Florian AlbrechtMethode zur simulationsgestützten Bewertung der Wandlungsfähigkeit im regulatorischen Umfeld der Medizintechnik | |||||||
| |||||||
ISBN: | 978-3-8440-3485-1 | ||||||
Reihe: | Schriftenreihe des PTW: "Innovation Fertigungstechnik" Herausgeber: Prof. Dr.-Ing. Eberhard Abele, Prof. Dr.-Ing. Joachim Metternich und Prof. Dr.-Ing. Matthias Weigold Darmstadt | ||||||
Schlagwörter: | Wandlungsfähigkeit; ereignisdiskrete Simulation; Medizintechnik | ||||||
Publikationsart: | Dissertation | ||||||
Sprache: | Deutsch | ||||||
Seiten: | 194 Seiten | ||||||
Abbildungen: | 96 Abbildungen | ||||||
Gewicht: | 288 g | ||||||
Format: | 21 x 14,8 cm | ||||||
Bindung: | Paperback | ||||||
Preis: | 48,80 € | ||||||
Erscheinungsdatum: | März 2015 | ||||||
Kaufen: | |||||||
Weiterempfehlung: | Sie möchten diesen Titel weiterempfehlen? | ||||||
Rezensionsexemplar: | Hier können Sie ein Rezensionsexemplar bestellen. | ||||||
Verlinken: | Sie möchten diese Seite verlinken? Hier klicken. | ||||||
Export Zitat: |
|
||||||
Zusammenfassung: | Die Medizintechnik ist zwar eine vergleichsweise kleine Branche, jedoch steigt deren Bedeutung durch das stabile Marktwachstum und deren hohe Innovationskraft laufend. Die Produktion in dieser Branche folgt häufig dem Prinzip der Werkstattfertigung und ist durch hohe Komplexität geprägt, welche sich aus der meist großen Anzahl von Produkttypen und Varianten, der hohen Wertschöpfungstiefe und der oftmals hohen technologischen Komplexität der Produkte ergibt. Die Medizintechnik sieht sich jedoch, genauso wie andere Branchen, auch mit einem Strukturwandel durch die Internationalisierung der Märkte, sinkende Produktlebenszyklen und steigender Volatilität der Nachfrage konfrontiert, während gleichzeitig der Kostendruck laufend steigt. Aus diesem Grund hat die wandlungsfähige Gestaltung der Produktionssysteme auch in der Medizintechnik eine wichtige Rolle im Wettbewerb eingenommen, um ohne hohe Fixkosten für eine große Flexibilität trotzdem anpassungsfähig zu sein.
In der Medizintechnik besteht ein hohes öffentliches Interesse an die Produktsicherheit, welche durch gesetzliche Anforderungen entlang des gesamten Produktlebenszyklus sichergestellt werden. Die Auswirkungen dieser Regularien auf die Produktion und deren Wandlungsfähigkeit werden in der vorliegenden Arbeit eingehend untersucht, wobei erläutert wird, inwiefern diese zum einen die Gestaltungsfreiheit bei der Produktionssystemgestaltung einschränken und zum anderen zusätzlichen, nicht wertschöpfenden Aufwand in der Produktion verursachen. Gleichzeitig limitieren die Regularien die Wandlungsfähigkeit der Produktion, da diese einer stabilen Produktion eine hohe Bedeutung beimessen und jede Veränderung als potentielles Risiko für Fehler ansehen. Bereits bei kleinen Veränderungen an bestimmten Elementen des Produktionssystems entsteht erheblicher zeitlicher und monetärer Zusatzaufwand. Die Grundlage zur Planung eines wandlungsfähigen Produktionssystems bildet die Bewertung des bestehenden Zustands hinsichtlich der potentiellen zukünftigen Entwicklungen, um die mit Kosten verbundenen Maßnahmen zur Steigerung der Wandlungsfähigkeit auf diejenigen Elemente des Produktionssystems zu beschränken, welche mit hoher Wahrscheinlichkeit strukturellen Wandel erfordern werden. Die Problemstellung der vorliegenden Arbeit leitet sich aus der fehlenden methodischen Unterstützung zur Bewertung der Wandlungsfähigkeit innerhalb der besonderen Rahmenbedingungen der Medizintechnik ab, welche sich aus der hohen dynamischen und kombinatorischen Komplexität ihrer Produktionssysteme in Verbindung mit den regulatorisch bedingten Einschränkungen ergeben, für welche bestehende Bewertungsmethoden nicht geeignet sind. In der vorliegenden Arbeit wird daher eine simulationsgestützte Methode zur Bewertung der Wandlungsfähigkeit in der Medizintechnik vorgestellt, um zum einen der Komplexität der Produktionssysteme gerecht zu werden und zum andern die regulatorisch bedingten Einschränkungen systematisch in die Bewertung zu integrieren. Die Methode setzt sich aus vier zentralen Phasen zusammen. Die Phase „Analyse“ dient der Erfassung bestehender Strukturen und deren Bewertung mit Wandlungsfähigkeitsindikatoren, wobei auch explizit die produktionsprozessspezifischen regulatorischen Einschränkungen ermittelt werden. Zudem grenzt eine Szenarioanalyse die möglichen Entwicklungen auf plausible Szenarien mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit ein. Die Phase „Aufbau Simulationsmodell“ leitet den Anwender beim systematischen Aufbau eines validen Simulationsmodells an und zeigt wie die Ergebnisse der Szenarioanalyse in Eingangsdaten für das Simulationsmodell operationalisiert werden. Die Phase der „simulationsgestützte Bewertung“ bewertet die Auswirkungen der unterschiedlichen Szenarien quantitativ in Form von simulativ ermittelten Produktionskennzahlen für einen zukünftigen Zustand. Diese Kennzahlen sind vergleichbar zu denen einer Betriebsdatenerfassung für den Ist-Zustand und ermöglichen es, sofern diese außerhalb des Soll-Bereichs liegen, Rückschlüsse über die Art und den Umfang des notwendigen Wandels zu ziehen. Des Weiteren werden Stellhebel für Maßnahmen identifiziert und für diese simulativ Zielgrößen ermittelt, wodurch auch die dynamischen Wechselwirkungen der Maßnahmen in komplexen Produktionssystemen analysiert werden können. In der letzten Phase „Ergebnisvisualisierung“ werden die simulativ ermittelten Kennzahlen als Entscheidungsgrundlage für die Planung von Maßnahmen für die verschiedenen Szenarien tabellarisch gegenübergestellt, um die besonders sensitiven Elemente des Produktionssystems zu identifizieren, welche in mehreren Szenarien strukturell angepasst werden müssen und somit den Aufbau von technischen oder organisatorischen Wandlungsbefähigern rechtfertigen. Abschließend wird die Anwendbarkeit der Methode in der Praxis an einem Fallbeispiel aus der Medizintechnik demonstriert. |