Was hat die Struktur chemischer Moleküle mit der von meschanischen Verbindungen gemein? Warum stehen wir an der Schwelle zur Realisierung molekularer Rechner? Warum konnte ein Urzeit-Saurier nicht schneller rennen als ein heutiger Elefant? Und wieso ist ein Holzhacker eigentlich ein Biomaschinenesystem mit Stoff-, Energie und Informationsfunktionen? ~|~ Wenn schon Antworten auf diese Fragen schwer fallen, um wir viel mehr verblüffen derartige Fragen selbst? Prof. Roth gibt mit seinem Buch "Technik und Mensch - ser ungebremste Fortschritt", erschienen im letzten Jahr im Shaker-Verlag, einen gekommten Über- und Durchblick durch die Welt der Technik. Als scharfsinniger jäger und geduldiger Sammler durchstreift er dabei auch die Welt der Physik, der Chemie, der Biologie und bringt mit Systematik und Abstraktion erstaunliche Querbeziehungen und Analogien zwischen scheinbar Unvereinbarem ans Tageslicht. Von der Technik in ihren frühesten Anfängen behandelt der Autor die klassischen Maschinen- und Antriebselemente, um dann insbesondere die Rolle der Information als virtuelle, aber treibende Kraft für die Revolution unseres Zeitalters heraufzuarbeiten. Nach der Erläuterung der Konstruktions- und Herstellungsprinzipien mechanischer Komponenten behandelt er dann Phänomene der Chemie und Biologie und zeigt, dass dort ebenfalls Prinzipien gelten, die denen in der Welt der Mechanik durchaus gleichen. Ein Plädoyer für einen verantwortungsvollen, aber offensiven Umgang mit Technik beschließt das Buch. Faszinierende Einblicke und Überraschungen sind dem Leser sicher, der dem Autor auf seinem Weg durch die Entwicklung der Technik folgt und sich auf seine , an Prinzipien und methodischen Gesichtspunkten orientierten Überlegungen einlässt. Natürlich muss jeder Streifzug durch die Welt der Technik unvollständig sein. Sicherlich fat der Autor auch seine spezifische Schwerpunktsetzung vorgenommen. Dennoch entstand ein Buch, das auf 372 Seiten mit einer Vielzahl von Beispielen und anschaulichen Abbildungen immer informativ und innovativ, oft überraschend und dabei auch noch unterhaltsam ist. Wer soll nun dieses Buch lesen? Der Lehrer, um sein Basiswissen aufzufrischen? Der ingenieur in der Praxis, um neue Einsichten zu gewinnen? Der Doktorand , um attraktive Beispiele zu entdecken? Oder der interessierte Laie, um seine so vollständig mit Technik durchsetzte Umwelt besser zu verstehen? Sie alle sollten es und viele mehr. Vor allem diejenigen, denen alles Technische von vorneherein verdächtig ist und die viel über Technik reden und doch so oft so wenig davon verstehen. Über den eigenen Horizont hinaussehen zu wollen ist eine Voraussetzung für Erkenntnis. Über den eigenen Horizont hinaussehen zu können die zweite - und hier hilft der Autor mit seinem Buch ungemein. Resz.:Prof. Dr.-Ing. H. Birkhofer