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Katalog : Rezensionen : 2019 : Medizin • Psychologie

Rezensionen

Medizin • Psychologie


Rezensionen: 9 Seite 1 von 1

Marianne Katterfeldt

Die Urschönheit des Menschen

Der siebenstufige Weg – unter besonderer Berücksichtigung der Individuation nach Carl-Gustav Jung und der Geistigen Wiedergeburt nach Emanuel Swedenborg (4. überarbeitete Auflage)

Analytische Psychologie; C.G. Gustav Jung; Emanuel Swedenborg; Urschönheit; der siebenstufige Weg; Individuation; Geistige Wiedergeburt; Tiefenpsychologie; Theologie … sind die Schlagworte dieser Arbeit, der man die persönliche Bewegtheit der Autorin auch äußerlich ansieht. Der Quartband spart nicht mit meist ganzseitigen Abbildungen in Farbe, die nicht nur der Illustration sondern jeweils auch der kontemplativen Betrachtung an sich gute Dienste leisten. Dr. Marianne Katterfeldt ist Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und blättert hier ihre Interpretation der für sie vielenorts gefundenen Siebenheit bzw. Siebenstufigkeit des menschlichen Seins auf. Carl Gustav Jungs „Individuation“ und Emanuel Swedenborgs „geistige Wiedergeburt“ stellen für sie Pionierleistungen dar, die für eine moderne Konzeption der uralten ganzheitlichen Weisheitsüberlieferungen tauglich und brauchbar sind. Als Ärztin und Psychoanalytikerin sieht sie ihre Aufgabe darin, Hilfestellung zur Heilung zu vermitteln, gemäß der Abstammung des Wortes vom germanischen „hailag“ = ganz. Seiner Bestimmung nach der „philosophia perennis“ - der ewigen und immerwährenden Liebe zur Weisheit – verpflichtet, hat der Mensch als „Bürger zweier Welten“ (Swedenborg) neben dem Erringen moderner Weltauffassungen auch „auf einen inneren Weg zu kommen“, damit er auf Heilung rechnen kann. Katterfeldts Buch ist ein Kompendium an Entsprechungen. Sie spürt die von ihr gesehene Siebenstufigkeit nicht nur bei Jung und Swedenborg auf, sie ortet ägyptische, griechische und kabbalistische (Lebensbaum) Ensprechungen. Sie findet sie in der Chakrensymbolik des Kundalini, im christlichen Schöpfungsmythos, den sie besonders ausführlich aufschlüsselt, aber auch im christlichen Messritual und schließlich im möglichen inneren Weg eines modernen Alltagslebens.
Die Urschönheit des Menschen bietet ein großzügiges Format, Schrift im Großdruck, eine Fülle an Spruchzitaten und Gedichten von Vertretern aller Zeiten und Kulturen, die noch einmal im Kapitel VII als „Ausklang mit sieben Bildern und Gedichten“ kulminieren. Insgesamt eine umfangreiche, beherzte und sehr persönliche Zusammenschau zum großen Kosmos der Sieben.
F. W. Schmitt

Quelle: Gnostika - Zeitschrift für Symbolsysteme, Heft Nummer 56, Mai 2015, S.132f.

Rezension: 03.12.2019

Gnostika - Zeitschrift für Symbolsysteme, Heft Nummer 56, Mai 2015, S.132f.

Reihe: Psychologie

Marianne Katterfeldt - Die Urschönheit des Menschen
Der siebenstufige Weg – unter besonderer Berücksichtigung der Individuation nach Carl-Gustav Jung und der Geistigen Wiedergeburt nach Emanuel Swedenborg (4. überarbeitete Auflage)
978-3-8440-6459-9

Analytische Psychologie; C.G. Gustav Jung; Emanuel Swedenborg; Urschönheit; der siebenstufige Weg; Individuation; Geistige Wiedergeburt; Tiefenpsychologie; Theologie … sind die Schlagworte dieser Arbeit, der man die persönliche Bewegtheit der Autorin auch äußerlich... » mehr

Marianne Katterfeldt

Der Mensch als Mikrokosmos bei Emanuel Swedenborg

(2. überarbeitete Auflage)

