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Katalog : Rezensionen : 2008 : Geisteswissenschaften

Rezensionen

Geisteswissenschaften


Rezensionen: 2 Seite 1 von 1

Wilma Ruth Albrecht

Nachkriegsgeschichte/n

Sozialwissenschaftliche Beiträge zur Zeit(geschichte)

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Nachkriegsgeschichte. Grundlagenliteratur von Wilma Ruth Albrecht zum Verständnis der BRD und des Kalten Krieges. Von Robert Steigerwald. Dies ist ein Buch, das Zeit für die Lektüre abverlangt, denn es ist gespickt mit Dokumentarmaterial, das die Älteren unter uns, selbst wenn sie das Berichtete persönlich erlebt haben, zum großen Teil schon wieder vergessen haben dürften und das Jüngeren – wegen der »verordneten Geschichtsaufklärung« hierzulande, nicht bekannt sein wird. Insbesondere Lehrerinnen und Lehrer für die politische Geschichte der Jahre ab 1945 werden hier reichhaltiges Material für den Unterricht finden. Dabei handelt es sich nicht um ein Geschichtsbuch traditioneller Art. Das zeigen schon die Statistiken insbesondere zu ökonomischen Entwicklungen. Die Autorin kennzeichnet ihren Standpunkt als demokratisch und die benutzte Methode als die der materialistischen Geschichtsauffassung. Ausgangspunkt ihrer Arbeit ist die Kriegs- und Nachkriegspolitik der Kräfte der Anti-Hitler-Koalition sowie die dieser Politik zugrundeliegenden ökonomischen und politischen Interessen. Zu diesem Zweck konzentriert sich der Text vor allem auf zwei Grundthemen: Einerseits auf die ökonomischen und politischen Auseinandersetzungen der drei Hauptmächte der antifaschistischen Koalition, also der Sowjetunion, der USA und Englands (Frankreich wurde ja während der Potsdamer Konferenz erst »großmütig« hinzugezogen) . Wobei es vor allem, aber nicht nur, um Deutschland ging. Im zweiten Komplex, damit direkt zusammenhängend, geht es um das Problem der ökonomischen und politischen Wurzeln des deutschen Imperialismus, Militarismus und des Faschismus, abgehandelt am Problem der Entnazifizierung, sprich: deren Verhinderung. Der übergreifende Kontext: Die ökonomischen, politischen und militärischen Fundamente für die Schlagkraft des imperialistischen Deutschlands sollten, so weit wie zunächst möglich, unangetastet bleiben – entgegengesetzte Strategien waren in einem längeren Prozeß zu verhindern, denn die Volksmassen der Anti-Hitler-Koalition waren mit solchen Strategien nicht einverstanden. Wie verlief dabei der Prozeß der Gründung der Vereinten Nationen? Nun, dazu gibt es schon viel Literatur. Was also ist das Besondere dieses Textes. Es besteht in den herangezogenen