Die Verwesung des menschlichen Leichnams ist mit Tabu beladen. Mit dem Tod beginnt die autokatalytische Zersetzung des menschlichen Körpers, die häufig auch als Autolyse bezeichnet wird. Damit kehrt der Leichnam mit der Bestattung in den Stoffkreislauf der Natur zurück. Die sterblichen Überreste folgen dem Prinzip vom Entstehen und Vergehen. Mit der hier vorgestellten Darstellung der Verwesung und ihren möglichen Störungen des mikrobiellen Verwesungsprozesses hat der Autor den Versuch unternommen, den langfristigen Verbleib des menschlichen Körpers aus naturwissenschaftlicher Sicht zu beschreiben. Mikroorganismen nehmen das menschliche Gewebe auf und setzen es letztendlich zu Kohlendioxyd und Wasser um. Nur die Knochen bleiben zurück. Die Umgebungsbedingungen der Leiche können zu einer Hemmung des mikrobiellen Abbauprozesses führen, etwa durch Entstehen von Mumien, Fettwachs- oder Faulleichen, die gegebenenfalls sogar über Jahrzehnte erhalten bleiben.
Wissenschaftlich präzise beschreibt der Autor, welche Aspekte der VerwesungEinfluss auf den Prozess nehmen. Deshalb ist das Buch insbesondere für alle, die mit der Beisetzung Verstorbener und mit der Planung und Verwaltung von Friedhöfen befasst sind, von grundlegender Bedeutung. Trotz des wissenschaftlichen Ansatzes ist das Buch verständlich geschrieben und auch für den Praktiker nutzbar.