Dass dieses Buch einen sehr speziellen wissenschaftlichen Hintergrund hat, lässt sich bereits an der außergewöhnlichen Länge des gewählten Titels ablesen. Es handelt sich nämlich um die Publikation einer umfangreichen Dissertationsarbeit, die Alexander Hoppe im Jahr 2015 an der Universität Stuttgart angefertigt und erfolgreich verteidigt hat. Das Institut für Fördertechnik und Logistik widmet sich in der Forschung nicht ohne Grund besonders dem Thema Energieeffizienz. lntralogistiksysteme sollen ökologisch werden. Ziel ist es, möglichst wenig Energie für logistische Prozesse einzusetzen, ohne dabei die logistische Leistung hinsichtlich des Ladeeinheitendurchsatzes zu beeinträchtigen. Mit der in der Forschungsarbeit erstellten Methodik wird ein Ansatz zur Erhöhung der Energieeffizienz von Stetigförderern unter Berücksichtigung der Lebenszykluskosten entwickelt und am Beispiel des Tragkettenförderers detailliert angewendet. Im Unterschied zu bestehenden Ansätzen, die Energieeffizienz, Lebenszykluskostenrechnung und Instandhaltungsmaßnahmen isoliert voneinander betrachten, wird mit der vom Autorentwickelten Methodik eine Synthese dieser Bereiche vorgenommen. Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich der Steuerung und Instandhaltung der Stetigförderer werden unter Einbeziehung der zeitlichen Veränderung durch Verschleiß mit der Lebenszykluskostenrechnung bewertet. Obwohl akademisch „gefärbt", dürfte das Buch eine breite Leserschaft finden, denn das wissenschaftlich präzise und tiefgründig aufbereitete Material enthält jede Menge Erkenntnisse und Hinweise zu einem globalen Thema, das die gesamte Branche weiterhin tangiert. So wie hier sollte praxisbezogene Forschung aussehen und vermittelt werden. Erstaunlich, welche Energiesparreserven noch erschlossen werden können.
Norbert Hamke