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Katalog : Rezensionen : 2013 : Medizin • Psychologie

Rezensionen

Medizin • Psychologie


Rezensionen: 12 Seite 1 von 2

Christian Reek

Erkennung bakteriologischer und immunologischer Komplikationen bei der allogenen Nierentransplantation durch ein serologisches Monitoring

Problemlösung der Rejektionserkennung um die Jahrtausendwende

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Eine Monographie des niedergelassenen Urologen Dr. Christi an Reek aus Hamburg stellt die immunologischen Effektorsysteme bei der Nierentransplantation dar. Der Autor beleuchtet die diagnostische Wertigkeit verschiedener immunologischer Parameter für ein postoperatives Monita ring nach allogener Nierentransplantation. Besondere Probleme bilden heute wie damals die Differenzialdiagnostik von bakterieller Infektion, Virusinfektion und Abstoßungsreaktion. Als möglicher Lösungsansatz für den klinischen Alltag wurde die tägliche serielle Messung von Akutphaseproteinen, spezifischen Markern bakterieller und viraler Infektionen und Parametern der glomerulären Filtration im Verlauf nach Nierentransplantation diskutiert. Anhand einer Analyse der Verläufe von 38 Nierentransplantationen hat Reek diese These am eigenen Patientenkollektiv überprüft. Der Urologe konnte durchaus signifikante Unterschiede bei bestimmten Parametern feststellen, kommt aber letztlich zu dem Schluss, dass eine sichere Differenzialdiagnose zwischen Virusinfektion und Abstoßung trotz täglicher serieller Messung der Parameter nicht möglich ist. "Die morphologische Diagnostik mittels Transplantatbiopsie bleibt damit unverändert der Goldstandard in der Differenzialdiagnostik von Transplantatfunktionsstörungen", schreibt der Autor in der Zusammenfassung.

Quelle: Urologische Nachrichten - 11/2013 - S.2

Rezension: 01.11.2013

Urologische Nachrichten - 11/2013 - S.2

Reihe: Medizin

Christian Reek - Erkennung bakteriologischer und immunologischer Komplikationen bei der allogenen Nierentransplantation durch ein serologisches Monitoring
Problemlösung der Rejektionserkennung um die Jahrtausendwende
978-3-8440-2007-6

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Eine Monographie des niedergelassenen Urologen Dr. Christi an Reek aus Hamburg stellt die immunologischen Effektorsysteme bei der Nierentransplantation dar. Der Autor beleuchtet die diagnostische Wertigkeit verschiedener... » mehr

Dirk Schoenen

Verwesung, der mikrobielle Abbauprozess menschlicher Leichen

und seine Bedeutung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst, Hygiene, Friedhofswesen, Bodenkunde, Rechtsmedizin und Kriminologie

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Die Verwesung menschlicher Leichen ist ein aktiver mikrobieller Abbauprozess und verläuft analog zur Verrottung von Tierkadavern oder Pflanzenmaterial. Dieser Prozess ist eingebettet in den allgemeinen Kohlenstoffzyklus (Kohlenstoffkreislauf, Carbon cycle) der Natur. Der Stoffwechsel der Mikroorganismen, der zum Gewebeabbau führt, wird durch die Umgebungsbedingungen entscheidend beeinflusst und kann stark verzögert oder sogar gestoppt werden. Hetertrophe Mikroorganismen nutzen bei der Leichenzersetzung das menschliche Gewebe zum Aufbau zelleigener Substanzen und zur Energiegewinnung.
Beide Prozesse, Aufbau zelleigener Substanzen und Energiegewinnung, müssen parallel nebeneinander ablaufen, sonst ist ein vollständiger Gewebeabbau nicht möglich. Das Gewebe einer menschlichen Leiche kann innerhalb von zehn Jahren vollständig zu Kohlendioxid und Wasser abgebaut werden, wenn es nicht auf Grund der Umgebungsverhältnisse zu einer Hemmung des mikrobiellen Stoffwechsels kommt. Unter ungestörten Umgebungsverhältnissen bleiben nur die Knochen und Mineralien zurück. Können die Mikroorganismen auf Grund der Umgebungsverhältnisse nicht ungestörten wachsen, kommt es zur Mumifikation, Fettwachs- oder Faulleichenbildung. Zur Mumifikation bzw. zur Entstehung von Eismumien kommt es bei Wassermangel auf Grund von Trockenheit oder bei Dauerfrost Sauerstoffmangel, wahrscheinlich die häufigste Ursache für die Hemmung des mikrobiellen Abbaus, führt zur Bildung von Fettwachs (Adipocere, Leichenlipid).
Fettwachs ist eine gräulich-weiße bis schneeweiße, anfänglich schmierigweiche, mit zunehmendem Alter krümelig-feste, geruchlose bis leicht modrig riechende, sich fettig anfühlende Substanz. Die Körperform kann bei Fettwachsleichen über viele Jahrzehnte erhalten bleiben. Faulleichen entstehen, wenn weder Sauerstoff zum vollständigen mikrobiellen Abbau zur Verfügung steht noch die unter anaeroben Bedingungen gebildeten Fäulnisprodukte, an die Umgebung abgegeben werden können. Fäulnisprodukte können auf Grund ihrer toxischen Wirkung in höheren Konzentrationen das Wachstum der Mikroorganismen hemmen und so den Abbauprozess stoppen. Faulleiche bestehen makroskopisch aus einer undefinierbaren, schwarzen, stinkenden Masse aus Geweberesten und Fettwachs. Zur Faulleichenbildung kommt es z.B. bei Leichen in Zinksärgen, Tonnen, eingemauert, einbetoniert, eingewickelt in Kunststofffolien, vergraben in Iuft- und wasserundurchlässigem Boden oder unter vergleichbaren abgekapselten, engen Verhältnissen. in dem Beitrag werden die Mechanismen, Bedingungen und die Umstände beschrieben, die zum Abbau bzw. zur Hemmung des mikrobiellen Gewebeabbaus führen.

