Jagdgenossenschaften stellen ein interessantes Beispiel einer dezentralen, selbstverwalteten Ressourcenbewirtschaftung in einem Ko-Management-System zwischen Staat und lokalen Akteuren dar. Gegenwärtig haben diese Körperschaften des öffentlichen Rechts allerdings einen Anpassungsdruck zu bewältigen, der sowohl aus internen Mitgliederveränderungen als auch aus neuartigen Anforderungen an das praktische Wildtiermanagement, veränderten gesellschaftlichen Präferenzen hinsichtlich der Naturraum- und Ressourcennutzung und politischen Vorgaben, wie die Erfüllung steigender Tier-, Naturschutz- und Umweltstandards, resultiert.
Katharina Rauchenecker untersucht in dieser Arbeit, inwieweit Jagdgenossenschaften von gegenwärtigen Entwicklungen betroffen sind und darauf reagieren. Damit zielt die Autorin unter anderem auf eine Identifizierung der Rolle, Flexibilität und Grenzen dieser Steuerungsstrukturen des Managements der Ressource Wild und Grundeigentum. Da von deutschen Jagdgenossenschaften bislang kaum empirische Daten existieren, wurde mit dieser Arbeit erstmalig grundlegendes Wissen über die Struktur und Organi-sation von Jagdgenossenschaften generiert.
Der Analyserahmen dieser Untersuchung basiert auf Theorien der Neuen Institutionenökonomie und beruht insbesondere auf einer Verknüpfung des "Institutionen der Nachhaltigkeit"- Konzepts und Elementen der Umweltpsychologie. Die angewandte Methodik besteht aus einem kombinierten Einsatz qualitativer und quantitativer Ansätze. Im Rahmen von 15 Leitfadeninterviews, die mit den Geschäftsführern der Interessenvertretungen von Jagdgenossenschaften in 12 Bundesländern durchgeführt wurde, wurden qualitative Informationen über Jagdgenossenschaften in Gesamtdeutschland gewonnen. Der quantitative Datensatz rührt von einer standardisierten schriftlichen Befragung von 120 niedersächsischen Jagdvorstehern.
Die Ergebnisse dieser Arbeit bescheinigen denjenigen Jagdgenossenschaften, die gegenwärtig einem Anpassungsdruck unterliegen, ein flexibles Anpassungsverhalten, das sich auf politische und gesellschaftliche Anforderungen einzustellen versucht. Damit liefert die Arbeit aus institutionenökonomischer Perspektive ein Argument für das Fortbestehen dieser selbstverwalteten Steuerungsstrukturen zur Verwaltung des Jagdrechts. Festzuhalten ist außerdem, dass die Bandbreite der Themenbereiche, mit denen sich Jagdvorsteher auseinandersetzen müssen, zunimmt und die Komplexität der formellen und informellen Institutionalisierung innerhalb der Jagdgenossenschaft steigt.
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