Es ist unbestritten und bedarf auch keiner besonderen Erklärung, dass eine einwandfreie Kommunikation essentiell für die tägliche Arbeit von Piloten und Fluglotsen ist. Zudem belegt die Einführung der „english language proficency tests", dass die Bedeutung einer korrekten Verständigung mittlerweile auch von offizieller Seite erkannt worden ist. Franz Rubenbauer, selbst Flugzeug-führer und beim Luftfahrtbundes-amt beschäftigt, nimmt sich mit seinem in eng-lischer Sprache verfassten Buch dem Thema Kommunikation und Sicherheit an. In seiner rund 100 Seiten umfassenden Publikation stellt er, mit kompe-tenter und engagierter Unterstützung zweier Mitar-beiter der DFS, nicht nur die naheliegenden Gründe für eine exakt definierte Luftfahrtsprache dar, sondern geht auch näher auf die Besonderheiten der Gramma-tik und Ausdrücke der „Standard Phraseology" im Vergleich zur gewöhnlichen englischen Sprache ein. Dabei hält er, durch Beispiele und Erfahrungen aus derVergangenheit, stets einen direkten Bezug zur Pra-xis. Und derer gibt es bedauerlicherweise genug: Seit den 1950er Jahren sind mehr als 300 Vor- und Unfälle dokumentiert, die mit Verständigungsschwierigkeit in Verbindung gebracht werden können. In einem Anhang listet Rubenbauer annähernd fünfzig dieser Desaster auf, einschließlich einer knappen Beschrei-bung des sprachlichen Einflusses auf die jeweilige Unfallursache. Einen großen Teil seiner Arbeit nehmen Schilderungen über die Entstehung von Missverständnissen ein. Leider muss auch hier wieder das bekannte Negativ-beispiel der Katastrophe auf dem Flughafen von Los Rodeos auf Teneriffa aus dem Jahr 1977 herhalten. Darüberhinaus finden sich im Anhang drei exempla-rische Tonbandumschriften weiterer Vorfälle. Schade, dass die DFS für dieses Buch nicht längst die Werbetrommel gerührt hat, zumal sie mit Stolz darauf hinweisen könnte, dass ihre engagierten Mitarbeiter mithalfen. Dennoch haben sich in diese Arbeit bedau-erlicherweise auch einige - insgesamt betrachtet allerdings vernachlässigbare - Fehler eingeschlichen. Weshalb der Text mit doppeltem Zeilenabstand aber in sehr kleinem Schriftgrad abgedruckt wurde, dürfte das Geheimnis des Verlagshauses bleiben. Aufgrund seines fachwissenschaftlichen Charakters ist es sicherlich keine leichte Urlaubslektüre. Gleichwohl sollte es nicht nur den Berufseinsteigern mit auf den Weg gegeben werden, sondern auch, insbesondere im Hinblick auf jene proficency tests, erfahreneren Kollegen zur Erinnerung und Sensibilisierung dienen.