Quelle: Der Hygieneinspektor / Zeitschrift des Bundesverbandes der Hygieneinspektoren. 15. Jahrgang. S. 77

Buchvorstellung: 08.07.2013

Der Hygieneinspektor / Zeitschrift des Bundesverbandes der Hygieneinspektoren. 15. Jahrgang. S. 77

Reihe: Medizin

Dirk Schoenen - Verwesung, der mikrobielle Abbauprozess menschlicher Leichen
und seine Bedeutung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst, Hygiene, Friedhofswesen, Bodenkunde, Rechtsmedizin und Kriminologie
978-3-8440-1834-9

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Die Verwesung menschlicher Leichen ist ein aktiver mikrobieller Abbauprozess und verläuft analog zur Verrottung von Tierkadavern oder Pflanzenmaterial. Dieser Prozess ist eingebettet in den allgemeinen Kohlenstoffzyklus... » mehr

Hannes Stubbe

Sigmund Freud in den Tropen

Die erste psychoanalytische Dissertation in der portugiesischsprachigen Welt (1914)

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Diese beginnt an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Wien und verzeichnet bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten eine kontinuierliche Entwicklung in Österreich und Deutschland. Ab dieser Zäsur zwang der Antisemitismus die überwiegend jüdischen Analytiker zur Emigration ¬ mit der Folge, dass das psychoanalytische Denken hierzulande dramatisch verarmte, jedoch in jenen Ländern aufblühte, welche die Emigranten aufnahmen. Am bekanntesten ist die Auswanderung in die englischsprachige Welt. Doch zahlreiche Analytiker fanden in den 30 und 40er Jahren ihren Weg auch in die großen Länder Lateinamericas.

In Brasilien gab die Ankunft der jüdischen Ärztin Adelheid Koch aus Berlin 1936 den Startschuss für eine Professionalisierung der klinischen Praxis. Im Vorfeld hatten die brasilianischen Kollegen sich sehr um die Gewinnung eines europäischen Psychoanalytikers bemüht. Als Adelheid Koch dann eintraf, begegneten ihr ihre künftigen Schüler nicht nur mit großem Interesse, sondern bereits auch soliden theoretischen Vorkenntnissen, ja, hatten in den 20er Jahren teilweise sogar mit Freud selbst korrespondiert. Seit kurzem wissen wir deutlich mehr über den Beginn dieser intellektuellen Aneignung einer ungewöhnlichen Wissenschaft, die gewissermaßen ein Stück autodidaktischer Anstrengung bedeutete. Schon im Jahr 1914 wurde der Arzt Genserico Aragão de Souza Pinto mit der Schrift Da psicoanalise (A sexualidade nas nevroses) von der faculdade de medicina von Rio de Janeiro promoviert. Dort gab es seit 1881 einen Lehrstuhl für Psychiatrie.

Dank dem Brasilianisten Hannes Stubbe, der heute an der Universität Köln psychologische Anthropologie vertritt, zuvor lange Jahre Gastprofessuren in Rio, Sao Paulo sowie Maputo innehatte und erfolgreich die Archive in Rio durchstöberte, liegt diese Schrift jetzt als Faksimile in einer sorgfältig kommentierten Ausgabe vor. Ihm gelingt es, sie nicht nur im wissenschafts-, sondern auch im sozialhistorischen Kontext der alten Republik und ihres positivistischen Wissenschaftsverständnisses zu verorten. Diese Arbeit verdient besonderes Interesse, weil sie nicht nur die erste Schrift über die Psychoanalyse in Brasilien, sondern überhaupt in der portugiesisch sprachigen Welt darstellt, und die zweite lateinamerikanische Publikation. Unterstützt durch Stubbes ausführliche Kommentare und Recherchen zu den verwendeten Quellen, kann man bei ihrer Lektüre eine Reihe von Beobachtungen anstellen. Natürlich wäre es unfair, von Pintos Pionierleistung eine vollständige Kenntnis des damals vorliegenden Oeuvres freuds zu verlangen. Denn 1914 war Freud immerhin 58 Jahre alt, und seine Schriften besaßen zu diesem Zeitpunkt bereits einen erheblichen Umfang.

