"Die Erwachsenen verstehen uns nicht." "Sie nehmen uns nicht ernst". Ausgehend von partizipatorischen Erfahrungen, die Kinder machen, stellt sich die Frage nach den Hindernissen und Möglichkeiten. Im Umgang mit Kindern warten auf Erwachsene als Eltern, als Erzieher, als Lehrer, als Kommunalpolitiker, als Bürgermeister, als Verwaltungsmitarbeiter viele Lernaufgaben. Und das Erwachsenenverhalten selbst ist wieder das Modell für demokratisches Lernen. Was Erwach-sene von Kindern lernen können, zeigt sich bei Stadterkun-dungen, im Außengelände von Kindergärten, in der Beschäftigung mit Schulwegen, bei der Schulhofgestaltung, bei Treff-punkten für Jugendliche und der Einrichtung einer Spielstraße auf Zeit. Eine Entdeckungsreise, die erst durch Perspekti-venwechsel möglich wird. Sie bietet die Chance zur Wiederholung.
Die Arbeit stellt einen Stadttypus in den Vordergrund, der durchaus unter Gentrifizierungsverdacht gestellt werden kann: kleine Universitätsstädte mit dem für die typischen schnellen Einwohneraustausch und spezifischen Milieus von "Pionieren", die vermutlich eine Schlüsselrolle im Gentrificationprozess einnehmen. Zweitens wird in der Arbeit sehr viel Augenmerk auf einen machbaren aber dennoch innovativen Methodenmix gelegt: die vorgenommene Funktionskartierung durch Auswertung von Adressbüchern aus den 1970er Jahren ist eine aufwändige, aber durchaus ergiebige Methode, die mit städtebaulichen Bestandsaufnahmen und Expertengesprächen kombiniert wird. Im Ergebnis diagnostiziert die Autorin für das Untersuchungsgebiet Gießen zwar einige Gentrifizierungsphänomene, von einer regel rechten Gentrifizierung kann aber nicht gesprochen werden.