Ab seinem 56. Lebensjahr gelangte der denkerisch und intuitiv begabte Emanuel Swedenborg (1688- 1772) zu einer Schau kosmischer Schöpfungssphären. Im Zentrum seiner Kosmologie steht fortan die Geistige Wiedergeburt. Zwischen geistiger und natürlicher Welt unterscheidend, ist für ihn der Mensch ein "glückliches Wesen, zu den Freuden der Welt sowie des Himmels geboren" (13). Hier trifft die Ärztin und Psychoanalytikerin Katterfeldt selbst auf Resonanz: "In langjähriger Begleitung seelischer Wandlungsprozesse habe ich die Erfahrung gemacht, dass es einen inneren Entwicklungsweg zu einem Bewusstsein eigenen unsterblichen Seins gibt und dass die Seele fähig ist, Dimensionen zu erfahren und zu wissen, von denen der Verstand nicht einmal eine Ahnung haben kann, denn er ist nicht fähig zu ahnen. Das Ahnungsvermögen gehört der Intuition an" (9). Immer wieder stellt sie Bezüge zu C. G. Jung her und sieht sein Konzept der Individuation auch in Übereinstimmung mit der Geistigen Wiedergeburt Swedenborgs. Wesentliche Unterscheidung findet Katterfeldt allerdings hinsichtlich der Zuordnung der Realität des Bösen. "Während Jung in seinem Spätwerk "Antwort auf Hiob" von einer dunklen Seite Gottes spricht, einem dunklen Gott, der ,zu fürchten ist´, sieht Swedenborg die real wirksamen Sphären des Bösen, die Höllen in den gottfernen Zuständen, der sie ausmachenden Geistwesen. Sie sind also eine Folge des Sündenfalles. Diese Geistwesen haben zwar das Leben als solches von Gott, der dieses keinem einmal erschaffenen Geistwesen entziehen kann (weil er es dann töten würde, was mit der Liebe nicht vereinbar ist), aber sie bringen aus sich heraus Böses hervor, da sie gegen Gott kämpfen wollen. (…) Insofern, als das Leben auch in den bösen Geistwesen von Gott ist, da es außerhalb von ihm kein Leben gibt, ist Jungs Ansicht von einer dunklen Seite Gottes verständlich, bedarf aber nach Swedenborg der Differenzierung, dass Gott selbst keine Dunkelheit in sich birgt und ständig bemüht ist, die Geistwesen (somit auch die Menschen) auf den Weg der Liebe zu führen. Was Jung als ,dunkle Seite´ Gottes bezeichnet, wäre demnach die ,dunkle Seite´ der Geistigen Welt (höllische Zustände)"(89). Nach "Die Urschönheit des Menschen" (GNOSTIKA 56, 132 f) bringt Marianne Katterfeldt nun dieses weitere beherzte (im besten Sinne des Wortes) Buch vor, mit zahlreichen Zitaten und meist farbigen Illustrationen bereichert - zur Anschauung wie kontemplativen Betrachtung gleichermaßen.

Quelle: Gnostika - Zeitschrift für Symbolsysteme, Jahrgang 23, Heft Nummer 65, November 2019, S.125f.

Rezension: 28.11.2019

Gnostika - Zeitschrift für Symbolsysteme, Jahrgang 23, Heft Nummer 65, November 2019, S.125f.

Reihe: Psychologie

Marianne Katterfeldt - Der Mensch als Mikrokosmos bei Emanuel Swedenborg
(2. überarbeitete Auflage)
978-3-8440-6281-6

Ab seinem 56. Lebensjahr gelangte der denkerisch und intuitiv begabte Emanuel Swedenborg (1688- 1772) zu einer Schau kosmischer Schöpfungssphären. Im Zentrum seiner Kosmologie steht fortan die Geistige Wiedergeburt. Zwischen geistiger und natürlicher Welt unterscheidend,... » mehr

Peter J. Verhagen

Psychiatry and Religion

Controversies and Consensus: A Matter of Attitude

I appreciate this book. It tells the author’s story of his fight in WPA and outside, to obtain recognition for the important topic of psychiatry and religion, and to achieve a consensus in the WPA.

Quelle: Prof. Driss Moussaoui, professor emeritus of psychiatry, faculty of medicine of Casablanca, Morocco, past president of the World Association for Social Psychiatry

Buchbesprechung: 24.10.2019

Prof. Driss Moussaoui, professor emeritus of psychiatry, faculty of medicine of Casablanca, Morocco, past president of the World Association for Social Psychiatry

Reihe: International Series in Mental Health and Religion

Peter J. Verhagen - Psychiatry and Religion
Controversies and Consensus: A Matter of Attitude
978-3-8440-6550-3

I appreciate this book. It tells the author’s story of his fight in WPA and outside, to obtain recognition for the important topic of psychiatry and religion, and to achieve a consensus in the WPA.