Es ist überhaupt bemerkenswert, dass die brasilianische akademische Psychatrie sich der Psychoanalyse gegenüber öffnete, ein Vorgang, von dem die Psychoanalytiker Deutschlands oder Österreichs nur träumen konnten. Und natürlich spielte die Sprachbarriere in ihrer Rezeption eine große Rolle. Bis heute existieren zahlreiche Übersetzungen von Freuds Werken nicht aus dem deutschen Original, sondern über den Umweg der englischen Übersetzung, was zu zahlreichen Ungenauigkeiten und Bedeutungsverschiebungen führt. Pinto verfügte natürlich über keinen portugiesischen Text. Er muss einige Deutschkenntnisse besessen haben, da er manche Begriffe Freuds direkt zitiert und mit deren Übersetzungen ins Portugiesische auch in diesem Feld bahnbrechend war. Ob er wirklich die Arbeiten, auf die er sich beruft, vollständig durchstudiert hat, ist allerdings fraglich. Eher scheint er ein Hilfsmittel genutzt zu haben, das ja auch heute noch zur Anwendung kommen soll: Er bediente sich vor allem französischer Sekundärliteratur über Freud, ohne dies in jedem Fall anzugeben. Mit diesem Trick gelang ihm die Überwindung der von Stubbe als lateinische Mauer bezeichneten Distanz zwischen den romanischen und den germanischen Sprachen.

Allerdings konnte Pinto sich auch auf die besondere Hilfe seines Doktorvaters Juliano Moreira verlassen. Dieser, ein großer Psychiater seiner Zeit, hatte eine besondere Affinität zur deutschen Psychiatrie bewiesen, die damals eine internationale Führungsrolle innehatte, und als junger Mann einen zweijährigen Studienaufenthalt in Deutschland verbracht. Dabei hatte er auch den Großmeister der klassischen deutschen Psychiatrie Emil Kraepelin persönlich kennengelernt und dessen Klassifikation psychischer Erkrankungen, die bis heute internationale Relevanz besitzt, nach seiner Rückkehr in Brasilien eingeführt. Kraepelin lehnte die Psychoanalyse ab; seine brasilianischen Kollegen hatten da weniger Schwierigkeiten mit der Integration unterschiedlicher Denkrichtungen. Es ist naheliegend anzunehmen, dass Pinto zu weiten Teilen die Gedanken seines Lehrers ausführte. Dessen Schriften wie auch die anderer brasilianischer Autoren ignoriert er jedoch, worauf Stubbe hinweist.

Eine Auffälligkeit dieser Dissertation soll jedoch nicht unerwähnt bleiben. Wie in ihrem Untertitel a sexualidade nas nevroses angedeutet, setzt sie sich vor allem mit jenem Aspekt der Psychoanalyse auseinander, der das Thema der Sexualität behandelt - allerdings nicht der Phantasien und des inneren Erlebens, wie freud es entwickelt hatte, sondern des konkreten sexuellen Aktes. Dabei fährt Pinto zu einem wahren Feldzug gegen Onanie und masturbation als Ursache allen Übels auf. In jenem Abschnitt gegen Ende, der sich mit therapeutischen Empfehlungen auseinandersetzt, defeniert er als Ziel der Psychotherapie die reeducacão, welche die Form von condencão oder sublimacão des anstößigen Triebimpulses -(tendência) anehmen könne.

Das Ziel der Sublimation hätte freud gewiss mit unterschrieben, doch bei dem Gedanken einer Verurteilung des sowieso schon Verpönten hätte er, der Aufklärer, sich wohl schon sehr missverstanden gefühlt In einem letzten Kapitel mit 5 kurzen Fallgeschichten erklärt Pinto auch, was er damit meint, indem er Einblick in sein eigenes ärztliches Handeln gibt bzw. in einem Fall in jenes seines Lehrers Juliano Moreira. Hier wird es besonders plastisch, und wir erfahren einiges über das Schicksal von Migrantinnen und Witwen, über die frühe Verwendung des Automobils als Ort verbotener Liebe und die Flucht der Patientinnen aus der Therapie, wenn die Beziehung zum Arzt allzu intensiv zu werden drohte. Dessen Instrumentarium war wohl eher begrenzt: die Patientin zum Eingeständnis masturbatorischer Praktiken zu bringen und ihr beispielsweise durch die Instruktion des Ehemannes zu einem regelmäßigen Geschlechtsverkehr zu verhelfen. Im analog gelagerten Fall eines Studenten, des einzigen männlichen Patienten dieser kleinen Sammlung, bleibt offen, mit wem der Akt denn ausgeführt werden soll; man darf vermuten, dass Pinto den Besuch von Prostituierten empfahl.

So reflektiert sich in dieser kleinen Schrift vieles von dem, was für Brasilien typisch sein mag: eine große Offenheit gegenüber Neuem, die Fähigkeit zur Überwindung realer oder vermeintlicher Differenzen, eine große Nähe zu französischen Autoren und zum französischen Denken unter vernachlässigung des eigenen, aber auch eine Neigung, einen revolutionären Impetus mit außerordentlicher Freundlichkeit ins Leere laufen bzw. in bürgerlicher Konventionalität versanden zu lassen. Dennoch bat Hannes Stubbe uns hier einen Meilenstein in der Geistesgeschichte dieses Landes zugänglich gemacht, der die Psychoanalytiker Brasiliens und besonders Cearás, Pintos Heimat. mit nachvollziehbarem Stolz erfüllt.

