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Rezensionen

Rezensionen
978-3-8322-9937-8
Jürgen Stausberg, Thomas Jungen
Qualitätsindikatoren für Kirchliche Krankenhäuser (QKK)
Behandlungsqualität und Christlichkeit
Gesundheitsökonomie
Buchvorstellung
Redaktion Ärzteblattes Mecklenburg-Vorpommern, Ausgabe 3/2013, 23. Jahrgang, S.107., 15.03.2013


Medizin ist eine "Wissenschaft", die abhängig ist von einer Unmenge an biologischen Faktoren, vom individuellen, physischen und psychischen Verhalten der einzelnen Akteure (Patienten und Behandler) und auch vom politischen und sogar merkantilen Verhalten einer Gesellschaftsordnung. Unter den Akteuren werden die Leistungen der "Dienstleister", also des medizinischen Personals, besonders geprägt von den aktiven und passiven Erkenntnissen ihres Studiums und nicht zuletzt von ihren eigenen und den vermittelten Erfahrungen. Es ist also schwer, die "Qualität" der "Medizin" zu messen. Ergebnisse und Ereignisse werden deshalb in statistische Kriterien gezwängt. Hier ist dann die Quantität ein weiterer nicht zu vernachlässigender Faktor. Qualität wird darüber hinaus auch als betriebswirtschaftliches Ergebnis gemessen, nicht etwa nur in einer rein materiell ausgerichteten, sondern auch in einer ideologisch und weltanschaulich geformten Gesellschaft. (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen) und pCC (pro Cum Cert = Zertifizierungsgesellschaft in konfessioneller Trägerschaft GmbH) entwickelt. Auf dieser Grundlage baut nun das im Buch vorgestellte Projekt "QKK" (Qualitätsindikatoren für Kirchliche Krankenhäuser) auf.
Für dieses hat sich eine Gruppe von kleinsten und größeren, vorwiegend katholischen Krankenhauseinrichtungen zusammengeschlossen. Es sollen ihre Leistungen fortentwickelt, besonders die Ergebnisseite, gemessen, beurteilt, bewertet, transparent, und das ist natürlich das Hauptanliegen, vor allem verbessert werden. Die Sicherheit der Patienten, aber auch deren Zufriedenheit stehen dabei im Vordergrund. So wurden Qualitätsindikatoren aufgestellt, die im "Institut für Medizinische lnformationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie" an der Ludwig-Maximilians- Universität München in recht komplizierter Form mathematisch-statistisch erfasst und textlich und tabellarisch ausgewertet wurden und weiterhin bearbeitet werden. Weil gefordert, sind die Vorgaben der Politik mit ihrem betriebswirtschaftliehen Hintergrund berücksichtigt. Das Anliegen des Projektes ist auch, die caritativen und diakonischen Grundsätze (Nächstenliebe und der Dienst am Menschen) zu betonen, doch sind die eben leider kaum wirklich messbar! Wer den Inhalt des Buches verwenden und gut verstehen will muss über statistisch-mathematisches Wissen verfügen.
Es fehlen Hinweise, wie alle diese Daten in den Krankenhäusern erfasst werden und speziell auch, wer dafür als Personengruppe (Mitarbeiter) zuständig ist. Auch wird nichts darüber gesagt, mit welchem Erfolg die Ergebnisse dieses Projektes in der Praxis, d. h. nicht nur in den Kliniken, in den einzelnen Teams, besprochen und ausgewertet werden, sondern wie die Einrichtungen untereinander davon profitieren. Auf Seite neun des Buches heißt es doch "die beteiligten Träger und Einrichtungen entscheiden selbst, ob und in welcher Form sie ihre Analyseergebnisse veröffentlichen". Veränderte Kennzahlen sind da wohl nicht ausreichend. Letztlich muss doch u. a. die nicht kleine Zahl an negativen Ereignissen ihren Niederschlag in den Behandlungs- und Betreuungsmaßnahmen aller beteiligten Abteilungen finden, weil sonst das Projekt nur kostenintensiv und nutzlos wird. Das vorgestellte Projekt "QKK" kann für die vom Krankenhaus beauftragten "Qualitätsmanager" für ihre weitere Arbeit hilfreich sein. Wer in der direkten Betreuung tätig ist, wird das Buch beiseite legen.

Dr. C. Brack, Neubrandenburg

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