Zahlreiche Unternehmen steigern ihre Produktivität durch Kontinuierliche Verbesserungsprozesse (KVP), deren Vorgehensweise sich aus einem kurzzyklischen Wechselspiel zwischen kleinen Verbesserungsschritten in Richtung eines definierten Zielzustandes und dem Stabilisieren von erreichten Leistungsniveaus zusammensetzt. Eine Vorgehensweise zum kontinuierlichen Verbessern von Prozessen wird in den Verbesserungsroutinen nach Rother (Verbesserungs- und Coaching-KATA) beschrieben. Zum Ausrichten und Führen der einzelnen Schritte werden sowohl Ideal- als auch sogenannte Zielzustände (zukünftig gewünschte Prozesszustände) definiert, die dann kleinschrittig anzustreben sind.
Die vorliegende Arbeit zeigt, dass insbesondere lernförderliche Zielzustände bedeutend sind für den Erfolg kurzzyklischer Prozessverbesserung. Es wird eine Vorgehensweise zur Spezifizierung von Zielzuständen im Kontext der kurzzyklischen Prozessverbesserung vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt dabei sowohl auf der Effizienzsteigerung von Prozessen als auch auf der Kompetenzentwicklung involvierter Mitarbeiter. Hierzu werden wissenschaftliche Grundlagen aus den Ingenieurswissenschaften und der Arbeitspsychologie kombiniert, um Parameter von Zielzuständen aufzuzeigen, die herausfordernde sowie prozessspezifische Eigenschaften abbilden. Ziel ist es, sowohl einen zielorientierten als auch lernförderlichen Verbesserungsprozess sicherzustellen. Exemplarisch wird der Einsatz von Zielzuständen in der Prozessverbesserung anhand einer Studie dreier Unternehmen gezeigt.
Die entwickelte Vorgehensweise wird durch dargestellte Verbesserungsprozesse aus der Praxis verdeutlicht. So kann abschließend gezeigt werden, dass Zielzustände dann lernförderlich sind, wenn sie mit dem Prozesswissen des Mitarbeiters reifen.