Quelle: Tópicos 03 / 2012 S. 48-49

Rezension: 05.07.2013

Tópicos 03 / 2012 S. 48-49

Reihe: Psychologie

Hannes Stubbe - Sigmund Freud in den Tropen
Die erste psychoanalytische Dissertation in der portugiesischsprachigen Welt (1914)
978-3-8440-0174-7

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Diese beginnt an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Wien und verzeichnet bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten eine kontinuierliche Entwicklung in Österreich und Deutschland. Ab dieser Zäsur zwang... » mehr

Hannes Stubbe

Sigmund Freud in den Tropen

Die erste psychoanalytische Dissertation in der portugiesischsprachigen Welt (1914)

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An important centenary in this country ´s intellectual history is about to be commemorated: in 2014, the scholarly discourse on psychoanalysis in Brazil will turn 100 years old. It was in 1914 when Genserico Aragão de Souza Pinto from the state of Ceará received his doctorate by the Faculty of Medicine in Rio de Janeiro for his dissertation Da psiconalise (A sexualidade nas nevroses) and thus inaugurated the field for the reception of psychoanalysis in the decades to come. After a long period when this document was not available, the German Hannes Stubbe, professor for anthropological psychology at the University of Cologne, Germany, and at the Pontifical Catholic University of Rio de Janeiro, Brazil, traced it in the faculty´s archives and published it as a 129-pages reprint. Hannes Stubbe is an outstanding expert on Brazil and has for many years held various professorships in Rio and São Paulo as well as in Mozambique and in China. He released his discovery in Germany and equipped it with a thorough commentary explaining both the Brazilian and the European context to the reader.

Thereby it becomes obvious how much Pinto is indebted to his supervisors, in particular to Antônio Austregésilo Rodrigues Lima who five years later published his own paper Sexualidade e psiconeurosis, but also to the famous Juliano Moreira, denoting him as a psicoanalista in his acknowledgements. Moreira had established a tie to German-speaking psychiatry at the beginning of the century when travelling through Germany for several years. There he had also met Emil Kraepelin whose classification system for mental diseases he publicized upon his return to Brazil. It seems remarkable that even back in 1899, i.e. before his journey, Juliano Moreira had lectured on psychoanalysis at the Faculty of Medicine in Bahia. Pinto too proves well informed and quite familiar with numerous, yet not all of Freud ´s works existing back then. Apparently he had some basic knowledge of the German tongue which enabled him to at least partially overcome the barrier between Romanic and Germanic languages called the "Latin wall" by Hannes Stubbe. For a number of central psychoanalytic terms Pinto makes first suggestions for their translation into Portuguese. Moreover he adequately classifies elements of Freud ´s doctrine as relying upon his teachers Charcot and Breuer. He does not mention a single Brazilian paper but is all in all notably familiar with the contemporary German and French discourses albeit apparently having adapted some of Freud ´s works as reviewed by French colleagues.

Pinto ´s dissertation comprises nine theoretical chapters, a preface, and an appendix with five exemplary case reports. He focusses on the comprehension of neurosis and perversions within the framework of drive theory as available in those days. The merits of his pioneer work are by no way diminished by the comment that his theoretical conception does not refer to the patient ´s inner experiences or phantasies, not to speak of oedipal phantasies. The core of psychoanalysis, the dynamic unconscious, was apparently unknown to Pinto and his teachers. So he perceives psychoanalysis essentially as a type of sexual medicine dealing with masturbation and other manifestations of dissatisfactory sexuality. In his case reports he furnishes interesting insights into his clinical work that aims at helping provide to his mostly female patients a more satisfactory sex life.

From a Germanpoint of view it is one quality in particular that arouses admiration for Pinto and his instructors: their capacity to merge the psychiatric with the psychoanalytic discourse on an academic Ievel. Such an interdisciplinary dialogue is yet to come in Germany and took a long time to get started in other countries like France, the UK, the USA or Scandinavia. So the presented volume combines various pioneer achievements: of the doctoral candidate Pinto, of his academic environment, and last but not least of the editor and commentator Hannes Stubbe. Hopefully the "Latin wall" will not hamper its reception in Brazil.

Quelle: Psiquiatria Clínica, Volume 40-Número 2-2013 / ISSN 0101-6083

Rezension: 03.07.2013

Psiquiatria Clínica, Volume 40-Número 2-2013 / ISSN 0101-6083

Reihe: Psychologie

Hannes Stubbe - Sigmund Freud in den Tropen
Die erste psychoanalytische Dissertation in der portugiesischsprachigen Welt (1914)
978-3-8440-0174-7

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An important centenary in this country ´s intellectual history is about to be commemorated: in 2014, the scholarly discourse on psychoanalysis in Brazil will turn 100 years old. It was in 1914 when Genserico... » mehr

Hans-Ulrich Hill

Chronisch krank durch Chemikalien

Schadstoffbelastung, Folgewirkungen, chronische Krankheiten, Diagnostik und Therapie, gesundheits- und sozialpolitische Aspekte - Ein Ratgeber für Betroffene, Angehörige, medizinisches Personal, Hausärzte und Gesundheitswesen, 3. über. und ergänzte Aufl.

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Ein Leben ohne Chemikalien ist heute nicht mehr möglich. Doch niedrige Konzentrationen von Chemikalien in vielen Umweltbereichen, in unterschiedlichen Zusammensetzungen und Kombinationen entfalten schleichende und chronische Wirkungen und machen sich erst langfristig durch Symptome bemerkbar. Nach heutigem Wissen sind neurodegenerative Erkrankungen (Parkinson, Alzheimer, Multiple Sklerose), Herz-Kreislauf Erkrankungen, Diabetes Typ II, Fettleibigkeit und andere Stoffwechselerkrankungen (Metabolisches Syndrom) unter den chronischentzündlichen Multisystemkrankheiten einzuordnen. Bei der Ausprägung dieser "Zivilisationskrankheiten" wirken chronisch psychosozialer Stress, Umweltschadstoffe und physikalische Umweltfaktoren wie Lärm und radioaktive und elektromagnetische Strahlung zusammen. Ein enger Zusammenhang von Umwelt und Gesundheit ergeben, bezüglich von Therapie und Prävention, neue Aufgaben für Medizin, Gesundheits- und Umweltpolitik, die bisher vernachlässigt wurden.

