavidischen Konfliktes in Staatskorrespondenz um 1600

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The conflict that raged between the Ottomans and the Safavids from the early sixteenth century until 1638 was not just fought on the battlefield; it was conducted by way of mutually vilifying propaganda as well, in the form of countless vituperative letters exchanged between the parties. This book, a reworked and updated version of a Magisterarbeit submitted in 1992, subjects five of these letters to an in-depth analysis. The author’s criterion for selecting the letters and the organizing principle of the study is the nature of the Ottoman Safavid confrontation, and in particular, its motivating causes.

What do we learn from these letters? Their form and the style in which they were written, the author points out, are often surprisingly direct, devoid of the niceties prescribed by protocol. The letters are also full of veiled threats that are mostly presented in the form of allusions. At the same time, they do make clear which regions and cities the Ottoman considered to be their natural right – e.g., Tabriz, Baghdad, Nihavand, Erzurum, Georgia, Shirvan.

As said, the author’s principal aim is to understand the main impetus behind the conflict. He prioritizes religious fervor, admitting being influenced by global events involving Islamic radicalism since he finished his MA thesis. Of course, on the face of it, religion as a driving force is paramount in the sources, which are rhetorical in tone and presentation, serving as propaganda meant to convey the glory of the ruler and his stature as the defender of the true faith rather than highlighting “mundane” issues such as commercial gain or the fiscal revenue likely to be yielded by new conquests. In the end, though, as Heß himself recognizes, it would be hard if not impossible to distill one cause as the single most important one; religion was interwoven with strategic thinking so that wars fought over land and resources were invariably articulated in religious terms, in the East as much as in the West. In its meticulous analysis of the correspondence it examines, this work makes a valuable contribution to the study of the interaction between the Ottomans and the Safavids, a topic that is finally receiving the attention it deserves.

Quelle: Reviews volume 2/2014, journal “Der Islam”

Rezension: 11.03.2015

Reviews volume 2/2014, journal “Der Islam”

Reihe: Orientalistik

Michael Reinhard Heß - Schreiben des Antagonismus
Dimensionen des osmanisch-safavidischen Konfliktes in Staatskorrespondenz um 1600
978-3-8440-1556-0

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The conflict that raged between the Ottomans and the Safavids from the early sixteenth century until 1638 was not just fought on the battlefield; it was conducted by way of mutually vilifying propaganda as well,... » mehr

Heinz Schott

Magie der Natur

Historische Variationen über ein Motiv der Heilkunst (Teil 1 und Teil 2)

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Erst kam die Magie, dann die Religion, dann die Wissenschaft. Magie ist also ganz lang her. Dieser Eindruck entsteht, wenn Wissenschaftsgeschichte sich in der rationalen Rekonstruktion bahnbrechender Erkenntnisse erschöpft. Doch gerade im Bereich der Medizin dürfte Heinz Schott mit seiner Geschichte der Magie der Natur eher offene Türen einrennen, sind doch das Placebo und sein dunkles Gegenstück, das Nocebo, seit Jahren ebenso in der Diskussion wie die Bedeutung der inneren Einstellung des Patienten für den Heilerfolg und der Einfluss des Arztes auf ebendiese.

