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978-3-8440-1136-4
48,80 €
ISBN 978-3-8440-1136-4
Paperback
180 Seiten
258 g
21 x 14,8 cm
Deutsch
Dissertation
Juli 2012
Stefan Slawik
Determinanten und Optimierungsmethoden industrieller Ressourceneffizienz
Neben der Steigerung von Flexibilität und Variabilität ist die Bewältigung des gestiegenen Kostendrucks aufgrund des verschärften globalen Wettbewerbs eine weitere Herausforderung für KMU. Zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit müssen die Unternehmen Kostenreduzierungen durch die Steigerung der Effizienz aller eingesetzten Ressourcen erzielen. Ein wichtiger Unternehmensbereich ist dabei die Produktion mit den dort eingesetzten Ressourcen Mensch, Maschine, Management, Material und Energie. Zur Steigerung der Effizienz dieser Ressourcen bieten sich den Unternehmen zahlreiche Ansatzpunkte. Für viele Unternehmen erscheint es jedoch schwierig, die Ansatzpunkte mit den größten Potenzialen zu identifizieren, welche zudem mit einem relativ geringen Aufwand optimiert werden können. Vor allem für KMU kommt erschwerend hinzu, dass in diesen aufgrund ihrer strukturellen Gegebenheiten Hemmnisse und Determinanten bestehen, die bei der Auswahl geeigneter Ansatzpunkte und geeigneter Methoden zur Effizienzsteigerung zu berücksichtigen sind. In diesem Zusammenhang verweisen diverse Studien zusätzlich auf Methodenlücken, welche zur Steigerung der Effizienz in KMU zu schließen sind.

Um zunächst Transparenz zu schaffen und damit die Ansatzpunkte mit den größten Potenzialen zu ermitteln, wurden in der vorliegenden Arbeit in neun Unternehmen, hauptsächlich KMU, umfangreiche Potenzialanalysen durchgeführt. Für die ermittelten Potenziale wurden der jeweilige monetäre Potenzialwert (Verschwendung) sowie der monetäre Wert des Einsparpotenzials quantifiziert und dem zur Optimierung notwendigen Investitionsaufwand gegenübergestellt. Diese Potenzialanalysen ergaben, dass in KMU die Ressource Mensch immer noch mit Abstand über den größten monetären Potenzialwert (45,6% des gesamten monetären Potenzialwerts) verfügt. Zum Vergleich beträgt der Anteil der Ressource Energie in den untersuchten Unternehmen nur 3,2%.

Im Anschluss an die Potenzialanalysen wurden die ermittelten Potenziale durch die Definition von Kategorien systematisiert. Für diese Kategorien wurde anhand verschiedener Kriterien eine Bewertungssystematik entwickelt, welche zur Auswahl der für KMU zweckmäßigsten Kategorien zur Effizienzsteigerung und Kostenreduzierung dient. Die in dieser Arbeit ausgewählten elf Kategorien decken fast 80% des in den neun Potenzialanalysen quantifizierten monetären Potenzialwertes ab. Die Bewertung hat ergeben, dass die vier wichtigsten Kategorien zur Steigerung der industriellen Ressourceneffizienz in KMU die Reduzierung des Rüstaufwands, des Bestands im Lager sowie die Verringerung von Ausschuss und von Verschnitt sind.

Insgesamt zeigte sich, dass in KMU immer noch ein großer Teil des monetären Einsparpotenzialwerts im Bereich der gängigen Ansätze der Prozessoptimierung, wie z.B. der Minimierung von Laufwegen, Rüstzeiten und Stillstandzeiten, liegt, was letztendlich die hohen monetären Einsparpotenzialwerte der Ressourcen Mensch, Maschine und Management begründet. Dies zeigt, dass eine weitere Implementierung der Prinzipien und Methoden der Lean Production in KMU zur Kostenreduzierung unerlässlich ist. Auch die Thematik der Materialeffizienzsteigerung birgt große wertmäßige Potenziale zur Kostenreduzierung – 18% des gesamten monetären Potenzialwerts. Im Gegensatz dazu sind die wertmäßigen Potenziale mittels Energieeffizienzsteigerung in den betrachteten Unternehmen niedrig, lassen sich allerdings mit einem relativ geringen Aufwand realisieren. Zur zielgerichteten Steigerung der Ressourceneffizienz wurde ein ganzheitliches Konzept in Form eines Methodenrepertoires entwickelt, welches für KMU geeignete Methoden zur Aufnahme und Analyse sowie zur anschließenden Optimierung der elf festgelegten Kategorien enthält.

Im Zuge der Entwicklung des Repertoires wurden vorhandene Methoden zunächst auf ihre Eignung für den Einsatz in KMU bewertet und auf Basis der Bewertung ausgewählt. Ein anschließend durchgeführter Methodenabgleich ergab, dass vor allem im Bereich der Materialeffizienzsteigerung ein Methodendefizit zur systematischen Erfassung und Optimierung der Materialverluste – insbesondere von Ausschuss und Verschnitt – besteht. Um diese Methodenlücke zu schließen, wurde ein Modul zur Materialeffizienzsteigerung entwickelt, mit welchem sich die Materialverluste in KMU effizient erfassen lassen und sich anschließend die Materialeffizienz anhand einer Systematik zielgerichtet steigern lässt. In das Modul zur Materialeffizienzsteigerung wurden bestehende Methoden zur Erfassung und Optimierung, z.B. aus dem Bereich des Qualitätsmanagements integriert, und durch (weiter-) entwickelte Methoden, wie die Material-Multimomentaufnahme und dem Maßnahmenkatalog zur Optimierung, ergänzt.
Schlagwörter: Ressourceneffizienz; Materialeffizienz; Energieeffizienz; Lean-Production; Toyota-Produktionssystem; Produktion; Produktionsoptimierung; KMU
Fortschritte in Konstruktion und Produktion
Herausgegeben von Prof. Dr.-Ing. Frank Rieg und Prof. Dr.-Ing. Rolf Steinhilper, Bayreuth
Band 22
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