Marianne Katterfeldt

Die Urschönheit des Menschen

Der siebenstufige Weg – unter besonderer Berücksichtigung der Individuation nach Carl-Gustav Jung und der Geistigen Wiedergeburt nach Emanuel Swedenborg (4. überarbeitete Auflage)


Dieses Buch ist nichts für Vielleser. Auch nichts für Beckmesser – obgleich es gut geschrieben ist. Dieses Buch ist auch nichts für Schnellleser, die Angst vor Tiefe haben – sie werden verführt werden, über sich und die Welt nachzudenken. Es ist auch nichts für diejenigen, die das Bedürfnis haben, Kollegen und Autoren in einem bestimmten Eckchen ihrer engen Karteikästchen einzuordnen – es ist nicht einfach einzuordnen, wie es die Ansätze der Analytischen Psychologie C. G. Jungs auch nicht sind.

Marianne Katterfeldts Buch ist zunächst die sorgfältige Beschreibung ihres Weges, das Innerste von Welt und Kosmos zu erfassen und damit den eigenen Platz und sich selbst zu finden. Ihre Sorgfalt ist beispielhaft, und ihr Wissen ist immens. Es ist spannend zu sehen, wie sie aus dem Paradigma C. G. Jungs und Swedenborgs Bausteine für ihren Individuationsweg findet und etwas Eigenes entsteht. Mir ist es nicht möglich gewesen, das Buch in einem Stück zu lesen. Ich ziehe es vor, immer wieder hineinzuschauen und nachdenklich in ein Vierergespräch mit Katterfeldt, Jung und Swedenborg einzutreten. Dieses würde ich auch Anderen empfehlen, wenn sie sich mit der »Urschönheit des Menschen« beschäftigen.

Beeindruckt hat mich, dass endlich wieder einmal eine Kollegin aus ihrer Fühlfunktion heraus schreibt und dieses mit ihrer Denkfunktion verbinden kann. Hier allerdings setzt auch meine Kritik an manchen Autoren an: Ich weiß, wie schwer es ist, Maximen wie hoch und tief zu vermeiden. Als Psychoanalytiker möchte ich von niemanden sagen, dass er »ein Erleuchteter und damit erleuchteter als Andere « ist. Marianne Katterfeldt tut es nicht. Andere rutschen auf solchen Bahnen immer wieder in die Dreiklassengesellschaft der Gnosis.

Gert Sauer, Stuttgart

Quelle: Zeitschrift Analytische Psychologie, Januar 2017, Nummer 187, S.201f.

Rezension: 26.09.2019

Zeitschrift Analytische Psychologie, Januar 2017, Nummer 187, S.201f.

Reihe: Psychologie

Marianne Katterfeldt - Die Urschönheit des Menschen
Der siebenstufige Weg – unter besonderer Berücksichtigung der Individuation nach Carl-Gustav Jung und der Geistigen Wiedergeburt nach Emanuel Swedenborg (4. überarbeitete Auflage)
978-3-8440-6459-9


Dieses Buch ist nichts für Vielleser. Auch nichts für Beckmesser – obgleich es gut geschrieben ist. Dieses Buch ist auch nichts für Schnellleser, die Angst vor Tiefe haben – sie werden verführt werden, über sich und die Welt nachzudenken. Es ist auch nichts... » mehr

Peter J. Verhagen

Psychiatry and Religion

Controversies and Consensus: A Matter of Attitude

For decades Peter Verhagen, psychiatrist, group psychotherapist, theologian, and co-founder of the World Psychiatric Association Section on Religion, Spirituality and Psychiatry, has dedicated himself to investigate the role of religion and spirituality in psychiatry. In this book he presents his writings as an instrument for reaching consensus in the ongoing controversies about this subject. Given the history of psychiatry it is understandable that in the past dominant psychiatric schools distanced themselves from beliefs in divine or demonic beings as the cause of mental well-being or illness. In this time and age, however, there is much and convincing empirical evidence that religion and spirituality are relevant factors in mental health problems and should not be excluded in clinical practice. Nevertheless there is still an ongoing controversy between clinical and scientific psychiatry about the inclusion of exclusion of the religion/spirituality of clients in psychiatry and mental health care. The purpose of this in-depth book is not to add more arguments pro or contra inclusion, but to explore – and help others explore – the possibilities for reaching consensus. By analysing the backgrounds from which the various elements in the discussions are constructed, Verhagen develops an extremely important model for discussions that hopefully leads to consensus – and certainly to insight into how many of these differences in fact complement each other.