Quelle: Naturheilkunde & Gesundheit, die sanfte Medizin aus Ihrer Apotheke. S.5

Buchvorstellung: 01.04.2013

Naturheilkunde & Gesundheit, die sanfte Medizin aus Ihrer Apotheke. S.5

Reihe: Medizin

Hans-Ulrich Hill - Chronisch krank durch Chemikalien
Schadstoffbelastung, Folgewirkungen, chronische Krankheiten, Diagnostik und Therapie, gesundheits- und sozialpolitische Aspekte - Ein Ratgeber für Betroffene, Angehörige, medizinisches Personal, Hausärzte und Gesundheitswesen, 3. über. und ergänzte Aufl.
978-3-8440-1347-4

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Ein Leben ohne Chemikalien ist heute nicht mehr möglich. Doch niedrige Konzentrationen von Chemikalien in vielen Umweltbereichen, in unterschiedlichen Zusammensetzungen und Kombinationen entfalten schleichende und chronische... » mehr

Marie-Anne Raithel

HERZWESEN® – Lernen mit allen Sinnen

Sozial-emotionales Kompetenztraining für Kinder ab 3 Jahren - präventiv und resilienzfördernd

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Diese von der Autorin eigens entwickelte Methode des Lernens mit allen Sinnen dient der ganzheitlichen und ressourcenorientierten Frühförderung im Kindergarten oder der Grundschule. Die Kinder werden in Selbstwert und Widerstandsfähigkeit gestärkt. Ihre soziale Kompetenz wird dadurch gesteigert. Mit einem zehnwöchigen Gruppentraining lassen sich die einzelnen Lernziele Schritt für Schritt erreichen. Eltern und Fachkräfte sind hier mit einbezogen, Co-Trainer, die „Herzwesen" in Form von Handpuppen und ein Kartenset begleiten die Entwicklung. Das Bausteinsystem ermöglicht ein flexibles Vorgehen. Arbeitsmethoden und Trainingsziele orientieren sich am kognitiv-emotionalen Entwicklungsstand der Kinder. So wird Über- oder Unterforderung vermieden.

Quelle: Paracelsus, S. 65

Rezension: 01.03.2013

Paracelsus, S. 65

Reihe: Psychologie

Marie-Anne Raithel - HERZWESEN® – Lernen mit allen Sinnen
Sozial-emotionales Kompetenztraining für Kinder ab 3 Jahren - präventiv und resilienzfördernd
978-3-8440-1054-1

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Diese von der Autorin eigens entwickelte Methode des Lernens mit allen Sinnen dient der ganzheitlichen und ressourcenorientierten Frühförderung im Kindergarten oder der Grundschule. Die Kinder werden in Selbstwert und... » mehr

Isaac Bermejo, Fabian Frank, Renate Walter-Hamann, Hedi Boss, Martin Härter (Hrsg.)

Transkulturelle Prävention alkoholbezogener Störungen bei Migrantinnen und Migranten (PRÄALMI)

Ein Manual zur Planung und Durchführung kultur- und migrationssensitiver Veranstaltungen zur Alkoholprävention

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Da sich für Menschen mit Migrationshintergrund der Zugang zu alkoholbezogenen Angeboten der Suchthilfe aufgrund sprachlicher und administrativer Hindernisse problematisch gestalten kann, entwickelte das Universitätsklinikum Freiburg in Kooperation mit dem Deutschen Caritasverband und dem Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten, in den Jahren 2008 bis 2010 realisierten Forschungsprojektes ein transkulturellausgerichtetes Präventionskonzept für die Gruppe der am stärksten von Alkoholkonsum betroffenen älteren Migrantinnen und Migranten. Mit dem Ziel, deren gesundheitliche Versorgung zu verbessern, skizziert dieses Praxismanual das erarbeitete Verfahren sowie dessen Umsetzung und Evaluation. Ein stichwortartiger, auch in italienischer, russischer, spanischer und türkischer Sprache verfügbarer Foliensatz zu einzelnen Schutz- und Risikofaktoren, zum Umgang mit Alkohol und zu bestehenden Unterstützungsangeboten erleichtert die Durchführung von Informationsveranstaltungen für die beschriebene Zielgruppe.

Quelle: Soziale Arbeit, Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete. Februar 2013, 62. Jahrgang. S.88

Buchbesprechung: 01.02.2013

Soziale Arbeit, Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete. Februar 2013, 62. Jahrgang. S.88

Reihe: Psychologie

Isaac Bermejo, Fabian Frank, Renate Walter-Hamann, Hedi Boss, Martin Härter (Hrsg.) - Transkulturelle Prävention alkoholbezogener Störungen bei Migrantinnen und Migranten (PRÄALMI)
Ein Manual zur Planung und Durchführung kultur- und migrationssensitiver Veranstaltungen zur Alkoholprävention
978-3-8440-0996-5

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Da sich für Menschen mit Migrationshintergrund der Zugang zu alkoholbezogenen Angeboten der Suchthilfe aufgrund sprachlicher und administrativer Hindernisse problematisch gestalten kann, entwickelte das Universitätsklinikum... » mehr