Dokumenten, den Protokollen, den Memoiren der daran Beteiligten. Diese zu beschaffen war mühlevoll und ist das Verdienst der Autorin. Wir erfahren: Wie wurde das jeweilige Kräftepotential eingesetzt, um das eigentliche Hauptziel zu erreichen, die Sowjetunion möglichst daran zu hindern, die Früchte ihres mit so gewaltigen Opfern erkauften Anteils am Sieg über den Faschismus zu ernten? Welche Rolle spielte der Marshall-Plan? Wie schalteten sich die US-Monopole in die Entwicklungen ein? Worin bestanden die zwei unterschiedlichen Konzeptionen der US-Außenpolitik? Also jener Franklin D. Roosevelts und seines Vizepräsidenten Henry A. Wallace? Sie wird als »Internationalismus der Linken« bezeichnet. Mit Wallace’ Ersetzung im Sommer 1944 durch Harry S. Truman verlagerte sich das Gewicht auf die antikommunistische »Realpolitik« Churchills, dessen geradezu auf erneute kriegerische Abenteuer erpichte Bemühungen werden mit sicher wenig bekannten Quellen offenbar gemacht. Welche politischen und juristischen Tricks und Kniffe wurden benutzt, die Entnazifizierung zu hintertreiben. In diesem Zusammenhang wäre die FDP, ihr großmäuliges Beharren auf den Werten der »Freiheit« und des »Rechtsstaates« von heute mit ihrem damaligen Verhalten zu konfrontieren– Material dazu enthält das Buch in Hülle und Fülle, wobei die Rechtsstaatproblematik nicht nur im Hinblick auf die FDP behandelt wird. Was hat es mit dem Morgenthau-Plan auf sich, mit dessen Fälschung die Nazis die Kriegswilligkeit der Deutschen zu erhalten versuchten? Wie wurde die Sowjetunion bewertet– wie vor und wie nach Stalingrad? In welchem Ausmaß wurden wieder die »Rechtsträger« der Nazis in Amt und Würden gebracht? Die zunächst keinesfalls progressive Rolle des Bundespräsidenten Gustav Heinemanns wird gezeigt. Sofern ich richtig gelesen habe, fehlt ein Komplex, der für die bundesdeutsche Entwicklung auch von strategischer Bedeutung war (und ist): das Erste Strafrechtsänderungs-gesetz. Wegen der Schnelligkeit, mit der es vor allem auf Herbert Wehners Betreiben durch das Parlament gejagt wurde ging es als »Blitzgesetz« in den Sprachgebrauch ein. Und gerade auch an diesem Beispiel ließe sich die Verlogenheit der Rechtsstaatsideologie deutlich machen. Die Gliederungen am Beginn jedes Komplexes ersetzen in gewissem Maße ein fehlendes Register – hier ginge es vor allem um ein solches der Personen, aber welcher kleine Verlag hat heute noch die Mittel, sich so etwas »leisten«. Wilma Ruth Albrecht: Nachkriegsgeschichte/n. Sozialwissenschaftliche Beiträge zur Zeit(geschichte). Shaker Verlag, Aachen 2007, 208 Seiten, 49,80 Euro