Quelle: Dr. Agneta Schreurs: Social psychologist, theologian, philosopher (NL)

Rezension: 23.09.2019

Dr. Agneta Schreurs: Social psychologist, theologian, philosopher (NL)

Reihe: International Series in Mental Health and Religion

Peter J. Verhagen - Psychiatry and Religion
Controversies and Consensus: A Matter of Attitude
978-3-8440-6550-3

For decades Peter Verhagen, psychiatrist, group psychotherapist, theologian, and co-founder of the World Psychiatric Association Section on Religion, Spirituality and Psychiatry, has dedicated himself to investigate the role of religion and spirituality in psychiatry.... » mehr

Peter J. Verhagen

Psychiatry and Religion

Controversies and Consensus: A Matter of Attitude

In 1960, the Committee on Psychiatry and Religion of the New York-based Group for the Advancement of Psychiatry published a report entitled Psychiatry and Religion: Some Steps Toward Mutual Understanding. This group and others worked valiantly half a century ago to change the attitudes of psychiatrists toward religion, with limited success. Verhagen, in the title of the current volume, likewise places “attitude” at the core of the controversies and consensus in the twenty-first century dialogue between psychiatry and religion. He documents the difficult but ultimately successful efforts of the Section on Religion, Spirituality and Psychiatry to craft a Position Statement on Spirituality and Religion in Psychiatry and to have this statement adopted as an official position of the World Psychiatric Association. His work provides a theory for the integration of psychiatry and religion in clinical practice, and also stands as tribute to all those who worked to achieve the long-desired goal of aligning psychiatric attitudes with the realities of everyday religious and spiritual life.

Quelle: Dr. Hendrika Vande Kemp: Former Professor of Psychology, Fuller Theological Seminary (USA)

Rezension: 23.09.2019

Dr. Hendrika Vande Kemp: Former Professor of Psychology, Fuller Theological Seminary (USA)

Reihe: International Series in Mental Health and Religion

Peter J. Verhagen - Psychiatry and Religion
Controversies and Consensus: A Matter of Attitude
978-3-8440-6550-3

In 1960, the Committee on Psychiatry and Religion of the New York-based Group for the Advancement of Psychiatry published a report entitled Psychiatry and Religion: Some Steps Toward Mutual Understanding. This group and others worked valiantly half a century ago... » mehr

