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29,80 €
ISBN 978-3-8440-7289-1
Paperback
230 Seiten
27 Abbildungen
339 g
21 x 14,8 cm
Deutsch
Dissertation
April 2020
Robin Paul Wolf
IAS 31, IFRS 11 und die Asymmetrie von Informationen
Das Ende des Bilanzierungswahlrechts zur Quotenkonsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen in den International Financial Reporting Standards aus ökonomischer Sicht
Die Diskussion um die geeignete Rechnungslegungsmethodik zur Abbildung von Gemeinschaftsunternehmen wird seit Jahren kontrovers geführt. Mit Einführung des IFRS 11 hat das International Accounting Standards Board („IASB“) seine vorläufige Antwort auf die Frage der „besten“ Methode in der verpflichtenden Anwendung der At-Equity Bilanzierung gefunden. Fraglich ist jedoch insbesondere, welche Wirkung die einhergehende Abschaffung des Wahlrechts zur Quotenkonsolidierung auf die Informationsasymmetrien zwischen aktuellen und potentiellen Investoren der betroffenen Unternehmen entfaltet. Die Dissertation von Robin Paul Wolf gibt auf Antworten aus deutscher Sicht und leitet Empfehlungen für den Post Implementation Review („PIR“) ab.

Für Wirtschaftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, sieht der in der EU anzuwendende International Financial Reporting Standards („IFRS“) 11 für Kooperationspartner die verpflichtende Anwendung der At-Equity Bilanzierung zur Erfassung ihres Anteils an gemeinschaftlich beherrschten Legaleinheiten vor – in den IFRS definiert als „Gemeinschaftsunternehmen“. Die Neuregelungen beenden das zuvor in International Accounting Standard („IAS“) 31 gewährte Wahlrecht zur Bilanzierung mittels der Quotenkonsolidierung oder At-Equity Bilanzierung für diese Gesellschaften. Dies bietet als Quasi-Experiment die Möglichkeit, die bisherige Erforschung der unterschiedlichen Optionen zur Bilanzierung von Gemeinschaftsunternehmen um weitere Erkenntnisse zu ergänzen. Gleichzeitig steht der IASB vor der Aufgabe, im Rahmen des PIR die Wirkungen seiner Regelungsänderung zu hinterfragen und gegebenenfalls weiteren Handlungsbedarf zu identifizieren. Die Ergebnisse der Arbeit leisten hierzu einen Beitrag aus deutscher Sicht, wobei als Untersuchungsobjekte Unternehmen des Prime Standards der Frankfurter Wertpapierbörse herangezogen und im Rahmen einer Difference-in-Differences Betrachtung untersucht werden.

Die Analyse kommt zu einem eindeutigen Ergebnis. Die Abschaffung der Quotenkonsolidierung führt zu einer statistisch signifikanten Senkung des Proxies – über alle betrachteten Ansätze hinweg, unter Ausbalancierung der Kovariate vor Einführung von IFRS 11 und robust gegen Ausreißer. Unter Einschränkung auf die untersuchte Stichprobe aus Unternehmen des deutschen Prime Standards zeigt sich eine Informationsasymmetrie senkende Wirkung aus der Abschaffung der Quotenkonsolidierung. Aus deutscher Sicht stellt sich die Einführung von IFRS 11 somit positiv dar. Für zukünftige Forschung empfiehlt sich vor dem Hintergrund des PIR insbesondere eine Ausweitung der Untersuchung auf andere Kapitalmärkte innerhalb der Europäischen Union. Zudem erscheint ein Vergleich unterschiedlicher Methoden der Quotenkonsolidierung vielversprechend, um weitere Erkenntnisse zur Abbildung von Gemeinschaftsunternehmen in der Rechnungslegung der Kooperationspartner zu erlangen.
Schlagwörter: IAS 31; IFRS 11; Quotenkonsolidierung; Proportionate Consolidation; At-Equity Bilanzierung; Equity-Method; Proportionate Consolidation; Bilanzierungswahlrecht; Accounting Choice
Münstersche Schriften zur Kooperation
Herausgegeben von Frau Prof. Dr. Theresia Theurl, Münster
Band 134
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