Quelle: 

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Junge Welt, 25.8.2008, Politisches Buch, S. 15

Rezension: 11.09.2008

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Junge Welt, 25.8.2008, Politisches Buch, S. 15

Reihe: Geschichtswissenschaft

Wilma Ruth Albrecht - Nachkriegsgeschichte/n
Sozialwissenschaftliche Beiträge zur Zeit(geschichte)
978-3-8322-6506-9

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Nachkriegsgeschichte. Grundlagenliteratur von Wilma Ruth Albrecht zum Verständnis der BRD und des Kalten Krieges. Von Robert Steigerwald. Dies ist ein Buch, das Zeit für die Lektüre abverlangt, denn es ist gespickt... » mehr

Roberto Daunis

Über Rom zu Luther

Autobiographisches und Theologisches einer Priesterkonversion

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Titel wie Untertitel sind treffend gewählt! Das Buch ist eine hilfreiche Lektüre, um das Wesen der katholischen wie der evangelischen Konfession zu verstehen und ihre Unterschiede zu erkennen. So gesehen ist diese Arbeit auch ein hoch aktuelles Buch in der Diskussion um das Kirchenverständnis von Papst Benedikt! Der Autor stammt aus Argentinien, wo er auch Theologie studiert hat in dem strengen Reglement des südamerikanischen Katholizismus und in der fast klösterlichen Abgeschiedenheit eines Priesterseminars. Nach seiner Priesterweihe geht er zu weiteren Studien nach Rom, dem Zentrum der Papstkirche. Dort erhält er einen tiefen Einblick in seine Kirche, die er zunehmend kritisch betrachtet. Typisch für eine dogmatische Kirche und ihre Glieder ist es, dass er sehr früh den Spitznamen »der Ketzer« bekommt. Wer zuviel fragt, der gilt sehr schnell als Abweichler. An der päpstlichen Universität Gregoriana promoviert Daunis über das Thema Überlieferung. Die Thematik fuhrt ihn zugleich in die wesentliche Struktur seiner Kirche ein: Die römische Kirche sieht sich selbst als die eigentliche Überlieferung, aus der die Schrift erst später hervorgegangen ist. Sie Schrift ist zweitrangig, die Kirche ist zuerst. Daunis´ Doktorvater bringt dies auf den Punkt: «Stellen Sie klar heraus, dass es in der Lehre über die Kirche einen Qualitätsunterschied zwischen Katholiken und Nichtkatholiken gibt. »Die geheiligte Überlieferung, von der wir reden, ist unantastbar. Sie betrifft die Sakramente, das Bischofsamt, das Papstamt und die definierten Dogmen.« (216) In Rom kommt Daunis nicht nur diese eben zitierte römische Aussage in Bezug auf die Überlieferung zur Kenntnis, sondern er begegnet auch dem Denken Martin Luthers. Davon erzählt er seinem Doktorvater. Dieser präzisiert die oben genannte Aussage noch: »Zuerst war die Tradition und erst später kamen die Schriften des Neuen Testaments. Das Neue Testament ist also aus der Mitte der Kirche entstanden und nicht umgekehrt«. (306) Hier hat man in nuce eine Wesensbeschreibung des römischen Denksystems! Daunis´ Buch gliedert sich in zwölf Kapitel. Jedem Kapitel wird eine Farbe zugeordnet, die diesen Entwicklungsschritt symbolisch" erklären soll Wer das Buch liest, wird eingeführt in die südamerikanische Mentalität und die dort gelehrte konservative Theologie. Die LeserInnen werden aber auch mitgerissen in eine lebendige Schilderung eines suchenden Theologen, der langsam immer deutlicher wahrnimmt, wie diese seine Kirche nicht im eigentlichen Verständnis katholisch, sondern im Bann des römischen eingeschlossen ist. Es ist eben typisch, dass ein neuer Papst angekündigt wird mit »cardinalis sanctae ecclesiae romanae«. Sie, diese Kirche, ist wirklich eine römische Kirche, d.h. sie definiert sich aus dem Römischen her. Beim Lesen des Buches wird einem deutlich vorgeführt, wie ein Theologe, der aus der konservativen Theologie in Südamerika kommt und im Zentrum seiner Kirche in Rom nachdenklich wird aufgrund der römischen Denkvoraussetzungen und wie er sich von diesen entfernt. In einer späteren Schrift hat Daunis seinen Weg und seine Erkenntnis noch einmal und kürzer dargestellt (»Evangelisch fühlen und katholisch denken - Einsichten und Erfahrungen eines ökumenischen Grenzgängers«, Shaker Verlag 2005). 1962 tritt Daunis aus seiner römischen Kirche aus, aber er verbannt nicht alles aus seinem Denken, denn das Katholische will er doch behalten. In Bayern, wohin er von Rom geht, studiert er lutherische Theologie und wird später ordiniert. Ein hinreißend geschriebenes Buch eines suchenden Theologen, das man gerne den Theologen und nicht nur diesen (!) empfehlen kann.

Quelle: 

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Klaus Völkers, Deutsches Pfarrerblatt 7/2008, S. 385-386

Rezension: 01.07.2008

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Klaus Völkers, Deutsches Pfarrerblatt 7/2008, S. 385-386

Reihe: Theologische Studien

Roberto Daunis - Über Rom zu Luther
Autobiographisches und Theologisches einer Priesterkonversion
978-3-8322-1511-8

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Titel wie Untertitel sind treffend gewählt! Das Buch ist eine hilfreiche Lektüre, um das Wesen der katholischen wie der evangelischen Konfession zu verstehen und ihre Unterschiede zu erkennen. So gesehen ist diese Arbeit... » mehr

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