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978-3-8440-4536-9
49,80 €
ISBN 978-3-8440-4536-9
Gebundene Ausgabe
504 Seiten
752 g
29,7 x 21 cm
Deutsch
Dissertation
Juni 2016
Youssef Ahmed-Mohamed
Die Göttin Nephthys (Nebethut)
Entstehung und Entwicklung einer ägyptischen Gottesvorstellung bis zum Ende des Neuen Reiches
Meine Doktorarbeit widmete ich der Göttin Nephthys, die – trotz ihrer schriftlichen Existenz in den PT ab dem Ende der 5. Dynastie und der Verbreitung ihrer verschiedenen und zahlreichen Zeugnisse in allen folgenden Epochen der altägyptischen Geschichte – bisher fast „im Schatten“ der Forschung stand. Ziel dieser Studie war die systematische Untersuchung der schriftlichen und bildlichen Quellen über die Göttin Nephthys bis zum Ende des Neuen Reiches anhand einer eingehenden Analyse, um neue, zuverlässige Erkenntnisse über ihr ursprüngliches Wesen und die Entwicklung ihrer Funktionen zu erreichen. So konnte die altägyptische Wiedergabe des Namens der Nephthys Nb.t-Hw.t als Deckel des Sarges erklärt und ihre Epitheta und Ikonographie in chronologischer Reihenfolge behandelt werden, was für die Datierung weiterer Objekte von Vorteil werden kann. Nephthys ist am 5. Tag der Epagomenen geboren und stellt damit das jüngste Mitglied der Götterkonstellation der Neunheit von Heliopolis dar. Ihre Funktionen im Totenkult gehen ursprünglich auf ihre Rolle im Osiris-Mythos zurück, wobei sie und ihre Schwester Isis ihren ermordeten Bruder Osiris suchten, fanden, beweinten, seine Glieder wieder zusammensetzten, ihn zu neuem Leben erweckten und ihm Schutz gewährten. Von diesem kollektiv erforderlichen Einsatz zur Erfüllung der genannten Aufgaben entstand bei den beiden Schwestern ein Komplex aus zwei selbstständigen Wesen, die sich oft auf einander beziehen und zusammen eine Einheit bilden, was mit dem dualen Denken der alten Ägypter übereinstimmt. Daraufhin wurde Nephthys zuerst Oberägypten und ab dem Mittleren Reich Unterägypten zugewiesen, mit einem Pfosten des Serdab-Eingangs, der nHH-Ewigkeit, einem der beiden Nilufer, dem linken Udjat-Auge oder mit einer Feder der Doppelfeder-Krone gleichgesetzt. Die Untersuchung hat gezeigt, dass Nephthys am häufigsten auf den Schmalseiten der Särge schriftlich (mit oder ohne Darstellung) auftritt. Im Neuen Reich hat sich die Platzierung der Nephthys auf dem Kopfende, die ursprünglich auf den privaten Särgen des Mittleren Reiches aus den Nekropolen zwischen Abusir und Meir vorkommt, als eine einheitliche Zuordnung für die königlichen Sarkophage und privaten Särge durchgesetzt. Neben den Särgen erscheint Nephthys auf Kanopenkrügen und -kästen sowie Pektoralen und seit dem Beginn des Neuen Reichs gehören ihre Bilder zu dem Dekorationsprogramm der Wände vieler Gräber und einiger Tempel. Obwohl Nephthys in verschiedenen Orten – in Theben, Abydos, Gebel es-Silsileh, Speos Artemidos und Soleb – eine Verehrung als Gastgöttin genoss und für ihren Kult drei Tempel mit Priesterschaft in Sepermeru, Su und Paunedjem (= Piramesse) sowie vier weitere Priester belegt sind, kann bisher kein eigener Tempel für sie innerhalb der untersuchten Zeitspanne nachgewiesen werden.
Schlagwörter: Nephthys; Sarg; Isis; Osiris; Horus; Seth; Hathor; Osiris-Mythos; Neunheit; Auferstehungsritual; ägyptische Religion; Dualität; Gliedervereinigung; Klage; Nachtbarke; Sonnengott; Sed-Fest; Deckel des Sarges; Sonnenbarke; Re; Trauer; Udjat-Auge; Sarkophag
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DOI 10.2370/9783844045369
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