Wolfgang Hien, Herbert Obenland

Schadstoffe und Public Health

Ein gesundheitswissenschaftlicher Blick auf Wohn- und Arbeitsumwelt

Die Publikation beschäftigt sich mit verschiedenen schadstoffbedingten Gesundheitsrisiken in der Wohn- und Arbeitsumwelt, der Risikodefinition und -kommunikation sowie mit der gesellschaftlichen Verantwortung in der Prävention. Einleitend wird darauf hingewiesen, dass Public Health und umweltbezogener Gesundheitsschutz in der Praxis nebeneinander herlaufen und in der Gesundheitsberichterstattung des Robert-Koch-Instituts der Schadstoff-Exposition in Wohn- und Arbeitsumwelt eine eher untergeordnete Bedeutung zukommt. Die Untersuchung der Schadstoffbelastung der Bevölkerung ist eine Aufgabe des Umweltbundesamtes, während die Institutionen des Arbeitsschutzes in der Arbeitsumwelt gesundheitspräventiv tätig sind. In den Kapiteln „Arbeitsumwelt“ werden die Asbestproblematik, die arbeits- und berufsbedingten obstruktiven Lungenerkrankungen, die Styrolbelastung, krebserzeugende Arbeitsstoffe und der Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz diskutiert.
Die Kapitel „Wohnumwelt“ beschäftigen sich mit der gesundheitlichen Bewertung von pestizidbelasteten Wohnungen, dem Biological Monitoring, Humanbiomonitoring versus Ambient-Monitoring, der Leukämie bei Kindern durch PCB-belasteten Hausstaub sowie der Krebsgefahr für Kinder durch Tabakrauch-Rückstand. Kritisch wird auf den bereits 2004 in der Zeitschrift „Umweltmedizin in Forschung und Praxis“ erschienenen Artikel verschiedener Autoren zum Biological Monitoring eingegangen, der ein „Unwillen Gesundheitsrisiken rational abzuschätzen und die Lust an radikalen Maßnahmen“ konstatiert. Die Autoren dieser Arbeit wiesen darauf hin, dass bei der Expositionsabschätzung mit der darin enthaltenen Worst-Case-Betrachtung sowie der Herleitung der Interventions- und Zielwerte irrationale Relationen entstehen können. Mitarbeiter auf lokalen Ebenen, denen oftmals der erforderliche Sachverstand über die Zusammenhänge der Ableitung von Grenzwerten fehle, müssen anhand von Messwerten darüber entscheiden, welche Sanierungsmaßnahmen getroffen werden.
Das führe dazu, dass man sich strikt an den vorliegenden Grenzwerten und zur Sicherheit natürlich am kleinsten, d.h. dem Zielwert, orientiert. Dabei werden die speziellen Gegebenheiten der Erzielung der Messwerte ebenso wenig beachtet (z.B. Messung bei geschlossenen Fenstern und Türen und möglichst hohen Temperaturen), wie die speziellen Expositionsverhältnisse, z.B. die Aufenthaltsdauer in Räumen. Auch wenn der Interventionswert nicht überschritten wird, so reiche es häufig schon, wenn einige Messwerte höher liegen als der Zielwert, um aufwändige und kostenintensive Sanierungsmaßnahmen einzuleiten. Betroffene üben oft, auch unterstützt durch die Medien, einen erheblichen Druck auf die lokalen Entscheidungsträger aus, die sich diesem nicht entziehen können. Zitat: „Dies alles führt in der Regel zur dramatischen Überschätzung der tatsächlichen Gesundheitsrisiken.
Der Druck der Betroffenen, der Öffentlichkeit und der Medien führt zur striktesten Auslegung der Mess- und Grenzwerte. Dies zieht (Sanierungs-) Maßnahmen nach sich, deren Aufwand im Verhältnis zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation jede Vernunft vermissen lässt. Es kommt zu einer sinnlosen und ethisch nicht zu vertretenen Verschwendung wirtschaftlicher Ressourcen, die dort fehlen, wo sie besonders notwendig wären, wie z.B. im Bereich der Bildung und Forschung.“ Es wird empfohlen, mittels des Biological Monitoring die vom Menschen tatsächlich aufgenommenen Schadstoffmengen abzuschätzen, statt sich auf worst-case-Betrachtung zu stützen.
Oberland weist in einer kritischen Stellungnahme zur oben zitierten Arbeit von 2004 darauf hin, dass es in Deutschland bislang ein oft schwer nachvollziehbares Nebeneinander und Gegeneinander verschiedener Regulationsbereiche gibt und dass die von der Bundesregierung 2000 eingesetzte Ad-hoc-Kommission „Neuordnung der Verfahren und Strukturen zur Risikobewertung und Standardsetzung im gesundheitlichen Umweltschutz der Bundesrepublik Deutschland“, kurz Risikokommission genannt, umfangreiche Vorschläge zum weiteren Vorgehen gemacht hat. Es gehe bei einer guten Risikoregulierung nicht um verschiedene Monitoring-Techniken, sondern in erster Linie um Maßstäbe und Standards, auf welche die Monitoring-Befunde zu beziehen sind. Es sei hierbei zu klären, welche Wirkungen eines Schadstoffes als advers betrachtet werden, wer mit welchem Schutzniveau zu schützen ist, ob es um Vorsorge oder Gefahrenabwehr geht und welches Maß an Unsicherheit toleriert werden soll. Letztlich müssen aber politische Instanzen entscheiden, da es sich hier um Setzungen gesellschaftlich-normativer Art handelt. Als Fazit wird darauf hingewiesen, dass die auf Extrapolation toxikologische Basisdaten und Ambient-Monitoring gestützte Risikoabschätzung Schwächen hat, das aber das Humanbiomonitoring nicht als untrüglicher Goldstandard für die Risikoabschätzung im Niedrigdosisbereich fungieren kann.
Im Kapitel Krebsgefahr für Kinder durch Tabakrauch-Rückstand wird der Frage nachgegangen, wie die tabakspezifischen Nitrosamine entstehen und welche Bedeutung ihnen für das Krebsrisiko bei Kindern zukommt, die Tabakrauch-Rückstand ausgesetzt sind. Beim Passivrauch steht die inhalative Exposition im Vordergrund, beim Tabakrauch-Rückstand (THS) als einem Kondensat aber die ingestive und dermale Exposition.
Die Autoren fordern, dass die Institutionen des öffentlichen Gesundheitswesens sowie private Institute, die auf dem Gebiet der Innenraumhygiene tätig sind, den THS eine besondere Beachtung schenken und vor allem rauchende Eltern minderjähriger Kinder über die im THS schlummernden Gefahren aufklären. So glauben viele Eltern, dass ihre Kinder ausreichend gegen Tabakrauch geschützt sind, wenn sie in deren Anwesenheit nicht oder nur auf dem Balkon rauchen. Das Auftreten von THS ist aber zeitlich und räumlich nicht an den Rauchvorgang gebunden und eine Exposition kann nur durch einen völligen Rauchverzicht vermieden werden.
Die vorliegende Aufsatzsammlung zeigt die Bedeutung verschiedener schadstoffbedingter Gesundheitsrisiken in der Arbeit- und Wohnumwelt auf, leistet einen Beitrag zur Aktivierung und Verbesserung des interdisziplinären Gedankenaustausches und ist allen zu empfehlen, die sich mit dem Einfluss von Wohnen und Arbeiten auf die Gesundheit beschäftigen.
Prof. Dr. med. Klaus Fiedler, Berlin

