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Rezensionen

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978-3-8322-9011-5
Jürgen Samtleben
Rechtspraxis und Rechtskultur in Brasilien und Lateinamerika
Beiträge aus internationaler und regionaler Perspektive
Schriften der Deutsch-Brasilianischen Juristenvereinigung
Rezension
GPR - Zeitschrift für Gemeinschaftsprivatrecht 4/2011 Seite 214, 02.12.2011

Das Verständnis und die Vertiefung der Rechtsbeziehungen zwischen Brasilien und Deutschland und somit zwischen Lateinamerika und Europa hat den Schriften von Jürgen Samtleben viel zu verdanken. Der von Prof. Prof. h. c. Dr. Wolf Paul meisterhaft herausgegebene und in der Reihe „Schriften der Deutsch-Brasilianischen Juristenvereinigung" erschienene Band umfasst die wichtigsten Beiträge aus den letzten vier Jahrzehnten, die überwiegend aus Samtlebens Zeit als wissenschaftlicher Referent für Lateinamerika am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg (1971-2002) stammen. Diese Beiträge - größtenteils in deutscher, aber auch in spanischer und portugiesischer Sprache verfasst - wurden auf zwischenzeitliche Rechtsänderungen überprüft und für dieses Werk aktualisiert. Das Vorwort stellt das Buch in so einer klaren Weise dar, dass eine Rezension überflüssig zu sein scheint. Dennoch ist die große Bedeutung dieses Buchs zu betonen. In drei Hauptteilen, jeweils zu Brasilien, Mercosur und Lateinamerika, geht der Verfasser vielen Fragen der Rechtspraxis nach. Im Bezug auf den internationalen Rechtsverkehr in Brasilien sind vor allem die Beiträge zur internationalen Prozessführung (S. 20-59) und zur Anerkennung ausländischer Schiedssprüche in Brasilien (S. 67-81) sowie zur Abwicklung deutsch-brasilianischer Staatsangehörigkeits- und Erbfälle (S. 101-170) hervorzuheben. Im Hinblick auf eine seitens der Politik bereits erwähnte „Interregionale Assoziation" zwischen der Europäischen Union und dem südamerikanischen Gemeinsamen Markt wird die Entstehung und Weiterentwicklung des Mercosur-Rechtssystems analysiert (S. 171-317). Der letzte Teil widmet sich vor allem dem internationalen Privatrecht in Lateinamerika (S. 321-595). Abschließend werden drei Fallstudien u. a. zur Gutachtenpraxis präsentiert (S. 604-613). Trotz fehlendem Stichwortverzeichnis werden die ohnehin systematisch geordneten Beiträge durch Verweisungen innerhalb des Bandes aufeinander bezogen, was eine gezielte Lektüre dieses sehr empfehlenswerten Werks ermöglicht.
Wiss. Mit. José Carlos Nóbrega, Osnabrück

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