Peter Weißhaupt

Zahn–Medizin–Ethik

Ethische Implikationen der Zahnarzt-Patienten-Begegnung im Spannungsfeld zwischen klinischer und Sozialmedizin

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Bisher wurden angehende Zahnärztinnen und Zahnärzte im Studium nicht systematisch auf ethische Konflikte in der Praxis vorbereitet. Der Autor Peter Weißhaupt geht in seinem Buch der Frage nach, ob die "Ethik für den praktizierenden Zahnarzt verzichtbar" sei. Seine Hypothese lautet: "Eine ethische Diskussion ist für den praktizierenden Zahnarzt von besonderer Bedeutung."
Die Literaturübersicht wurde zuerst als Masterarbeit verfasst und später in erweiterter Form in die Schriftenreihe "Aachener Dissertationen zur Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin" aufgenommen. Peter Weißhaupt durchsuchte die Datenbanken MEDLINE, PUBMED und BELlT bis November 2007 nach Publikationen anhand der Suchbegriffe "Ethik und Zahnmedizin". Zusätzlich wurden Buchpublikationen einbezogen.
Terminologie und historische Entwicklung der Ethik werden sehr kurz abgehandelt, insbesondere beschränkt sich die Darstellung der historischen Entwicklung der Ethik auf Aristoteles und Hippokrates. Die Entwicklung in der Neuzeit (z. B. Thomas Percival) hätte hier durchaus intensiver aufgearbeitet werden können. Im umfangreicheren Teil "didaktisch-methodische Voraussetzungen" stellt der Autor zunächst den Krankheitsbegriff anhand des triadischen Modells von Hofmann und Eriksen vor.

Darauf aufbauend erläutert er die Prinzipienethik nach Beauchamp und Childress mit den vier Eckpfeilern Wohl tun, Nichtschaden, Respekt vor der Autonomie und Gerechtigkeit. Es folgen die Modifikationen der Prinzipienethik für die Zahnmedizin, Priorisierung und Tugendethik. Die Ausführungen sind auch für den nicht philosophisch vorgebildeten Leser gut nachvollziehbar. Sehr ausführlich setzt sich der Autor mit den ethischen Implikationen für den praktizierenden Zahnarzt auseinander. Schwerpunkte sind der Umgang mit Angstpatienten, Psychosomatik, Ästhetik und zuletzt die ethischen Anforderungen im sozialpolitischen Kontext. In der abschließenden Diskussion stellt Peter Weißhaupt fest, dass die Ethik für den praktizierenden Zahnarzt nicht entbehrlich sei. Die Anzahl deutschsprachiger Publikationen zum Thema Ethik in der Zahnmedizin hat in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. Hier ist allerdings anzumerken, dass man einen ganz ähnlichen Rückgang deutschsprachiger Veröffentlichungen auch in anderen Bereichen der Zahnmedizin findet. So sank der Anteil deutschsprachiger zahnmedizinischer Publikationen zum Thema Karies von 14 % (Zeitraum 1970-1979, Pubmed) auf 1 % (2000-2009), zum Thema Krebserkrankungen von 12% auf 1 %.
Die von Weißhaupt vorgelegten Zahlen illustrieren also hauptsächlich den Niedergang der deutschen Sprache in der Wissenschaft. Trotzdem ist seinem Anliegen einer Verankerung der Ethik in der zahnärztlichen Ausbildung zuzustimmen. Die Zahnmedizin bietet neue Möglichkeiten zum Beispiel im Bereich der Werbung oder der ästhetischen Zahnmedizin. Diese rein intuitiv ohne Orientierung an ethischen Grundsätzen anzuwenden, würde zweifellos nicht nur unseren Patientinnen und Patienten, sondern auch dem Ansehen des Berufsstandes schaden.Besonders interessant ist der Ausblick im Hinblick auf die Diskussion um die Verantwortlichkeit der Patienten für orale Erkrankungen.
Diese ist schon wegen der falschen Vorstellung einer vollumfänglichen Vermeidbarkeit durch ausreichende Prophylaxe ethisch problematisch. Weißhaupts Arbeit ist eine Bestandsaufnahme der modernen Zahnmedizinischen Ethik. Der historische Überblick beschränkt sich daher bis auf wenige Ausnahmen auf den dort erfassten Zeitraum. Als Nachschlagewerk für konkrete ethische Probleme in der alltäglichen Praxis ist das Buch nicht geeignet.
Dagegen findet der Leser nachvollziehbare Lösungsstrategien für ethische Konflikte. Zu empfehlen ist es daher vor allem Einsteigern, die sich mit rein in-tuitiven Lösungen nicht zufrieden geben möchten, aber weniger an einer umfassenden historischen und philosophischen Grundlage interessiert sind.