Quelle: Wohnmedizin, Heft 1, Mai 2018, S. 26ff.

Rezension: 26.06.2019

Wohnmedizin, Heft 1, Mai 2018, S. 26ff.

Reihe: Gesundheitswissenschaften

Wolfgang Hien, Herbert Obenland - Schadstoffe und Public Health
Ein gesundheitswissenschaftlicher Blick auf Wohn- und Arbeitsumwelt
978-3-8440-5050-9

Die Publikation beschäftigt sich mit verschiedenen schadstoffbedingten Gesundheitsrisiken in der Wohn- und Arbeitsumwelt, der Risikodefinition und -kommunikation sowie mit der gesellschaftlichen Verantwortung in der Prävention. Einleitend wird darauf hingewiesen,... » mehr

Christian Müller (Autor), Thorsten Langer (Hrsg.)

Geheilt aber nicht gesund

Spätfolgen nach Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter (2. überarbeitete und erweiterte Auflage)

Verbesserungen der Therapiemöglichkeiten bei Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter haben in den letzten Jahrzehnten zu stetig steigenden Überlebenszahlen geführt. Deshalb stehen Spätfolgen der Behandlung heute mehr im Mittelpunkt des Interesses, als dies früher der Fall war.

Im vorliegenden Buch wird nach einer Einführung in das Thema zunächst eine Reihe von Erfahrungsberichten (ehemals) betroffener Patienten, deren Erkrankungen unterschiedlich lange zurück liegen, präsentiert. Die Berichte spiegeln eindrucksvoll die Zeit der Krebserkrankung und das Leben danach, wie das nachfolgende Lesebeispiel, die "Geschichte von Johanna“ zeigt.

Weitere umfangreiche Kapitel des Buches sind verschiedenen Aspekten des Bereichs "Spätfolgen und Nachsorge nach einer Krebserkrankung im Kindesalter" gewidmet. Ein Literaturverzeichnis rundet das Informationsangebot ab. Insgesamt wird eine breit gefächerte Fülle von Perspektiven, Daten und Fakten dargeboten, die nicht auf eine bestimmte Zielgruppe fokussiert erscheint, sondern sowohl Betroffene als auch andere am Thema Interessierte ansprechen soll.

Quelle: Wir, Die Zeitschrift der Deutschen Kinderkrebsstiftung und der Deutschen Leukämie-Forschungshilfe e.V.

Rezension: 11.02.2019

Wir, Die Zeitschrift der Deutschen Kinderkrebsstiftung und der Deutschen Leukämie-Forschungshilfe e.V.