Schott, Medizinhistoriker an der Universität Bonn, hat den Auftrag seines Opusmagnum- Stipendiums wörtlich genommen und zwei dicke, reichillustrierte Bände vorgelegt: über die Natur als Magierin, gelegentlich als Göttin, als handelnde, wirkende Kraft, und ihre Bedeutung in der Medizingeschichte. Magie, das klingt heute nach Schwärmerei oder Kindergeburtstag, hat doch die Statistik Glück und Unglück längst durch den Zufall ersetzt. Aber ist der moderne Mensch in seinem Kern wirklich ein rationales Wesen geworden, ist der Wissenschaftler frei von Aberglauben? Auch wenn der Begriff Magie verschwindet, das Phänomen bleibt erhalten, auch in der Theorie und Praxis der gegenwärtigen Medizin, so Schott. In seinem Buch blickt er, ausgehend von der Placebo-Nocebo-Debatte, zurück bis zur Naturphilosophie um 1800.
Es geht um Naturheilbewegungen, Hypnose, elektrischen Magnetismus und Somnambule, um Liebeszauber, um Teufel und Hexen, die Verschmelzung von Gottesmutter Maria und Göttin Natura, die beide wundersame Heilkräfte bereithalten, um Paracelsus und Kabbala, Männerphantasien, das "innere Licht" und vieles mehr. Die Idee der Natur als letzter Autorität, deren Wohlwollen man sich sichern sollte, wenn alle menschlichen Bemühungen fruchtlos bleiben, hat, das wird deutlich, die Geschichte der Medizin von alters her begleitet.
In der Fülle des Materials, das Schott zusammengetragen hat, findet der Leser manches Überraschende, Wunderliche und schon viel früher Dagewesene. Die Medizingeschichte wird zur Kulturgeschichte der Medizin, der medizinische Fortschritt wird eingebettet in die Kontexte seiner Zeit. Etwa die Entdeckung der Röntgenstrahlen und der Radioaktivität in den Kontext der Lebensreformbewegung und des Sonnenkultes, wie er um die Wende vom neunzehnten zum zwanzigsten Jahrhundert propagiert wurde. Das Radium galt damals als eine besondere Heilquelle der Natur, schien doch das Leuchten der mit Radium versetzten Materialien im Dunklen auf seine besondere Heilkraft hinzudeuten. Flugs tauften sich Heilbäder in "Radiumsolbäder" um. Die Röntgenstrahlen hingegen fungierten als eine Art modernes Memento mori, zeigten sie doch jedermann augenfällig das Totenskelett im Inneren des lebendigen Körpers.
Auch heute beeinflussen Metaphysik und Moralvorstellungen unsere Sicht der Natur - vor allem die der menschlichen: Diese Botschaft kann der Leser mitnehmen. Zugleich aber lassen ihn die Vielfalt der von Schott behandelten Themen - von der Spiegelmetapher in der Kunstgeschichte über den Geniebegriff der Nationalsozialisten bis zur Bedeutung der Körpersäfte im Tantrismus - und die Ausführlichkeit ihrer Darstellung ein wenig ratlos zurück.
Zu kurz, um zu überzeugen, sind hingegen manche Verknüpfungen althergebrachter Überzeugungen mit der modernen Medizin geraten, etwa psychotherapeutischer Verfahren mit dem Exorzismus. Auch warum ein gestandener Wissenschaftler Wikipedia als Quelle bemüht und die Fußnoten seiner beiden Bände durchgehend numeriert bis zur stolzen 4894 - "Fehlschlag bei Google- Suche" -, bleibt sein Geheimnis. Zweifellos gibt es mehr zwischen Himmel und Erde, als sich in einem Hirnscanner zeigt. Doch die Bände wären überzeugender ausgefallen, wenn der Autor dem Leser manches Interessante vorenthalten, ihm dafür aber klarer gesagt hätte, was er eigentlich sagen will.

MANUELA LENZEN

Quelle: Frankfurter Allgemeine, Feuilleton, Literatur und Sachbuch, Seite 10

Rezension: 11.03.2015

Frankfurter Allgemeine, Feuilleton, Literatur und Sachbuch, Seite 10

Reihe: Geisteswissenschaften, Sprachwissenschaften (Philosophie, Religion,...)

Heinz Schott - Magie der Natur
Historische Variationen über ein Motiv der Heilkunst (Teil 1 und Teil 2)
978-3-8440-2444-9

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Erst kam die Magie, dann die Religion, dann die Wissenschaft. Magie ist also ganz lang her. Dieser Eindruck entsteht, wenn Wissenschaftsgeschichte sich in der rationalen Rekonstruktion bahnbrechender Erkenntnisse... » mehr

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