C. Runte, Münster (Dtsch Zahnärztl Z 2012;67:628)

Quelle: ZZI-Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie

Buchbesprechung: 10.01.2013

ZZI-Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie

Reihe: Aachener Dissertationen zur Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin

Peter Weißhaupt - Zahn–Medizin–Ethik
Ethische Implikationen der Zahnarzt-Patienten-Begegnung im Spannungsfeld zwischen klinischer und Sozialmedizin
978-3-8440-0583-7

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Bisher wurden angehende Zahnärztinnen und Zahnärzte im Studium nicht systematisch auf ethische Konflikte in der Praxis vorbereitet. Der Autor Peter Weißhaupt geht in seinem Buch der Frage nach, ob die "Ethik für den... » mehr

Peter Weißhaupt

Zahn–Medizin–Ethik

Ethische Implikationen der Zahnarzt-Patienten-Begegnung im Spannungsfeld zwischen klinischer und Sozialmedizin

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Bisher wurden angehende Zahnärztinnen und Zahnärzte im Studium nicht systematisch auf ethische Konflikte in der Praxis vorbereitet. Der Autor Peter Weißhaupt geht in seinem Buch der Frage nach, ob die "Ethik für den praktizierenden Zahnarzt verzichtbar" sei. Seine Hypothese lautet: "Eine ethische Diskussion ist für den praktizierenden Zahnarzt von besonderer Bedeutung."
Die Literaturübersicht wurde zuerst als Masterarbeit verfasst und später in erweiterter Form in die Schriftenreihe "Aachener Dissertationen zur Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin" aufgenommen. Peter Weißhaupt durchsuchte die Datenbanken MEDLINE, PUBMED und BELlT bis November 2007 nach Publikationen anhand der Suchbegriffe "Ethik und Zahnmedizin". Zusätzlich wurden Buchpublikationen einbezogen.
Terminologie und historische Entwicklung der Ethik werden sehr kurz abgehandelt, insbesondere beschränkt sich die Darstellung der historischen Entwicklung der Ethik auf Aristoteles und Hippokrates. Die Entwicklung in der Neuzeit (z. B. Thomas Percival) hätte hier durchaus intensiver aufgearbeitet werden können. Im umfangreicheren Teil "didaktisch-methodische Voraussetzungen" stellt der Autor zunächst den Krankheitsbegriff anhand des triadischen Modells von Hofmann und Eriksen vor.

Darauf aufbauend erläutert er die Prinzipienethik nach Beauchamp und Childress mit den vier Eckpfeilern Wohl tun, Nichtschaden, Respekt vor der Autonomie und Gerechtigkeit. Es folgen die Modifikationen der Prinzipienethik für die Zahnmedizin, Priorisierung und Tugendethik. Die Ausführungen sind auch für den nicht philosophisch vorgebildeten Leser gut nachvollziehbar. Sehr ausführlich setzt sich der Autor mit den ethischen Implikationen für den praktizierenden Zahnarzt auseinander. Schwerpunkte sind der Umgang mit Angstpatienten, Psychosomatik, Ästhetik und zuletzt die ethischen Anforderungen im sozialpolitischen Kontext. In der abschließenden Diskussion stellt Peter Weißhaupt fest, dass die Ethik für den praktizierenden Zahnarzt nicht entbehrlich sei. Die Anzahl deutschsprachiger Publikationen zum Thema Ethik in der Zahnmedizin hat in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. Hier ist allerdings anzumerken, dass man einen ganz ähnlichen Rückgang deutschsprachiger Veröffentlichungen auch in anderen Bereichen der Zahnmedizin findet. So sank der Anteil deutschsprachiger zahnmedizinischer Publikationen zum Thema Karies von 14 % (Zeitraum 1970-1979, Pubmed) auf 1 % (2000-2009), zum Thema Krebserkrankungen von 12% auf 1 %.
Die von Weißhaupt vorgelegten Zahlen illustrieren also hauptsächlich den Niedergang der deutschen Sprache in der Wissenschaft. Trotzdem ist seinem Anliegen einer Verankerung der Ethik in der zahnärztlichen Ausbildung zuzustimmen. Die Zahnmedizin bietet neue Möglichkeiten zum Beispiel im Bereich der Werbung oder der ästhetischen Zahnmedizin. Diese rein intuitiv ohne Orientierung an ethischen Grundsätzen anzuwenden, würde zweifellos nicht nur unseren Patientinnen und Patienten, sondern auch dem Ansehen des Berufsstandes schaden.Besonders interessant ist der Ausblick im Hinblick auf die Diskussion um die Verantwortlichkeit der Patienten für orale Erkrankungen.
Diese ist schon wegen der falschen Vorstellung einer vollumfänglichen Vermeidbarkeit durch ausreichende Prophylaxe ethisch problematisch. Weißhaupts Arbeit ist eine Bestandsaufnahme der modernen Zahnmedizinischen Ethik. Der historische Überblick beschränkt sich daher bis auf wenige Ausnahmen auf den dort erfassten Zeitraum. Als Nachschlagewerk für konkrete ethische Probleme in der alltäglichen Praxis ist das Buch nicht geeignet.
Dagegen findet der Leser nachvollziehbare Lösungsstrategien für ethische Konflikte. Zu empfehlen ist es daher vor allem Einsteigern, die sich mit rein in-tuitiven Lösungen nicht zufrieden geben möchten, aber weniger an einer umfassenden historischen und philosophischen Grundlage interessiert sind.