Reihe: Medizin

Christian Müller (Autor), Thorsten Langer (Hrsg.) - Geheilt aber nicht gesund
Spätfolgen nach Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter (2. überarbeitete und erweiterte Auflage)
978-3-8440-6030-0

Verbesserungen der Therapiemöglichkeiten bei Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter haben in den letzten Jahrzehnten zu stetig steigenden Überlebenszahlen geführt. Deshalb stehen Spätfolgen der Behandlung heute mehr im Mittelpunkt des Interesses, als dies... » mehr

Petra Saltuari

Kunsttherapie in der Schwangerschaft

Qualitativ-empirische Untersuchung von kunsttherapeutischen Interventionen bei Risikoschwangeren im Klinikum Frankfurt Höchst

Die vorliegende Publikation basiert auf der Dissertation von Petra Saltuari. Praxisnah beschreibt sie das noch nicht weiter erforschte Arbeitsfeld der Kunsttherapie in der Gynäkologie bzw. der Geburtshilfe, für das bisher kaum kunsttherapeutische Behandlungsangebote entwickelt wurden. Weil es eine Lücke schließt und auf ein noch auszubauendes Arbeitsfeld der Kunsttherapie hinweist, hoffe ich, dass dieses Buch sowohl von KunsttherapeutInnen als auch Medizinerlnnen gelesen wird.
Anhand konkreter Fallbeispiele untersucht die Autorin die Wirkung kunsttherapeutischer Interventionen im Sinne einer bildnerisch-ästhetischen Praxis. Das Klientel sind Schwangere, die sich aufgrund einer Komplikation in der Schwangerschaft und der daraus resultierenden krisenhaften Situation in einem Klinikaufenthalt befinden. Schwangeren Frauen mit Frühgeburtsbestrebungen werden im Rahmen ihres stationären Klinikaufenthaltes kunsttherapeutische Angebote gemacht, um deren subjektives Befinden zu verbessern, sie in einer Krise zu stabilisieren und psychischen Belastungen zu begegnen. Bereits diese allgemein gefassten Zielsetzungen machen aufmerksam auf eine Versorgungslücke, wie sie häufig in einem somatisch ausgerichteten Akutklinikbereich anzutreffen ist, dass nämlich kaum Zeit bleibt, sich um die psychischen Belange der werdenden Mütter zu kümmern. Das aber wäre wichtig, denn, wie Saltuari aufzeigt, können insbesondere ein anhaltender Stresspegel, Angst und Autonomieverlust sowie Schuldgefühle der werdenden Mutter die weitere Schwangerschaft, die kindliche Entwicklung und die Mutter-Kind-Bindung, beeinflussen.
An dieser Ausgangslage anknüpfend lautet die zentrale Fragestellung der Untersuchung, welche kunsttherapeutischen Interventionen für Risikoschwangere wirksam eingesetzt werden können bzw. wie im Hinblick auf das methodische Vorgehen und auf den erforderlichen zeitlichen Umfang ein kunsttherapeutisches Angebot konzipiert und durchgeführt werden kann. Auf der Grundlage von Erfahrungswerten und ersten Beobachtungsdaten wurde ein Behandlungsangebot entwickelt, das zunächst mit zwei Schwangeren durchgeführt und anschließend singulär fallspezifisch ausgewertet und interpretiert wurde. Jede der beiden Frauen erhielt insgesamt 20 kunsttherapeutische Einzelsitzungen, die im Zeitraum von ca. zwei Monaten bis zur Entbindung stattfanden (in einem Fall fand die letzte Sitzung nach der Entbindung statt). Hinzu kommen einige kürzere Verläufe, teils von nur ein bis drei kunsttherapeutischen Sitzungen.
Für die Erhebung, wie sich die kunsttherapeutischen Interventionen auf die betroffenen Frauen und deren Situation auswirken, kamen hauptsächlich qualitativ-empirische Forschungsverfahren zum Einsatz. Diese ermöglichen, vom konkreten Beispiel auszugehen und eine am Einzelfall ausgerichtete Erkundung in der "Tiefe" vorzunehmen, so dass gerade auch innerlich ablaufende Prozesse erfasst werden können, was ein Anliegen der Autorin war. Um die Validität der Studie zu erhöhen, wurde sie durch quantitatives Material erweitert. So werden Stundenprotokolle, Aufnahmen der Therapiesitzungen und Interviews mit Gynäkologinnen sowie Patientinnenfragebögen hinzugezogen. Das entstandene Bildmaterial wurde von der Autorin mit Hilfe einer Forschungsgruppe (sechs Doktoranden und ein Professor) ausgewertet. In der Wahl phänomenologischer Forschungsverfahren wird ihre Nähe zur kunstpädagogischen. Betrachtungsweisen deutlich. Und so nimmt in der Studie die Auseinandersetzung "Zwischen Kunsttherapie und Kunstpädagogik" ein eigenes Kapitel in Anspruch.
