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Rezensionsexemplar
39,80 €
ISBN 978-3-8440-3906-1
Paperback
273 Seiten
410 g
21 x 14,8 cm
Deutsch
Dissertation
November 2015
Bernd Neumann, Andrzej Talarczyk (Hrsg.)
"Nicht von hier und doch nicht fremd"
Autobiographisches Schreiben über die Herkunft aus einem anderen Land. Ein polnisch-deutsch-norwegisches Symposium
Die erwähnte Themenstellung lag nahe angesichts der Tatsache, da? in den zurückliegenden Jahren die Literatur von Migranten im gesamten Europa immer mehr Aufmerksamkeit gefunden hat (und angesichts der sich gegenwärtig immer nur verstärkenden Migrantenströme auch in der Zukunft finden wird). Zudem gehört die autobiographisch geprägte Reiseliteratur von jeher in diesen Kontext, wie sie heute eben nicht mehr nur von Weltreisenden, sondern verstärkt auch von Exilanten und Emigranten, überhaupt von Migranten geschrieben werden kann. In ihr werden Stereotype sowohl des Herkunfts-, wie des Ziellandes hinterfragt und nationalistische Klischees aufgebrochen. Fragen der Zugehörigkeit zu einer umfassenden europäischen Kultur stehen zentral. Aber auch die „alten“ Fragen der (nun zu erneuernden?) Zugehörigkeit ehemals assimilierter Juden spielen in dieses Thema hinein, aktualisiert durch Vorgänge wie jenes jüngst zum Ereignis gewordene, dass nämlich der Staat Spanien den bereits vor Jahrhunderten vertriebenen Juden eine erneuerte Staatsbürgerschaft anträgt.

Dass sich die Kategorien des „Eigenen“ und des „Fremden“ grundlegend vermischen können, gehört zum Wesen solcher Autobiographien/Biographien, vor allem immer dann, wenn die Herkunft des Schreibenden in einem Land gelegen war, das für immer verlassen wurde und das als Bleibe mit einer neuen und anderen „Heimat“ vertauscht wurde. Die Migranten-Literatur insgesamt gewinnt in ganz Europa einen eigenen und anwachsenden Status, bedient sich dabei der verschiedenen Sprachen dieses Kontinents. Die Tagung „Nicht von hier und doch kein Fremder“ trug dieser literatur- und kulturgeschichtlichen Tatsache Rechnung. Zumal das Thema Emigration/Migration von jeher seinen festen Platz in der Weltliteratur besitzt, in einem bestimmten Verständnis bis zurück zur Odyssee reichend. Die damit zusammenhängende Frage, wo Europa anfängt und endet, ist durch den unvermindert aktuellen Ukraine-Konflikt zusätzlich und bedrückend ins Zentrum gerückt worden. Nun waren die Themenstellungen unserer Symposien immer schon in der gesamteuropäischen Gedächtniskultur verankert gewesen. Sie bezogen sich auf die Phänomene Landschaft und „Heimatwechsel“, Provinz und Region, Peripherie und Zentrum, und stets darauf, wie Literatur diese wahrnimmt und bewahrt. Dies geschieht gerade auch in der (autobiographischen) Literatur derjenigen, die in einem neuen Land neue Heimat finden (oder eben auch nicht). Dass die Bewahrung des Vergangenen insbesondere in der Literatur seine Zukunft besitzt: Eben darum scheint es ja im Zeitalter medialer Beschleunigung und einer einschneidend verkürzten Halbwertszeit aller geisteswissenschaftlichen Theoriebildung im Nachsog der „Postmoderne“ zu gehen.
Schlagwörter: Migration; Emigrant; Identität; Kultur; Autobiographie
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