C. Runte, Münster (Dtsch Zahnärztl Z 2012;67:628)

Quelle: ZZI-Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie

Buchbesprechung: 10.01.2013

ZZI-Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie

Reihe: Aachener Dissertationen zur Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin

Peter Weißhaupt - Zahn–Medizin–Ethik
Ethische Implikationen der Zahnarzt-Patienten-Begegnung im Spannungsfeld zwischen klinischer und Sozialmedizin
978-3-8440-0583-7

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Bisher wurden angehende Zahnärztinnen und Zahnärzte im Studium nicht systematisch auf ethische Konflikte in der Praxis vorbereitet. Der Autor Peter Weißhaupt geht in seinem Buch der Frage nach, ob die "Ethik für den... » mehr

Peter Weißhaupt

Zahn–Medizin–Ethik

Ethische Implikationen der Zahnarzt-Patienten-Begegnung im Spannungsfeld zwischen klinischer und Sozialmedizin

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Bisher wurden angehende Zahnärztinnen und Zahnärzte im Studium nicht systematisch auf ethische Konflikte in der Praxis vorbereitet. Der Autor Peter Weißhaupt geht in seinem Buch der Frage nach, ob die "Ethik für den praktizierenden Zahnarzt verzichtbar" sei. Seine Hypothese lautet: "Eine ethische Diskussion ist für den praktizierenden Zahnarzt von besonderer Bedeutung."
Die Literaturübersicht wurde zuerst als Masterarbeit verfasst und später in erweiterter Form in die Schriftenreihe "Aachener Dissertationen zur Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin" aufgenommen. Peter Weißhaupt durchsuchte die Datenbanken MEDLINE, PUBMED und BELlT bis November 2007 nach Publikationen anhand der Suchbegriffe "Ethik und Zahnmedizin". Zusätzlich wurden Buchpublikationen einbezogen.
Terminologie und historische Entwicklung der Ethik werden sehr kurz abgehandelt, insbesondere beschränkt sich die Darstellung der historischen Entwicklung der Ethik auf Aristoteles und Hippokrates. Die Entwicklung in der Neuzeit (z. B. Thomas Percival) hätte hier durchaus intensiver aufgearbeitet werden können. Im umfangreicheren Teil "didaktisch-methodische Voraussetzungen" stellt der Autor zunächst den Krankheitsbegriff anhand des triadischen Modells von Hofmann und Eriksen vor.

Darauf aufbauend erläutert er die Prinzipienethik nach Beauchamp und Childress mit den vier Eckpfeilern Wohl tun, Nichtschaden, Respekt vor der Autonomie und Gerechtigkeit. Es folgen die Modifikationen der Prinzipienethik für die Zahnmedizin, Priorisierung und Tugendethik. Die Ausführungen sind auch für den nicht philosophisch vorgebildeten Leser gut nachvollziehbar. Sehr ausführlich setzt sich der Autor mit den ethischen Implikationen für den praktizierenden Zahnarzt auseinander. Schwerpunkte sind der Umgang mit Angstpatienten, Psychosomatik, Ästhetik und zuletzt die ethischen Anforderungen im sozialpolitischen Kontext. In der abschließenden Diskussion stellt Peter Weißhaupt fest, dass die Ethik für den praktizierenden Zahnarzt nicht entbehrlich sei. Die Anzahl deutschsprachiger Publikationen zum Thema Ethik in der Zahnmedizin hat in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. Hier ist allerdings anzumerken, dass man einen ganz ähnlichen Rückgang deutschsprachiger Veröffentlichungen auch in anderen Bereichen der Zahnmedizin findet. So sank der Anteil deutschsprachiger zahnmedizinischer Publikationen zum Thema Karies von 14 % (Zeitraum 1970-1979, Pubmed) auf 1 % (2000-2009), zum Thema Krebserkrankungen von 12% auf 1 %.
Die von Weißhaupt vorgelegten Zahlen illustrieren also hauptsächlich den Niedergang der deutschen Sprache in der Wissenschaft. Trotzdem ist seinem Anliegen einer Verankerung der Ethik in der zahnärztlichen Ausbildung zuzustimmen. Die Zahnmedizin bietet neue Möglichkeiten zum Beispiel im Bereich der Werbung oder der ästhetischen Zahnmedizin. Diese rein intuitiv ohne Orientierung an ethischen Grundsätzen anzuwenden, würde zweifellos nicht nur unseren Patientinnen und Patienten, sondern auch dem Ansehen des Berufsstandes schaden.Besonders interessant ist der Ausblick im Hinblick auf die Diskussion um die Verantwortlichkeit der Patienten für orale Erkrankungen.
Diese ist schon wegen der falschen Vorstellung einer vollumfänglichen Vermeidbarkeit durch ausreichende Prophylaxe ethisch problematisch. Weißhaupts Arbeit ist eine Bestandsaufnahme der modernen Zahnmedizinischen Ethik. Der historische Überblick beschränkt sich daher bis auf wenige Ausnahmen auf den dort erfassten Zeitraum. Als Nachschlagewerk für konkrete ethische Probleme in der alltäglichen Praxis ist das Buch nicht geeignet.
Dagegen findet der Leser nachvollziehbare Lösungsstrategien für ethische Konflikte. Zu empfehlen ist es daher vor allem Einsteigern, die sich mit rein in-tuitiven Lösungen nicht zufrieden geben möchten, aber weniger an einer umfassenden historischen und philosophischen Grundlage interessiert sind.

C. Runte, Münster (Dtsch Zahnärztl Z 2012;67:628)

Quelle: ZZI-Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie

Buchbesprechung: 10.01.2013

ZZI-Zeitschrift für Zahnärztliche Implantologie

Reihe: Aachener Dissertationen zur Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin

Peter Weißhaupt - Zahn–Medizin–Ethik
Ethische Implikationen der Zahnarzt-Patienten-Begegnung im Spannungsfeld zwischen klinischer und Sozialmedizin
978-3-8440-0583-7

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