Die nützliche Broschüre ist zwar für Studenten entwickelt, ist aber für die Schule eine gute Einführung in die Strukturen und Entscheidungsabläufe in der EU, um den Einfluss der Gesundheits- und Sozialpolitik auf die nationale Ebene sichtbar werden zu lassen. Auch wenn dieser wegen der wenigen EU-Kompetenzen auf diesen Politikfeldern nicht selten als irrelevant eingeschätzt wird, so hat er doch in der Praxis inzwischen erheblich an Bedeutung gewonnen. Die Expertin von der Hochschule Esslingen macht zunächst eine übersichtliche Bestandsaufnahme des Sozialsektors in der EU und ihre rechtlichen Grundlagen und Verankerung in den komplizierten EU-Strukturen. Wichtig ist die Darlegung der verschiedenen in Europa entstandenen Wohlfahrtsmodelle, aus denen Kennzeichen für ein Europäisches Sozialmodell extrahiert wurden (Verfassungskonvent 2002). Die folgenden Kapitel versuchen an Praxisbeispielen zu zeigen, "inwie- weit die Europäische union im Sinne dieser fünf Merkmale agiert bzw. ob es in den Mitgliedsländern der EU (durch indirekte Einflussnahme der EU) Indizien gibt, die dafür sprechen, dass es ein, Europäisches Sozialmodell´ gibt" (S. 30). Ein wesentliches Indiz für die Durchsetzung dieses Ziels sei der Europäische Sozialfonds (ESF), der der sozialen Umverteilung und dem Chancenausgleich in der EU dient.