Als Fazit der Untersuchung lässt sich herausstellen, dass zu Beginn der Kunsttherapie eher stabilisierende Methoden hilfreich sind, bis die schwangeren Frauen aus der Gefahr einer sehr frühen Frühgeburt heraus sind. Vorausgesetzt, dass eine tragfähige therapeutische Beziehung besteht, können im Anschluss daran auch krisenbearbeitende Methoden eingesetzt werden. In beiden untersuchten Einzelfällen bestätigte sich die Wirksamkeit des kunsttherapeutischen Behandlungsangebotes u.a. darin, dass eine emotionale Stabilisierung und Entspannung ebenso erreicht werden konnte wie eine Ich-Aktivierung und Ich-Stärkung. Darüber hinaus erweiterten sich die Kompetenzen der Frauen im Umgang mit ihren Ängsten vor der Geburt bzw. einer Frühgeburt, mit Schuldgefühlen oder Ambivalenzen sowie ihre Fähigkeiten, Konflikte zu klären.
Trotz seines Forschungsschwerpunktes mit den entsprechenden Angaben und Materialien zum Forschungsdesign ist das Buch gut lesbar. KunsttherapeutInnenen können aus dieser Studie eine Fülle an Anregungen für ihre Praxis gewinnen. So praktiziert die Autorin beispielsweise eine enge Verknüpfung von Kunsttherapie und Entspannungsverfahren (z. R: Progressive Muskelrelaxation/PMR, Achtsamkeitsübungen, Funktionelle Entspannung), die - wie sie sehr gut darstellt - bei Angst und Autonomieverlust von den Patientinnen gerne angenommen werden. Zudem gibt sie Einblick in das Feld der "mobilen" Kunsttherapie am Krankenbett, die insbesondere ein hohes Maß an Flexibilität erfordert. Dass Kunsttherapie im und am Krankenbett möglich und nötig ist, wird hier nicht nur als ein "selbstverständliches" kunsttherapeutisches Setting vorgestellt, sondern es wird zugleich praxisnah auf die spezifische Materialwahl und Haltung eingegangen. Interessant ist es schließlich auch, der Autorin dabei zu folgen, wie sie den Wechsel zwischen kunstpädagogischer Theorie einerseits und einer personzentrierten Haltung im Gespräch bzw. in der Kunsttherapie vollzieht. Wer eine kürzere Zusammenfassung wünscht, dem sei der Artikel von Petra Saltuari und dem Psychiater Michael Grube (2015) empfohlen. Doch die gelungene Verknüpfung von wissenschaftlicher Methodik und Praxisanleitung bietet erst das Buch. Empfehlen kann ich es natürlich allen KunsttherapeutInnen, die in der Gynäkologie arbeiten. Darüber hinaus allen, die sich für qualitativ-empirische Forschungsverfahren interessieren (und deren Kombination mit quantitativen Verfahren) sowie ebenso allen, die mit "mobilen Ateliers" innerhalb einer Institution arbeiten und schließlich allen Berufsgruppen, die im Gesundheitsbereich tätig sind und mehr über kunsttherapeutische Vorgehensweisen und Einsatzmöglichkeiten erfahren möchten.
Literatur
Saltuari, P.I Grube, M(2015). Mit Malen und Gestalten die Angst bannen. Kunsttherapie zur Emotionsverarbeitung bei Risikoschwangeren. S. 301-314 in: Rohde, A. (Hrsg.). Frauen-Leid und Frauen-Stärkung. Im Fokus von gynäkologischer Psychosomatik und Gynäkopsychiatrie. Köln: Psychiatrieverlag.
Kontakt: Friederike Strub
f.strub@kunsttherapie.org

Quelle: Kunst & Therapie. Zeitschrift für bildnerische Therapien. 2016/1, S. 105ff.

Rezension: 04.01.2019

Kunst & Therapie. Zeitschrift für bildnerische Therapien. 2016/1, S. 105ff.

Reihe: Psychologie

Petra Saltuari - Kunsttherapie in der Schwangerschaft
Qualitativ-empirische Untersuchung von kunsttherapeutischen Interventionen bei Risikoschwangeren im Klinikum Frankfurt Höchst
978-3-8440-4079-1

Die vorliegende Publikation basiert auf der Dissertation von Petra Saltuari. Praxisnah beschreibt sie das noch nicht weiter erforschte Arbeitsfeld der Kunsttherapie in der Gynäkologie bzw. der Geburtshilfe, für das bisher kaum kunsttherapeutische Behandlungsangebote... » mehr

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