Der Yoga ist die seit Urzeiten praktizierte, universale Methode zur Erlösung vom Leiden. Sein Ziel ist der transzendente Zustand ursprünglicher Freiheit. Sein Weg ist gekennzeichnet durch die Begriffe Arogya (»Nicht-Krankheit«) und Prasada (»Klarheit, Reinheit, Ruhe«).
Arogya ist die Voraussetzung für den Aufstieg zu den höheren Ebenen des Geistes; die Beherrschung der inneren Welt (Wünsche, Gedanken, Emotionen) führt zu Prasada, dem bereits himmelhohen mittleren Ziel des Weges. Ist Prasada erreicht, dann ist der Gipfel nahe: »In der Ruhe entsteht das Schwinden aller Leiden ...« (Bhagavadgita).
Als Lehre der Vernunft beginnt der Yoga mit dem Fundament der Gesundheit, mit dem therapeutischen Hathayoga. Von ihm handelt dieser Band. Die Themen sind: der Hathayoga als das ideale System zur Vorbeugung von Krankheiten; der Hathayoga als Therapie; die korrekten Techniken. Das letzte ist vorrangig; ein falsch praktizierter Hathayoga ist nicht nur wirkungslos, er kann schädlich sein.
Der Hathayoga ist »Zuflucht für die von Schmerzen Geplagten«, sagt eine uralte Schrift. Er umfaßt Körper- und Atemübungen, Reinigungen, die Ernährung, die psychische Hygiene. Sein Ziel ist das harmonische Fließen der Lebenskraft - die psychophysische Gesundheit.