Bleche aus stranggepressten Aluminiumspänen
Das stetige globale Wirtschaftswachstum hat zu einer steigenden Nachfrage nach Aluminium und seinen Produkten in verschiedenen Industriezweigen geführt. In einem Buch stellt Andre Schulze strangepresste Aluminiumspäne, also recyceltes Material, als Alternative zu herkömmlichen Herstellungsverfahren vor.
Die Gewinnung von Aluminium und seine Weiterverarbeitung zu Produkten ist mit einem hohen Energiebedarf und Treibhausgasemissionen verbunden. Andererseits führen die Folgen des Klimawandels zu verstärkten Anstrengungen in den Bereichen Energieeffizienz, Emissionsminderung und Ressourcenschonung. Die Festlegung von Zielen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und zur Klimaneutralität ist daher ein wesentlicher Bestandteil der Zukunftsgestaltung von Industrie und Politik.
Um diese Ziele zu erreichen, hat das direkte Recycling von Aluminium ohne Wiedereinschmelzen in den letzten Jahren stetig an Aufmerksamkeit gewonnen. Diese allgemein als "Solid State Recycling" bezeichneten Verfahren können erhebliche Umweltvorteile in Form von Energie-, Treibhausgas- und Materialeinsparungen bieten. Durch das Spänestrangpressen können Aluminiumspäne mit geringem Energieaufwand und unter Vermeidung von Materialverlusten direkt zu Halbzeugen oder Profilen verarbeitet werden.
Forschungsarbeiten zeigen, dass das Verfahren eine hohe Produktqualität ermöglicht, unter Beachtung einer geeigneten Werkzeugkonstruktion und der Kontrolle der Prozessparameter. Die direkte Verarbeitung von Spänen zu Aluminiumblechen ist jedoch noch nicht untersucht worden.
Dies würde den Bereich des direkten Recyclings erweitern, da der Großteil des produzierten Aluminiums zu Blechen und Walzprodukten verarbeitet wird. Eine neue Prozesskette, bestehend aus dem Strangpressen von Aluminiumspänen zu einem zylindrischen offenen Profil und dem anschließenden Aufweiten und Walzen zur Herstellung von Blechen aus EN AW-6060 Aluminiumspänen, wird mit diesem Buch vorgestellt.